2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Vom TSV Steinbach Haiger zum FSV Frankfurt gewechselt: Timo Kunert kickt jetzt am Bornheimer Hang.	Foto: dpa
Vom TSV Steinbach Haiger zum FSV Frankfurt gewechselt: Timo Kunert kickt jetzt am Bornheimer Hang. Foto: dpa

Erst das Saarland, dann der Rest

RL SÜDWEST: +++ 1. FC Saarbrücken, FC Homburg und SV Elversberg sind die Topfavoriten auf den Titel in der Südwest-Staffel +++

Wetzlar. Es ist das kleinste Flächenland der Republik, aber in der Fußball-Regionalliga Südwest richtig groß am Start. Fragt man die Kenner der Szene nach den Titel-Topfavoriten in der gemeinhin stärksten Staffel der vierthöchsten deutschen Spielklasse, so fallen vor der Saison 2019/2020 stets die Namen dreier Vereine aus dem Saarland. Der Weg zur Meisterschaft und zum Aufstieg in Liga drei scheint nur über den 1. FC Saarbrücken, den FC Homburg und die SV Elversberg zu gehen.

Allen voran werden die Kicker aus der Landeshauptstadt der nur knapp eine Million Einwohner zählenden Region an der Grenze zu Frankreich auf den Thron getippt. Nicht nur, weil nach dem Aufstieg des SV Waldhof Mannheim der Tabellenzweite der vergangenen Runde eigentlich an der Reihe wäre. Trainer Dirk Lottner hat eine Toptruppe beisammen, zu den Arrivierten noch hochkarätige Neuzugänge für die Blau-Schwarzen gewinnen können. Und der frühere Bundesliga-Profi und Ex-Kapitän des 1. FC Köln weiß, wie er seine Jungs an der Ehre packt. Nach dem 3:4 im Test gegen Zweitligist SV Sandhausen polterte der 47-Jährige beispielsweise: „In der ersten Halbzeit haben wir die Hosen voll gehabt. Da habe ich in der Halbzeit gesagt, wir spielen gegen Sandhausen und nicht gegen Bayern München. Wir hatten einfach viel zu viel Schiss.“ Durch den Verbleib des zuletzt viel kritisierten Gilian Jurcher hat der Club, der durch den Umbau des Ludwigsparks seine Heimpartien weiterhin in Völklingen austragen muss, zudem einen starken Stürmer halten können. Der TSV Steinbach Haiger wird sich am zweiten Spieltag beim Gang ins Hermann-Neuberger-Stadions warm anziehen müssen.

Damjan Marceta vom einen ins andere Waldstadion

„Kronprinz“ im Südwesten der Regionalliga ist der FC Homburg. Der Nachbar der Saarbrücker will in der neuen Runde, die am Samstag mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger Alzenau beginnt, endgültig ganz oben angreifen – mit einem alten Bekannten vom FC Gießen. Damjan Marceta wechselte in diesem Sommer vom einen ins andere Waldstadion und bestach an neuer Stätte in den Vorbereitungspartien bereits mit seinen Knipserqualitäten.

Gelingt der SV Elversberg ein besserer Start als 2018, dann ist auch mit dem Club von der Kaiserlinde in Sachen absoluter Spitzenplatz wieder stärker zu rechnen. Als Neuzugang steht Del Angelo Williams dem Team von Trainer Horst Steffen zur Verfügung. Der Mittelstürmer kickte früher für den VfB Marburg und Eintracht Stadtallendorf, ehe es ihn über Hansa Rostock nun ins Saarland verschlug.

Der Rest vom Schützenfest wird natürlich alles versuchen, um im Kampf um die vorderen Plätze über die Statistenrolle hinauszukommen. Kickers Offenbach mit dem in Aßlar wohnenden Trainer Daniel Steuernagel, der SSV Ulm (die „Spatzen“ überraschten in der Vorbereitung mit einem 2:1 gegen Waldhof Mannheim) wollen im Konzert der Großen mitspielen. Was weniger für Aufsteiger FC Gießen (oberstes Ziel Klassenerhalt) gilt, aber umso mehr auf den TSV Steinbach Haiger zutrifft.

„Es geht gleich in die Vollen“, sagt Matthias Georg, dem der 1. FC Saarbrücken nach eigener Aussage den einen oder anderen Wunschkandidaten für den Kader vor der Nase weggeschnappt hat. „Die haben dem Spieler einfach mehr Gehalt geboten“, spekuliert auch der Steinbacher Geschäftsführer auf eine Dominanz der Saarland-Clubs. „In der stärksten aller fünf Regionalligen“, wie Georg ganz klar zu verstehen gibt.



Aufrufe: 024.7.2019, 23:00 Uhr
Volkmar Schäfer (WNZ)Autor