2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Entscheidet das Oberland-Duell: Ex-Profi Mustafa Menzil (l.) – hier im Zweikampf mit Abdelaziz Konati vom 1. FC.
Entscheidet das Oberland-Duell: Ex-Profi Mustafa Menzil (l.) – hier im Zweikampf mit Abdelaziz Konati vom 1. FC.

Saller: "So eine Fehlentscheidung macht alles kaputt!"

Garmisch-Partenkirchen unterliegt Penzberg zu Hause mit 1:3

Bitterer Nachmittag für den 1. FC: Nichts war’s mit der Tabellenführung und einem Polster auf die Konkurrenz. Die Werdenfelser kassieren beim 1:3 gegen Penzberg ihre erste Heimniederlage, weil sie in der aktuellen Konstellation nicht an die Tugenden und Qualität der Vormonate heranreichen.

Garmisch-Partenkirchen – Es war ein Moment den Innehaltens. Während die Penzberger Kicker ausgelassen über den Rasen am Gröben hüpften und ihren Coup besangen, standen die Akteure der Heimelf in gebührendem Abstand voneinander relativ ratlos auf dem Spielfeld. Niederlagen auf eigenem Terrain kannte der Aufsteiger bislang nicht. Sechs Mal ging der 1. FC als Sieger vom Platz, zweimal gönnte er dem Gast einen Punkt. Ausgerechnet die letzte Partie im Spieljahr beendete diese nicht alltägliche Erfolgsgeschichte. Ganz unerwartet kam der Rückschlag nicht. 80 Prozent der Stammelf fanden sich eingemummt in gefütterten Trainingsjacken oder in Zivil auf der Tribüne wieder. „Es hätte schon alles passen müssen“, sagt Christoph Saller, der sich mit den Tatsachen notgedrungen abfand.

Wirklich schlecht war ja auch keiner seiner Schützlinge bei der 1:3-Niederlage. Allein die Struktur des Teams passte nicht. Saller hatte gehofft, dass manche sich zu Interims-Häuptlingen entwickeln. Doch diese Rollen blieben ausnahmslos unbesetzt. In der kurzen Zeit, Spieler aus der der Reserve respektive dem zweiten Glied als Anführer zu benennen, das war Wunschdenken. Selbst Stefan Durr konnte die verletzungsbedingte Pause nicht einfach so abschütteln. Hannes Mohr gewann keinen offensiven Zweikampf, mit Srdjan Ivkovic und Jonas Poniewaz blieb selbst das Sturminferno der Kreisliga ohne Wirkung. „Nach vorne war es einfach zu wenig“, urteilt Saller hart – bestätigt durch die Bilanz: Der 1. FC erarbeitete sich aus dem Spiel heraus keinerlei gute Torchancen. „Unsere Stürmer hatten nicht ihren besten Tag, auch wenn sie kaum Zuspiele bekamen.“ Saller hatte sich aber auch die eine oder andere Einzelaktion seiner Tormaschinen erhofft. Davon war über 90 Minuten nichts zu sehen. Kreative Köpfe vermisste der Coach, die im Umschaltspiel die Bälle „vertikal in die Schnittstelle“ spielen. „Ist aber auch nicht verwunderlich“, sagt der Coach der Werdenfelser noch einmal in Bezug auf das Personalthema.

Penzberg ging im ersten Abschnitt aus zweierlei Gründen in Führung: Stefan Kauteckys überflüssiger Bodycheck gegen Christoph Wiedenhofer führte zum Freistoß an der Seitenauslinie, Oliver Kewitz’ Stellungsfehler am langen Pfosten öffnete Fazlican Verep genug Raum für einen Kopfball in die kurze Ecke – 0:1. Selbst den zwischenzeitlichen Ausgleich besorgte ein Penzberger. Beim ersten Angriff nach Seitenwechsel wollte Fabian Graf zum Eckball klären, mit dem Pech, dass sein Standbein den Ball in die andere Richtung lenkte. Es sah aus, als würde sich der 1. FC im Aufwind befinden. Nach dem Ausgleich habe die Mannschaft „mehr Zugriff“ bekommen. Bis dem Unparteiischen ein folgenschwerer Fehler unterlief. Berke Tatlici, das Verteidiger-Talent des 1. FC, klärte einen Sprungball mit dem oberen Schulterbereich. Fabian Riedl aber erkannte auf Handspiel. Mit fatalen Folgen: Der Penzberger Ex-Profi Mustafa Menzil traf aus 20 Metern in den Torwinkel. „So eine Fehlentscheidung macht alles kaputt“, wettert Saller. Gleichwohl räumte der 43-Jährige ein, dass seiner Elf nach dem abermaligen Rückstand die „spielerischen Mittel“ für ein Aufbäumen fehlten. Der dritte Gegentreffer war somit ebenso ohne Bedeutung, wie die beiden Ampelkarten für Ivkovic und Kewitz in den Schlussminuten.


1. FC Garmisch-P. – 1. FC Penzberg .....1:3 (0:1)

1. FC Garmisch-Partenkirchen: S. Schwinghammer – Kewitz, Tatlici, Loshi, Adlwärth (63. Naber), Kautecky (78. Riesch), Konati, Mohr (78. M. Schwinghammer), Ivkovic, Poniewaz.

1. FC Penzberg: Salcher – Wiedenhofer, Verep, Hiry (21. Schneeweis), Graf, Fytanidis, Menzil, Erten (75. Krämer), Kalus, Azizi (86. Tsigouriotis), Leiß.

Schiedsrichter: Fabian Riedl (Unterschleißheim).

Zuschauer: 250.

Tore: 0:1 (39.) Verep, 1:1 (47.) Graf, 1:2 (64.) Menzil, 1:3 (70.) Fytanidis.

Gelbe Karten: Ivkovic, Mohr, Adlwärth, Kewitz – Erten. Gelb-Rote Karten: Ivkovic (86.), Kewitz (90+2).

Aufrufe: 020.11.2017, 13:37 Uhr
Oliver Rabuser - Garmisch-Partenkirchener TagblattAutor