Ganz neue Erkentnisse

Vor dem Spiel war ihm wichtig, zu sehen, „wie die Spieler in der anstrengenden Vorbereitung bestehen, wie es mit der Fitness ist, wie man auf Rückschläge reagiert, ob schon gewisse Mechanismen greifen“. Nach der Partie aber war der erfahrene Ex-Profi um eine ganz neue Erkenntnis reicher, denn „solche vier Gegentore habe ich noch nie erlebt.“

So rutschte nach zehn Sekunden Torwart Nils Ellenfeld eine „harmlose Flanke“ durch die Finger und es hieß 1:0 durch Luca Surek. Beim 2:0 für die Rot-Weißen nach 17 Minuten sah Cimen einen Befreiungsschlag „über unsere Kette“ und einen von Sascha Heil angeschossenen Gegenspieler Namens Rüdiger Morten, von dem der Ball als Abpraller über Ellenfeld im Tor landete.

„Wir haben nichts zugelassen und lagen 0:2 hinten“, bilanzierte Cimen angesichts der Pleiten, Pech und Pannen, sah aber auch einen FCG, der sich nicht schocken ließ. „Wir haben teils tolle Stafetten und Kombinationen gehabt, gutes Kurzpassspiel und schöne Bälle in die Tiefe.“ Belohnt wurde das im Grunde ansehnliche Spiel mit dem 1:2 durch Noah Michel, der einen an ihm verursachten Elfer verwandelte (32.), ehe er das 2:2 durch Neuzugang Jann Bangert (45.) vorbereitete.

Sechs Wechsel brachten den FC danach aus dem Rhythmus – „in der Phase mussten wir viel verteidigen“ –, dann hätte Gießen einen Elfmeter bekommen müssen, der Pfiff blieb aber aus. Am Ende hatte auch der im zweiten Durchgang spielende Torwart Frederic Löhe zweimal Pech, dass die „tiefstehende Sonne“ ihn so blendete, dass er nach einer Ecke daneben griff. Davon profitiert Sinisa Veselinovic (71.), ehe ein Schienbein-Eigentor im Netz landete (78.). „Sehr komische Tore“, befand Cimen, der „insgesamt nicht unzufrieden war“. Auch wenn er, das ist aber keine große Erkenntnis, auch „in einem Testspiel nicht gerne“ verliert. Ein Gewinner könnte indes Gastspieler Sascha Heil sein – „er hat einen sehr guten Eindruck gemacht, mit ihm werden wir uns zusammensetzen.“