Reisen wie ein Bundesligist: FC Gerolfing in China

Angefangen hatte alles im letzten Jahr. Die Foshan Middle School No.6 aus China war in der Region Ingolstadt zu Gast, um sich fußballerisch zu beweisen. Testen durfte die Schule aus dem Reich der Mitte gegen die U17 des FC Gerolfing. Aus diesem Spiel entwickelte sich eine Freundschaft zwischen dem FCG und der chinesischen Deligation, welche die Gerolfinger Grünhemden zu sich nach China einlud.

Ein Jahr später nahm der FC Gerolfing die Einladung dann tatsächlich wahr. Mit Hilfe des Kulturamts der Stadt Ingoldstadt plante der Verein die weite Reise bis nach Asien. Nachdem oranisatorische Hürden wie Visa überwunden werden konnten, war die 16-köpfige Gerolfinger-Delegation startklar.

Von München aus ging es mit dem Flugzeug ins 13 Stunden entfernte Guangzhou. Dort warteten bereits die chinesichen Gastgeber und empfingen die B-Junioren herzlich. Mit dem Bus ging es weiter zum Zielort Foshan, der immerhin auch Heimat der Kung-Fu-Legende Bruce Lee ist.

Für Jetlag war wenig Zeit. Bereits am nächsten Morgen erwartete die U17 eine Willkommenszeremonie, in der den Jugendlichen die chinesische Kultur und Küche näher gebracht wurde.

Ein Tag später kam es dann zum wichtigsten Teil der Reise: Dem Fußballspielen. Man wollte sich natürlich für die 1:3-Nierderlage aus dem Vorjahr revanchieren. Doch das gelang nur zum Teil. Zwar konnte sich die Gerolfinger-U17 viele Chancen erarbeiten und das Spiel lange offen halten, doch am Ende siegten die Chinesen mit 2:1.

Temparaturen von 34 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 80% sind für deutsche Fußballer aber auch gewöhnungsbedürftig. Traurig waren die Grünhemden über die Pleite aber nicht. " Die Niederlage schmerzt nur ein wenig, denn es war ein sehr gutes Fußballspiel gegen eine technisch starke chinesische Mannschaft", resümierte Gerolfing-Coach Marco Ernhofer.

Gegen die Foshan Middle School No.2 bot sich für die Gerolfinger zwei Tage später die Chance, die Reise auch sportlich abzurunden. Hoch motiviert ging der Kreisligaaufsteiger in die Partie und gewann am Ende hochverdient mit 3:0. "Wir haben heute unsere Kräfte deutlich besser eingeteilt und unsere Chancen besser verwertet", sagte der technische Leiter Werner Reuther im Anschluss.

Nach fünf ereignisreichen Tagen wurde die Gerolfinger mit einer Abschiedszeremonie verabschiedet. Herr Wang, Leiter des Foshan Foreign Affairs and Overseas Chinese Affairs Bureau, lobte die Freundschaft zwischen dem FC Gerolfing und der Stadt Foshan und zeigte stolz die Gastgeschenke, die aus Deutschland mitgebracht wurden.

Für die U17 des FC Gerolfing ging damit eine unvergessliche Reise zu Ende. Während ihrer Zeit bekamen die Jungs Einblicke in das chinesische Leben und die chinesiche Kultur. „Wir haben schon gewusst, dass Foshan eine richtig große Stadt ist, aber da fährst du 30 Minuten mit dem Bus durch eine Skyline mit Hochhäusern und dann bist du immer noch in der Innenstadt ", staunte der Gerolfinger Simon Gider. "Die Chinesen haben uns richtig toll aufgenommen. Diese beeindruckenden offiziellen Empfänge hatten richtig Stil und bei den beiden Spielen wurden wir mit Kameras gefilmt, als ob das Fernsehen bei uns Bundesliga filmt - da kriegst ja schon Gänsehaut beim Einlaufen ", freute sich der Gymnasiast Patrick Reuther über den Aufwand, den die Chinesen für ihre deutschen Gäste betrieben.

Das "Hörgeräte-Langer-Jugendförderkonzept" zahlte sich für die Gerolfinger voll aus. "Sicher nehmen wir hier viel Geld in die Hand, aber für die positive Weiterentwicklung unserer Jugendlichen gibt es keine bessere Förderung und es ist jeder Cent an der richtigen Stelle investiert ", meinte Hauptsonsor Rudi Langer. Auch Abteilungsleiter Stefan Göppel zog ein positives Fazit: "So eine Reise ins ferne China zu unseren Freunden nach Foshan war unglaublich für uns. Es ist ein absolutes Privileg, welches den Spielern des FC Gerolfing ermöglicht wurde. Es war unheimlich viel Organisationsarbeit aber diese Eindrücke, welche unsere Jungs als auch wir von der Delegation mitnehmen durften, bleiben und prägen vor allem ein Leben lang und das macht allen Aufwand mehr als wett".