2024-04-24T13:20:38.835Z

Spiel der Woche
Umkämpft war das Derby im Vorjahr; F: Stefan Diehl
Umkämpft war das Derby im Vorjahr; F: Stefan Diehl

Hambrücken in Forst favorisiert

29. Ligaduell zwischen Germania und Concordia +++ Wiedersehen von Werner Teufel und Patrick Stucke +++ Gelingt Forst der erste Saisonsieg?

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Wenn am Sonntag in Forst der Ball rollt, haben sich die Rollen klar gewandelt. Der FV Hambrücken ist aus dem Schatten des großen Nachbarn getreten und reist als Favorit zum FC Forst. Dabei ist auch das Duell der Trainer sehr interessant, war FVH-Spielertrainer Patrick Stucke zuvor unter Germania-Coach Werner Teufel in Kirrlach am Spielgerät.

FC Germania Forst - FV Hambrücken (So 11:30)
1951-1953: Nach nur einem Jahr ist der FC Forst wieder aus der zweiten Amateurliga abgestiegen. In der A-Klasse treffen die Germanen in der Saison 1951/52 erstmals nach dem Krieg auf Hambrücken, das sich mit der Meisterschaft aus der B-Klasse verabschiedete. Das Lokalduell gibt es noch eine weitere Saison, doch dann muss der FVH wieder runter.

1953/54: Nur ein Jahr bleibt Hambrücken in der B-Klasse, muss aber im Meisterjahr nicht auf Duelle mit einer Forster Mannschaft verzichten. Seinerzeit jagt auch eine Mannschaft des TV Forst dem runden Leder nach und so findet das Derby in seiner kleineren Form statt.

1954-60: Sechs Spielzeiten hintereinander messen sich Hambrücken und Forst nach der Rückkehr des FVH in die A-Klasse. Dabei schließt Forst stets besser ab als der Nachbar. Acht, sieben und wieder acht Punkte trennen den FCF und den FVH in den ersten drei Jahren, ehe sich der Vorsprung der Forster sich 1957/58 sogar auf neun Zähler erhöht. Doch ausgerechnet in dieser Saison belegen Forst und Hambrücken Rang eins und zwei in der A-Klasse. Während die Germania direkt aufsteigt, zieht die Concordia durch den Sieg im Entscheidungsspiel gegen Wilferdingen nach.
Nach sieben Jahren in der A-Klasse kehren die Forster in die zweite Amateurliga zurück, für die Hambrücker ist es das erste Gastspiel in dieser Liga.

1959/1960: Im zweiten Jahr steigt Hambrücken abgeschlagen als Letzter ab und verschwindet aus dem Kreis der FCF-Gegner für lange Zeit. Es dauert 45 Jahre, bis sich die ersten Mannschaften beider Vereine wieder in einer Liga begegnen.

1964/65: Mittlerweile liegen Welten zwischen den Clubs. Forst ist 1963 in die erste Amateurliga aufgestiegen und schreibt am erfolgreichsten Kapitel der Vereinsgeschichte. Dagegen geht es für den FVH 1964 wieder in die B-Klasse, in der auch ein Duell mit Forst wartet: Zum zweiten und letzten Mal geht es gegen den TV Forst.
Danach wechselt Hambrücken über Jahrzehnte zwischen A- und B-Klasse (bis 1977) bzw. Kreisliga A und Kreisliga B (ab 1977) und kann sich in den 80ern als A-Ligist stabiliseren. Die Germania ist da weit enteilt. Zwar verbringt sie zwischen 1977 und 1985 acht Jahre in der Bezirksliga, doch ab 1985 wird am Waldsee wieder überkreislicher Fußball angeboten - für die nächsten 19 Jahre.

1997/98: Im Gleichschritt steigen Forst und Hambrücken auf, allerdings in unterschiedliche Ligen. Forst wird nach einer tollen Saison in die Verbandsliga versetzt, während Hambrücken ein zweijähriges Intermezzo in der Kreisliga B beendet.

1998-20: Es gibt wieder Derbys! In der A-Liga dürfen die Hambrücker an den Waldsee fahren, sich aber nur mit der FCF-Reserve messen. Diese spielt bereits seit 1996 in der Kreisliga A und agiert im Mittelfeld. Hambrücken mischt dagegen sofort in der Spitzengruppe mit und sichert sich 2000 die Vizemeisterschaft in der Kreisliga A. Hambrücken ist zum ersten Mal Bezirksligist.

2004-07: Forst ist von der Verbands- in die Kreisliga durchgereicht worden und trifft doch auf den "kleinen Bruder". Am 3. Oktober 2004 gewinnt der FV Hambrücken das erste Ligaspiel gegen die Germania seit 45 Jahren 2:1. In der Tabelle sind die Rollen dennoch anders verteilt. Forst bemüht sich um den Aufstieg, der 2007 im dritten Anlauf gelingt. Der FVH steigt nach Plätzen im Mittelfeld dagegen 2007 aus der Kreisliga ab.

2007/08: Hambrücken stürzt in die Kreisklasse B ab. Vier Punkte fehlen auf Gölshausen, das am rettenden Ufer ankommt. Auch weil der FVH nur einen Punkt in den beiden Derbys mit der Reserve der Germania holt, reicht es am Ende nicht. Dagegen spielt Forst I eine gute Saison in der Landesliga und steigt 2009 sogar in die Verbandsliga auf. Die Vereine scheinen sich in entgegengesetzte Richtungen zu entwickeln.

2010/11: Ein schwarzes Jahr für den FCF. Die erste Mannschaft der Germania muss ein Jahr nach dem Abstieg aus der Verbands- nun auch die Landesliga verlassen. für Forst II fällt der letzte Vorhang in der Kreisklasse A. Hambrücken ist im Vorjahr aus der Kreisklasse B aufgestiegen und verpasst nur knapp den Durchmarsch in die Kreisklasse A, der Aufstieg wird aber ein Jahr später nachgeholt. In der Saison 2010/11 spielen Forst II und Hambrücken I zum letzten Mal gegeneinander.

2016/17: Seit drei Jahren messen sich Forst und Hambrücken wieder in der Kreisliga, die Positionen haben sich in der abgelaufenen Runde aber verschoben. Erstmals seit 1945 kommt der FVH vor dem Rivalen aus Forst ins Ziel. Dazu schlägt die Reserve der Concordia ihr Pendant von der Germania und zieht erstmals in die Kreisklasse B ein. Hambrücken ist aus dem Schatten des großen Rivalen getreten.

17.9.2017: Das 29. Ligaduell zwischen den ersten Mannschaften des FCF und des FVH steht an. Hambrücken reist als Favorit an den Waldsee, wo FV-Spielertrainer Patrick Stucke ein Wiedersehen erwartet. Werner Teufel, der nun bei Forst das Szepter schwingt, war zuvor Stuckes Trainer in Kirrlach. In den letzten beiden Jahren assistierte der Offenstivspieler seinem damaligen Coach Teufel. Man darf gespannt sein, wie das Aufeinandertreffen ausgeht.

Aufrufe: 012.9.2017, 13:30 Uhr
Florian WittmannAutor