Nervenspiel in Menzingen

FVgg Neudorf - VfR Kronau (Fr 18:30)

Eine Woche Pause hatten die Schützlinge von Thorsten Ludwig. Nun geht es ins Saisonfinale und die erste Hürde lautet da Kronau. Die Neudorfer dürften bestrebt sein, die bisher recht dürftige Ausbeute von neun Punkten aus acht Spielen in der Rückrunde zu verbessern. Zusätzliche Motivation verspricht die Tatsache, dass das Fvgg-Heimspiel Teil des Neudorfer Sportfestes ist.

Eine Viertelstunde vor Schluss war der VfR Kronau an Flehingen vorbei und auch der Flehinger Ausgleich änderte daran nichts. Statt aber nun vor dem FCF zu stehen, liegt Kronau wieder hinter Flehingen. "Schöne „Spielerei“, aber leider wird erst gewertet, wenn Schluss ist und da ist die Realität eben sehr bitter für uns", bemerkte Mark Geckler dazu, um dann eingehend das Remis gegen Oberderdingen zu analysieren: "Wir waren mit der Leistung der Mannschaft zufrieden, gerade wenn man bedenkt, dass wir personell im Moment nicht aus dem Vollen schöpfen können. Das große Problem der letzten Spiele ist unsere mangelhafte Chancenverwertung, so leider auch am Sonntag.
Wir hätten viel früher den Sack zu machen müssen. So hat leider der Schiedsrichter dafür gesorgt, dass es am Ende nur ein Punkt wurde. Er war auf dem ganzen Gelände wohl der Einzige, der ein strafstoßwürdiges Foul gesehen hat. Natürlich ist es bitter, durch so eine krasse Fehlentscheidung Punkte liegen zu lassen, aber, wie erwähnt, wer seine Chancen nicht nutzt, wird eben bestraft." Für den Tiefschlag im Aufstiegsrennen hatte Geckler auch noch ein paar Worte übrig: "Dass Flehingen dann in der Nachspielzeit noch den Siegtreffer macht, passt zu unserer momentanen Situation."
Trotzdem zeigt sich Geckler unverändert kämpferisch: "Wir werden aber nicht aufgeben und weiter alles versuchen, auch wenn wir jetzt schon wieder einen Ausfall zu beklagen haben. Unser Ziel für Neudorf wird sein, erst mal elf gesunde Spieler auf den Platz zu bringen, und dann gilt wie in jedem Auswärtsspiel: Wir wollen was Zählbares mitnehmen."

SV Oberderdingen - TSV Stettfeld (Sa 17:00)

Spät fiel der Ausgleich für den SVO in Kronau, weshalb René Lahr von einem "glücklichen Remis für uns" sprach. Der Punkt ist für Oberderdingen aber deswegen nicht minder wertvoll, befindet man sich doch auf Kurs.
Diesen möchte Lahr gegen Stettfeld fortsetzen: "Wenn wir jetzt gegen Stettfeld nachlegen, wäre das ein großer Schritt. Wir sind bereit.".

4:0 schlug der TSV Stettfeld die Gäste aus Bretten und beendete damit seine Negativserie. Dennoch verfiel Trainer Elvis Karam nicht in Euphorie, sondern gab zu bedenken, dass es auch ganz anders hätte kommen können: "Zunächst einmal muss ich sagen, dass das Ergebnis dem Spiel von Bretten nicht entspricht. Bretten war bis zur Halbzeit die überlegene Mannschaft mit dem besseren Spiel nach vorne. Wir waren einfach nur effektiv. Direkt nach dem Anstoß zur zweiten Halbzeit machten wir das 3:0 und danach war das Spiel entschieden."
Nun geht es für den TSV zum SV Oberderdingen, vor dem Karam Respekt hat: "Oberderdingen hat gerade eine super Form. Zehn Punkte aus den letzten vier Spielen ist eine super Ausbeute. Die Spieler von René Lahr sind immer fit und spielen auch einen taktisch disziplinierten Fußball. Da müssen wir für etwas Zählbares alles aus uns rausholen."

FC Odenheim - FC Weiher (Sa 17:00)

2:4 unterlag der FCO beim FV Neuthard, dessen Stärke auch Fabian Fersching anerkennen musste: "Ich bin mit der grundsätzlichen Leistung zufrieden. Leider waren wir in den Standards nicht auf der Höhe, sonst hätte es vielleicht einen positiven Ausgang für uns nehmen können. Aber Neuthard ist da zu stark dieses Jahr."
Dann richtet Fersching den Fokus schon auf den kommenden Gegner, den er nicht zwangsläufig am schlechten Tabellenplatz bewerten möchte: "Wir dürfen die Gäste aus Weiher mit Sicherheit nicht unterschätzen und müssen voll konzentriert zu Werke gehen am Samstag."

Mit einem Sieg im Derby hätte der FCW ein echtes Lebenszeichen senden können. Doch stattdessen gab es ein 2:2, mit dem Andreas Emmerich nicht zufrieden war: "Ein Unentschieden, das uns natürlich nicht richtig hilft. Es waren eine enttäuschende erste und eine sehr gute zwei Hälfte, in der wir leider bei einer Vielzahl von Torchancen nicht den Siegtreffer markieren konnten."
Langsam aber sicher gehen dem FC Weiher die Spiele aus. Das weiß auch Emmerich, gleichwohl er vor der Stärke der Odenheimer warnt: "So langsam sollten wir einen Dreier einfahren. Gegen Odenheim wird das schwer genug werden."

FV Ubstadt - FV Hambrücken (So 15:00)

2:2 hieß es am Ende im Derby zwischen Weiher und Ubstadt. Goran Barisic sah nur einen Nutznießer der Punkteteilung - und der war nicht einmal direkt am Spiel beteiligt: "Leider hat nur Menzingen von dem Unentschieden profitiert." Dann führte er seine Gedanken zum Derby aus: "Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und verdient mit 2:1 geführt. Nach dem Wechsel haben wir leider die Spielkontrolle verloren, weil wir nicht diszipliniert gespielt und uns nicht an die taktischen Vorgaben gehalten haben. Wir haben uns zurückgezogen und jeder hat für sich selbst gespielt. Aufgrund der zweiten Halbzeit ist das Unentschieden gerecht, obwohl beide Mannschaften in der Nachspielzeit die Chance zum Sieg gehabt haben. Wir sind noch zu jung, um solche Spiele zu gewinnen. Es fehlt an Erfahrung."
Mit den Unentschieden gegen Menzingen und Weiher hat der FVU zwei Chancen vergeben. Ob nun ein Sieg gegen Hambrücken gelingt? "Jetzt kommt wieder ein starker Gegner und die Rollen sind klar verteilt. Wir müssen uns steigern und wie immer alles geben, um eine Chance auf eine Überraschung zu haben. Hambrücken ist der klare Favorit", sieht Barisic die Rollen klar verteilt.

Nach zuletzt eher schwächeren Ergebnissen kam der FVH durch einen ungefährdeten 3:0-Sieg gegen Menzingen wieder in die Spur. "Wir haben hochverdient gewonnen und hätten auch noch das ein oder andere Tor mehr machen müssen. Es war wichtig, dass wir wieder dreifach punkteten, nachdem wir zuletzt nicht erfolgreich waren", gab ein glücklicher Patrick Stucke zu Protokoll.
Hambrücken reist allein durch die Tabellensituation als Favorit nach Ubstadt, doch auf die leichte Schulter nimmt Stucke den FVU nicht: "Gegen Ubstadt wird es wieder ein schwieriges Spiel werden. Schon im Hinspiel hatten wir ein umkämpftes Spiel, das wir für uns entscheiden konnten. Für Ubstadt zählt jeder Punkt und daher wird der FVU wieder alles in die Waagschale werfen, um gegen uns zu bestehen." Trotzdem fordert Stucke einen Sieg: "Wir wollen auswärts dreifach punkten und Platz vier behaupten."

SV Menzingen - FC Germania Forst (So 15:00)

Nach der 0:3 -Niederlage in Hambrücken fiel die Analyse von Andreas Schmidt knapp aus: "Die Niederlage geht in Ordnung. Wir haben hinten einfache Fehler gemacht und waren vorne einfach nicht durchschlagskräftig genug."
Die Menzinger brauchen im Abstiegskampf. Um dieses Ziel gegen Forst zu erreichen, muss der SVM einiges investieren. "Wir müssen uns steigern, um überhaupt zu punkten", so Schmidt.

"Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und Chancen auf einen zweiten Treffer gehabt. Wir hatten auch etwas Pech mit einem Aluminiumtreffer. Ich hatte bis zur Halbzeitpause beim Stand von 1:0 ein sehr gutes Gefühl. Und in Führung zu gehen, war auch mal wichtig für die Moral meiner Mannschaft. Auch in der zweiten Halbzeit hatten wir unsere Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Allerdings kamen die Zwölfer stärker aus der Kabine und entwickelten mehr Zug zum Tor. Ein Freistoß und der Treffer in der letzten Minute brachen uns dann das Genick. Wenn du unten stehst, hast du einfach nicht dieses notwendige Glück, und ein Punkt hätten wir uns da sicherlich verdient gehabt. Aber so ist der Fußball, und nun sind wir in der Situation, die wir eigentlich vermeiden wollten", fasste ein konsternierter Jürgen Leibold die unglückliche Pleite seiner Germanen gegen Wiesental zusammen.
Seit fünf Spielen wartet Forst auf einen Sieg. Nun kommt ein sehr wichtiges Spiel auf den FC Forst zu. Gewinnen die Germanen in Forst, haben sie sich etwas Luft verschafft. Verliert Forst aber, zieht Menzingen nach Punkten gleich. Um die Schwere der Aufgabe weiß auch Leibold: "Das Spiel gegen Menzingen wird auch im Kopf entschieden. Natürlich wird es nun eng da unten in der Tabelle, aber wir können mit einem Dreier den Abstand nach unten vergrößern und das wird auch unser Ziel sein. Warnen brauche ich meine Spieler vor Menzingen nicht, denn das war in den letzten beiden Jahren ein Gegner, der uns immer Schwierigkeiten bereitet und uns wichtige Punkte geraubt hat. Ich hoffe, dass sich zwei verletzte Spieler bis nächstes Wochenende fit melden können und dann hoffe ich dass wir dieses Mal als Sieger vom Platz gehen."

FV 1912 Wiesental - FC Huttenheim abgesagt

Mühsam war der Sieg für die Zwölfer beim alten Rivalen aus Forst, das räumte Senad Nadarevic ein: "Es war sehr schwierig, weil Forst sehr agil war und alles versuchte. Der FCF wollte unbedingt punkten. Wir hatten an dem sonnigen Sonntag unsere Mühe, die richtige Einstellung und Bereitschaft an den Tag zu legen. Ich fand, dass wir in der ein oder anderen Szene sehr benachteiligt wurden, aber die Mannschaft fand in der zweiten Halbzeit die richtige Antwort und spielte bis zum Schluss nach vorne. Dafür wurde sie belohnt."
Lohn der bisher sehr guten Rückrunde ist nun ein spielfreies Wochenende: "Jetzt haben die Spieler ein paar Tage Pause und können sich gut erholen."

VfB Bretten - FC Flehingen (So 15:00)

Kris Georgiev stand Rheinsheims Trainer in der Zusammenfassung in nichts nach, ähnlich gepfeffert war seine (abgeschwächte) Aussage nach der klaren Pleite in Stettfeld: "Wenn ich jetzt den Spielverlauf aus meiner Sicht schildere, halten mich alle für einen Depp. Deshalb lasse ich es einfach und gebe eine Kurzfassung: Es war sehr unglücklich für uns und sehr glücklich für Stettfeld. Wir haben wahrscheinlich einen Kreuzbandriss mehr und noch zusätzlich gesperrte Spieler, weil der Frust so tief sitzt und der Schiedsrichter das Fingerspitzengefühl eines Elefanten besaß."
Seinen ganzen Frust lädt Georgiev in der Vorschau ab: "Wir sind momentan nicht in der Lage, eine konkurrenzfähige Mannschaft im Derby gegen Flehingen aufzustellen. Wir haben aktuell acht Mann. Die Saison wird bis zum Schluss eine Qual. Die meisten Verletzungen ziehen sich bis weit in die nächste Runde." Um seine Gefühlslage nochmal zu unterstreichen, hat Georgiev noch ein Schlusswort parat: "Die Punkte in einem Spiel sind egal. Wir haben innerhalb einiger Wochen so ziemlich alles verloren wegen diesen scheiß Verletzungen."

Gleich auf zwei Plätzen war der FCF mit Fortuna im Bunde. Während Kronau am Ende gegen Oberderdingen den Ausgleich kassierte, machten die Flehinger noch das Siegtor. "Wenn ein Spiel nur 89 Minuten gehen würde, hätten wir heute einen Punkt Rückstand auf Kronau. Dank an die 90. Minute und die überragende Moral meiner Mannschaft", war Andreas Schmidt über die Ergebnisse sehr glücklich. Für die späte Aufholjagd seines Teams lieferte Schmidt auch eine Erklärung: "Wichtig ist, dass wir aktuell keine Verletzten haben und eine Auswechslung aufgrund des ausgeglichenen Niveaus im Kader die Mannschaft eher stärkt als schwächt. Das hat sich am Wochenende ausgezahlt."
Der FCF tritt nun in Bretten an. "Bretten ist das erste von zwei Derbys hintereinander. Dort ist es immer schwer. Bretten hat eine sehr stabile Abwehr, das letzte Wochenende einmal ausgenommen, und ist schon deshalb ein unbequemer Gegner. Die Tatsache, dass es ein Derby ist, macht es nicht einfacher. Ich hoffe aber, dass wir die Moral aus den letzten 15 Minuten und das damit verbundene Erfolgserlebnis aus dem Spiel gegen Rheinsheim mitnehmen können, um auch die Hürde in Bretten zu meistern", gibt sich Schmidt angesichts einer schweren Aufgabe optimistisch.

VfR Rheinsheim - FV Neuthard (So 15:00)

Knappe zehn Minuten vor dem Ende führte Rheinsheim am letzten Sonntag in Flehingen und es roch gewaltig nach einer Überraschung. Doch am Ende stand der VfR überraschenderweise noch mit leeren Händen da. Rico Krämer konnte nur schwer begreifen, was da vorgefallen war: "Das war der Wahnsinn, was am Sonntag abging. Wir führten 3:1 und machten das 4:1, das vom Schiedsrichter als Abseits gewertet wurde, was niemals stimmte. Danach hatten wir nochmal eine gute Konterchance, welche uns irregulär abgepfiffen wurde. Dann haben wir zwei Tore gegen stärker werdende Flehinger bekommen. Obwohl nur drei Minuten Nachspielzeit angezeigt waren, bekamen wir in der vierten Extraminute das 3:4 aus abseitsverdächtiger Position. Anschließend begann ein Flehinger Spieler noch eine Tätlichkeit, die auch übersehen wurde." Krämer, ein ansonsten eher ruhiger Zeitgenosse, redete sich richtig in Rage: "Es war das bisher beste Saisonspiel, das zum Schluss von einem an Arroganz nicht zu überbietenden Schiedsrichter kaputt gemacht wurde. Gegen zwölf Mann hat man in Flehingen keine Chance."
Nachdem die Worte zum letzten Spiel nur so aus ihm herausgesprudelt waren, beschränkt sich Krämer vor dem neuerlichen Duell mit einem Topteam auf einen Satz: "Gegen Neuthard wollen wir an die Leistung anknüpfen und schauen, was rauskommt."

"Grundsätzlich sind wir mit der momentanen Entwicklung der Mannschaft sehr zufrieden.
Wir sind aber noch lange nicht am Ziel angekommen und bleiben deswegen auch bescheiden. Einen Titel haben wir in dieser Saison schon geholt. Der Kreispokal tut psychisch sehr gut und gibt uns Entschlossenheit und Mut für das Restprogramm. Wir werden weiter hart an uns arbeiten und diese Woche konnten wir im Training verstärkt an den Automatismen arbeiten, die wir sonntags auf den Platz bringen wollen. Zudem haben wir eine kräftezehrende Woche hinter uns und alle Herausforderungen mit Bravour bestanden. Wir haben in Weiher Moral und Charakter bewiesen und haben das Spiel noch spät gedreht. Am Sonntag, zum Ende einer englischen Woche, haben wir vor allem in Halbzeit zwei tollen Offensivfußball gezeigt. Gegen eine starke Odenheimer Mannschaft sind wir als verdienter Sieger vom Platz gegangen, auch das gibt uns zusätzlich Selbstvertrauen und Motivation für die restlichen Spiele", zeigte sich ein gut gelaunter Ceyhan Sönmez nach dem Sieg gegen Odenheim gewohnt detailreich in der Analyse.
Für den FVN geht es in Rheinsheim weiter, dessen Leistung in Flehingen Sönmez wohl registriert hat. Dennoch möchte man das Spiel als Tabellenführer gewinnen: "Warnung würde ich das nicht unbedingt nennen, denn jedes Spiel hat seine eigene Geschichte das betone ich immer wieder. Wir nehmen jeden Gegner voll ernst und bereiten uns auch dementsprechend professionell vor. Wir haben alles selbst in der Hand und wollen nichts dem Zufall überlassen! Das wird ein anspruchsvolles Auswärtsspiel, aber wir fahren nach Rheinsheim um die drei Punkte mitzunehmen."