2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Germania Schwanheim besiegt Eddersheim mit 7:4. Archivfoto: Schulz.
Germania Schwanheim besiegt Eddersheim mit 7:4. Archivfoto: Schulz.

30 Minuten der Magie und des Wahnsinns

7:4! Germania Schwanheim feiert fulminanten Derbysieg gegen den FC Eddersheim +++ Neubauer: "Blutleer, desaströs, peinlich!"

SCHWANHEIM. Zugegeben: Um so extrem viel ging es beim Derby zwischen Germania Schwanheim und dem FC Eddersheim eigentlich nicht. Beide Teams sind im gesicherten Mittelfeld unterwegs – für das junge und neuformierte Schwanheimer Team ein Erfolg, für den ambitionierten FCE bekanntlich eher eine Enttäuschung. Doch, was die 150 anwesenden Zuschauern auf der Schwanheimer Sportanlage geboten bekamen, werden sie wohl so schnell nicht vergessen. Vor allem nicht die Gäste von der Staustufe, die sich vom Gegner in der Anfangsphase regelrecht abschlachten ließen.

Dreimal Vladimir Bogdanovic, zweimal Danyal Tekin und einmal Bahri Eyüp – dazwischen der bedeutungslose Treffer von Niklas Rottenau. Nach nicht einmal 30 Minuten (!) hatte das junge Schwanheimer seinen eigentlich ausgebufften Verbands- und Hessenligaerfahrenen Kontrahenten wie eine Schülermannschaft hergespielt und führte mit sage und schreibe 6:1. Aus Eddersheimer Sicht war es schwer, für die Nicht-Leistung der ersten halben Stunde Worte zu finden. Christian Neubauer aus der sportlichen Leitung versuchte es dennoch: "Das war blutleer, desaströs, ja geradezu peinlich. Die Spieler sollten sich allgemein mal Gedanken machen und hinterfragen, ob sie heute wirklich alles gegeben haben."
Mit einem Hattrick brachte Turgay Akbulut sein Team schließlich nochmal heran, doch spätestens mit der Gelb-Roten Karte gegen Dario Küper und dem herrlichen Freistoßtor von Fabian Pfeifer zum 7:4 war die Messe endgültig gelesen.

One-Touch-Fußball

In Schwanheim herrschte nach dem Erfolg, mit dem man in der Tabelle sogar an Eddersheim vorbeizog, naturgemäß Feierstimmung. "Toll, dass wir uns für unseren geilen Fußball auch mit geilen Toren belohnt haben. Heute war wirklich jeder Schuss ein Treffer und wir haben Eddersheims Schwächen gnadenlos ausgenutzt", freute sich Sebastian Gajda, sportlicher Leiter der Schwanheimer. Besonders das 6:1 war vom Allerfeinsten: Durch wahren One-Touch-Fußball über fünf Stationen kombinierte sich Schwanheim in den Strafraum, am Ende schloss Vladimir Bogdanovic zu seinem dritten Treffer des Tages ab. "So etwas habe ich in der Verbandsliga bisher noch nicht gesehen", gingen Gajda die Superlative aus. Wobei nach dem 6:4 kurz die Aufholjagd in der Luft lag. "Erst nach der Gelb-Roten Karte war ich mir sicher, dass nichts mehr passiert", schnaufte Gajda durch.

Revanche im Pokalfinale?

Auch wenn das Ergebnis am Ende "nur" eine Drei-Tore-Niederlage aufweist, stellt die Pleite einen neuerlichen Tiefpunkt in Eddersheim dar. Und das nicht nur, nachdem man nunmehr in die zweite Tabellenhälfte abgerutscht ist. Das Team scheint auch unter dem neuen Coach Rouven Leopold nicht vollends in die Spur gekommen zu sein und offenbart gerade defensiv ungeahnte Schwächen – pro Spiel kassiert der FCE im Schnitt zwei Gegentreffer (58 aus 29 Spielen). Die wohl einzig gute Nachricht des Tages: Für die beiden Saison-Niederlagen gegen Schwanheim mit insgesamt 6:11 Toren kann sich in nicht einmal zwei Wochen revanchiert werden: Am 17. Mai treffen beide Teams in Kreispokalfinale erneut aufeinander.

Schwanheim: Begher – Müller, Fouad, Mimi, Derevenko – Schlee (57. Bagdu), Mitsiou (85. Weinhold) – Pfeifer, Tekin (82. Rukweza), Bogdanovic – Eyüp.
Eddersheim: Tempel – Küper, Freymann, T. Lindner, F. Rottenau (85. Holtz) – Esser (31. Bentaayate), Mevkic – Dechert, Akbulut, N. Rottenau – Rebic.
Tore: 1:0 Bogdanovic (7.), 2:0 Tekin (8.), 3:0 Eyüp (12.), 4:0 Bogdanovic (16.), 5:0 Tekin (19.), 5:1 N. Rottenau (25.), 6:1 Bogdanovic (26.), 6:2/6:3/6:4 Akbulut (45./54./56.), 7:4 Pfeifer (76.).– Gelb-Rot: Küper (74./wdh. Foulspiel).– Zu.: 150.

Aufrufe: 07.5.2017, 20:00 Uhr
Philipp DurilloAutor