2024-04-24T07:17:49.752Z

Allgemeines
– Foto: Sebastian J. Schwarz

Bloß kein Tiki-Taka mehr

Kreisliga B I: Zum zweiten Mal bereits hat Matthias Bayerlein bei der ambitionierten SG Gielert/Hilscheid angeheuert und formuliert klare Vorstellungen, wie sei Team (wieder) erfolgreich sein soll.



Einst stand der in Immert bei Morbach lebende Trainer beim SV Farschweiler im Kader. Seine sportlich erfolgreichste Zeit erlebte Bayerlein, der bei der SG Gielert/Hilscheid den zum SV Gonzerath zurückgekehrten Björn Schwarz beerbt hat, beim damaligen Landesligisten Hermeskeiler SV (2000- 2003). Für seine abermalige Mission hat sich der als Anlagentechniker tätige Bayerlein viel vorgenommen. „Die Stimmung war schon getrübt, weil wir in der Corona-Abbruchsaison knapp nicht aufgestiegen sind. Doch jetzt wollen wir uns neu aufstellen, wieder einen offensiveren Fußball spielen und möglichst unter die Top vier.“

Dabei war ein neuerliches Engagement bei der SG gar nicht vorgesehen. Als Schwarz überraschend aufhörte, war von Vorstandsseite schnelles Handeln angesagt. „Ich hatte schon einem anderen Verein als Jugendtrainer zugesagt. Doch Vorstand und Mannschaft haben mich dann doch überzeugt.“ Weil nach vier Trainerjahren (2014 bis ’18) die Motivation fehlte und er sich völlig ausgepowert fühlte, hatte sich Bayerlein in der vorletzten Saison in den Betreuerstab zurückgezogen. „Es hatte damals auch mit dem Kauf eines Grundstückes und dem anstehenden Hausbau zu tun. Jetzt bin ich wieder bereit, meine ganze Kraft der Mannschaft zu schenken.“ Mittlerweile hat der 40-Jährige geheiratet – die Hochzeit fand auf der Burg Dhronecken statt – und das Haus ist fertig. „Mir ist wichtig, immer nah an der Mannschaft zu sein, um auch negative Tendenzen oder Stimmungen zu erkennen. Ich mag meine Spieler“, sagt der Trainer. Neben Schwarz hat auch Mamadou Jallow das Team verlassen. Jetzt kickt der offensive Mittelfeldspieler wieder beim Trier-Saar-B-Ligisten VfL Trier. „Klar, so einer wie Mamadou fehlt der Mannschaft, doch er wohnt ja auch in Trier und hat dort eine Ausbildung begonnen.“

MIt seinem Team habe er sich zur neuen Saison eine offensivere Ausrichtung zum Ziel gesetzt. „Jetzt wollen wir wieder mit zwei richtigen Stürmern spielen.“ So soll der zuletzt auf der Zehn agierende Kapitän Kevin Ludwig ebenso an die vorderste Front rücken, wie Marcel Keuper. Doch der 21-jähige, sehr schnelle und wendige Stürmer hatte sich im Pokalspiel gegen den SV Niederemmel II (5:0) verletzt und laboriert seitdem an einem Muskelfaserriss. „Wenn alles klappt, ist Marcel in ein, zwei Wochen wieder soweit. Er will in dieser Saison wieder durchstarten“, sagt Bayerlein, der ebenso einen Einsatz der etatmäßigen offensiven Mittelfeldspieler Michael Kohl und Marvin Hoffmann im Sturm für denkbar hält.

„Wir haben zwei Systeme einstudiert. Mehr will ich nicht verraten, doch es braucht noch Zeit, bis alle Automatismen greifen.“ Bayerlein will die vielen treuen Zuschauer mit seinem offensiven Stil begeistern. Im Training stehen die Ballarbeit, die technischen Abläufe und das Passspiel im Vordergrund. Der Auftakt bei der SG Mittelmosel Bernkastel ging beim 2:4 jedoch daneben. „Wir hatten 80 Prozent Ballbesitz, die Mannschaft wollte Tiki-Taka spielen, obwohl ich sie ermahnt habe, das zu lassen. Wir haben uns drei Tore durch eklatante Fehler selbst eingeschenkt, Bernkastel war brutal effizient.“ Mit dem Derby zu Hause gegen die SG Dhrontal (2:0) kehrte das Team rechtzeitig in die Erfolgsspur zurück – am Sonntag wartet mit der Auswärtsaufgabe bei der DJK Morscheid ein weiteres Spiel mit Lokalkolorit.

„Während Dhrontal spielerisch schon stark war, haben wir diesmal defensiv keine Fehler gemacht. Morscheid ist dagegen eine Mannschaft, die kämpferisch top ist und sich nie aufgibt. Das war immer ein heißes Pflaster für uns.“ Nicht unerwähnt lassen möchte Bayerlein, dass mit Uwe Neu und Martin Parage zwei Betreuer bereitstehen, die „immer für die Spieler da sind. Ich möchte den beiden ein großes Danke­schön sagen“.

Aufrufe: 018.9.2020, 04:30 Uhr
Lutz SchinköthAutor