„Dass wir hier stehen, auf unser 90-Jähriges blicken können, haben wir in erster Linie denen zu verdanken, die über die ganzen Jahrzehnte ehrenamtlich zum Wohle des Vereins gearbeitet haben“, sagte Germanias Vorsitzender Michael Breuer, dem sich im Rahmen des Festkommerz viele Redner und Gratulanten anschlossen. So auch Schirmherr Thomas Rachel (MdB), der mit Blick auf die Liste derjenigen, die zur Ehrung anstanden, meinte, „dass so viele Namen auch verdeutlichen, dass wir es hier bei der Germania mit einem intakten Vereinsleben zu tun haben“.
Daran hatte auch Vorstandsmitglied Uli Kalisch erinnert, als er in kurzen Zügen die neun Jahrzehnte Germania in Erinnerung rief. Sie waren mit zwei „einschneidenden Ereignissen verbunden“. Es seien dies der 2. Weltkrieg und der Umzug des Dorfes vom alten Standort hin zur neuen Heimat gewesen. Letzterer mit der Möglichkeit, „unserem Fußball einen noch größeren Stellenwert zu geben“. Zum Beispiel mit der Gründung einer Jugendabteilung und dem Betrieb von zwei Senioren-Mannschaften. Dass man zeitweise alle Jugendklassen besetzte, wurde ebenso herausgestellt wie die Tatsache, dass die Germania damals wie heute das Problem hatte, über nur eine Spielstätte zu verfügen. Während das Platzproblem weiterhin akut ist, soll die Jugendabteilung wieder ins Leben gerufen werden.
Natürlich blieben die sportlichen Erfolge nicht unerwähnt. Zum Beispiel die Landesligazugehörigkeit und die Zeit in der Mittelrheinliga, der man neun Jahre angehörte. Doch nicht nur den Blick zurück, sondern auch den in die Zukunft gestattete sich Kalisch. „Jetzt spielen wir in der Bezirksliga. Mit einer jungen und engagierten Mannschaft“, lobte Kalisch das Team von Trainer Daniel Schmitz, das am Jubiläumstag mit einem 3:0-Sieg über Rheinland Dremmen, ebenfalls in der Bezirksliga ansässig, die guten Leistungen der letzten Woche erneut unter Beweis stellte.
Bevor Vorsitzender Breuer mit dem Schirmherr die vorgesehenen Ehrungen vornahm, gedachte man der verstorbenen Mitglieder. Namentlich genannt die beiden letzten Vorsitzenden Andreas Strohschneider und Herbert Königs, die innerhalb der letzten zwölf Monate zu Grabe getragen wurden.
Unter den insgesamt 33 Mitgliedern, die geehrt und ausgezeichnet wurden, waren mit Franz-Josef Schwalbach und Johannes Engels sozusagen die Urgesteine der Germania dabei. Während Schwalbach seit 67 Jahren Germania-Mitglied ist, bringt es Engels auf 70 Jahre. „Sie verkörpern im wahrsten Sinne des Wortes Vereinstreue“, gratulierte Rachel und überreichte unter dem langen Applaus der Anwesenden die entsprechenden Urkunden an die stolzen Mitglieder. Dankesworte des Kreisfußball-Vorstandes sowie Glückwünsche samt Ehrengabe zum Geburtstag überbrachte Geschäftsführer Willi Polfliet mit dem Wunsch, dass gestrige Halbfinal-Pokalspiel bei Düren 77 mit einem „Sieg und der damit verbundenen Pokalteilnahme auf Mittelrheinebene“ zu beenden.
Musikalisch von der Kapelle „Enzian“ gestaltet, leitete der Festkommers den Finalsonntag ein, der dann mit einer großen Verlosung endete.
Ausgezeichnete Treue zum VereinGeehrt wurden für 25 Jahre bis 37 Jahre: Hubert Kiven, Hans Eschweiler, Willi Lambertz, Eduard Kiven, Herbert Maßmann, Manfred Schmitz, Frank Kirfel, Jürgen Schmitz.
40 Jahre bis 55 Jahre Mitglied sind: Leo Plum, Ingo Malmen, Hans-Dieter Emunds, Hans-Günter Engels, Willibald Pahsen, Hubert Bongartz, Fred Klöther, Hubert Langen, Willi Becker, Hans-Gerd Krifft, Willi Rauschen, Werner Röder.
Auf 55 Jahre bis 70 Jahre Vereinszugehörigkeit blicken: Dieter Schmitz, Hermann-Josef Zurkaulen, Heinz Reif, Helmut Heyden, Martin Schmitz, Hans-Martin Schmitz, Peter Eschweiler, Maria Esser, Heinz Emunds, Rudi Prinz, Josef Tirtey, Franz-Josef Schwalbach, Johannes Engels.