2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
– Foto: Stefan Tschersich

Fokus auf den Rasen lenken

RL SÜDWEST: +++ FC Gießen in Homburg unter Zugzwang / Cimen: „Ähnliches Kaliber wie Elversberg“ / Grippewelle schwächt Aufsteiger +++

Giessen (thos). Schade, dass die angespannte Lage durch den Rücktritt von Geschäftsführer Jörg Fischer und verspätete Gehaltszahlungen sowie ein von der Mannschaft an den Vorstand gerichteter offener Brief die sportliche Situation beim FC Gießen in den letzten Tagen nahezu komplett in den Hintergrund gedrängt haben.

FC 08 Homburg

Denn das Kerngeschäft, sprich die Geschehnisse auf dem grünen Rasen, bieten beim Südwest-Regionalligisten mehr als genügend Diskussionsstoff. Da ist zum einen der starke Auftritt am vergangenen Samstag beim 2:3 gegen die SV Elversberg - es war in dieser Runde der vielleicht beste Auftritt des FCG, der dem Tabellenzweiten mit einer äußerst couragierten und mutigen Vorstellung alles abverlangte. Die Saarländer benötigten zwei umstrittene Elfmeter, um den Dreier einzutüten, während Timo Cecen für die Gießener einen Strafstoß verschoss. Zum anderen haben sich die Vorraussetzungen des Neulings in puncto Klassenerhalt weiter verschlechtert, weil die Konkurrenz vom FSV Frankfurt und VfR Aalen ihre Partien gewann, sodass der Rückstand auf Rang 14 bereits fünf Zähler beträgt. Das ist nach aktuellem Stand der erste Nicht-Abstiegsplatz, da eine Etage höher Großaspach den Gang in die 4. Liga fürchten muss. Der Fokus sollte also darauf liegen, mit voller Konzentration das heutige Match beim Rangvierten FC Homburg und dann am kommenden Samstag das wichtige Kellerduell mit dem 16. FK Pirmasens anzugehen. Dass das aufgrund der Ereignisse allerdings ein extrem schwierig ist, bestätigt Coach Daniyel Cimen: „Das Thema lässt sich nicht abschalten, es ist präsent in den Köpfen. Ich habe dennoch die Hoffnung, dass es draußen ist, sobald der Schiedsrichter anpfeift.“ Die Reise ins Saarland nahm der FCG gestern mit einem Rumpfkader in Angriff. Die Grippewelle hat Aykut Öztürk, Dimitrios Ferfelis, Sammy Kittel und Nils Ellenfeld voll erwischt, überdies fällt Abwehr-Routinier Jure Colak wegen seines Mittelhandbruchs weiterhin aus, während Ricardo Antonaci seine Sperre aus dem Elversberg-Spiel absitzt. Gleichwohl die Alternativen auf der Bank rar gesät sind, kann Cimen ansonsten mit Ausnahme des Rechtsverteidigers auf eben jene Startelf bauen, wobei Christopher Spang für Antonaci in die Anfangsformation rücken dürfte. „Wir werden versuchen, ein so gutes Spiel wie gegen Elversberg abzuliefern“, erklärt der Trainer, der Homburg als „ähnliches Kaliber“ bezeichnet. Seit Ende August hat der Ex-Bundesligist nur einmal verloren - vor drei Wochen mit 1:2 beim Primus 1. FC Saarbrücken. Der Abstand auf den Spitzenreiter beläuft sich trotz dieser Top-Bilanz zehn Punkte, Ausrutscher kann sich der FCH demnach auch nicht erlauben. Im Umkehrschluss wäre das ein echter Überraschungscoup für die Gießener, sollten sie auswärts Zählbares wider Erwarten ergattern. Zumal, um in der Tabelle vor dem extrem bedeutsamen Jahresabschluss gegen Pirmasens etwas Boden gutzumachen oder wenigstens dafür zu sorgen, dass sich die Lücke nicht vergrößert. „Das wäre wünschenswert“, so Daniyel Cimen, der zugleich betont: „Ich bin noch relativ ruhig.“ Ruhe - das ist dieser Tage ein hohes Gut beim FC Gießen.

FC Gießen: Löhe, Zabadne - Nennhuber, Koutny, Sesay, Schadeberg, Benamar, Rinderknecht, Hofmann, Spang, Korzuschek, Cecen, Mukasa, M. Koch, C. Kara, Michel, Bangert, Hirst. - Es fehlen: Markovic (Riss im Außenmeniskus), Heil (Muskelbündelriss), Colak (Mittelhandbruch), Teller (Zerrung), Antonaci (gesperrt), Öztürk, Ferfelis, Kittel, Ellenfeld (alle krank).



Aufrufe: 029.11.2019, 22:11 Uhr
Gießener AnzeigerAutor