2024-04-25T14:35:39.956Z

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Neues Defensiv-Duo: Florian Scheck (l.) und Dominik Schubert sollen die Schotten dicht machen. FOTO: OR
Neues Defensiv-Duo: Florian Scheck (l.) und Dominik Schubert sollen die Schotten dicht machen. FOTO: OR

Prognose: Hält der 1.FC Garmisch die Klasse?

Auf dem Papier reicht’srn

Es ist angerichtet. Der 1. FC Garmisch-Partenkirchen startet am Samstag einmal mehr als Aufsteiger in die Bezirksliga Süd. In diesem Sommer sind durchaus Anzeichen vorhanden, dass es nicht wieder nur ein kurzer Ausflug werden könnte.

Die Ambitionen des Vereins lassen vielmehr auf einen Startschuss in eine neue Zeitrechnung schließen. Doch allein zügig aus dem Startblock zu schnellen, wird in einer gleichermaßen starken wie ausgeglichenen Liga nicht ausreichen. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass sich die Kreisligisten schwer tun, den nächsten Schritt zu gehen und die Anforderungen der Bezirksliga zu erfüllen. Tagblatt-Mitarbeiter Oliver Rabuser hat den 1. FC vor dem Saisonstart unter die Lupe genommen.

DER KADER

Entgegen der vergangenen Anläufe hat der 1. FC wirklich vieles verändert. Es ist endlich einmal gelungen, den Kader in puncto Qualität zu verbessern. In Maximilian Berwein, Stefan Schwinghammer, Dominik Schubert und Florian Scheck kam ein Quartett aus der Region, aus dem jeder Kicker schon mindestens Landesliga gespielt hat. Jugendspieler wie Michel Naber oder Christoph Lößl bereichern die Konkurrenz, wenngleich sie noch lernen und robuster werden müssen. Jonas Poniewaz gehört jetzt auch offiziell zu den Senioren. Maximilian Schwinghammer ist zumindest eine Alternative zu den etablierten und gesetzten Offensivkräften. Stefan Kautecky kam fürs Trainerteam wie auch die erste Elf aus Krün zurück, Koray Etekli vom VTA. Alexander Milivojevic hat in der Gegend Verwandtschaft, laut Saller zudem das Potenzial für die Bezirksliga. Abgänge hat der Klub mit Ausnahme der bereits vorzeitig abgewanderten Mladen Savic und Mato Masic keine zu verzeichnen. Mehr noch: Ob des umfangreichen Kaders wurde eine Dritte Mannschaft in der C-Klasse gemeldet, um allen Aktiven eine Plattform zu bieten.

DER TRAINER

Seit eineinhalb Jahren fungiert Christoph Saller nun als Trainer. Der 43-Jährige genießt den Respekt der Spieler, aber auch das Vertrauen des Vorstands. So war eine Fortführung der Tätigkeit kein erschöpfendes Thema. Der Aufstieg tat sein Übriges. Den Spagat zwischen Kumpel und seiner Funktion bringt der frühere Torjäger ganz gut hin. Die Atmosphäre ist im Vergleich zu früheren Jahren nahezu harmonisch. An der impulsiven Art während der Spiele muss Saller weiterhin arbeiten. Die Unparteiischen-Gespanne in der Bezirksliga sind sicher weitaus weniger kulant.

VORBEREITUNG

Die Testphase verlief über weite Strecken positiv. Die Teilnahme am Erdinger-Meister-Cup war eine gelungene Auflockerung inmitten der physischen Einheiten. Die Partien gegen Kreisligisten wurden allesamt deutlich gewonnen. Beim Remis gegen den SV Ohlstadt zeigte der 1. FC Schwächen hinsichtlich der Geduld gegen defensiv ausgerichtete Kontrahenten. Zu Beginn in Geretsried (2:9) war dem Aufsteiger veranschaulicht worden, wie schnell und konsequent gravierende Fehler in höheren Ligen bestraft werden. Im Vergleich zum Vorjahr setzt Saller auf die klassische Viererkette, mit zwei Dreierreihen davor. Schieben die Außenverteidiger hoch nach vorne, wird daraus im Offensivspiel ein 3-4-3 oder 3-5-2. Herzstück der Mannschaft ist die Schaltzentrale, in der sich Momo Diaby, Stefan Durr und Dominik Schubert variabel als Sechser und Achter abwechseln. Im Angriff ist der 1. FC längst nicht mehr alleine auf die Treffsicherheit von Srdjan Ivkovic angewiesen.

WUNSCHELF

S.Schwinghammer Lazar, Körner (Grasegger), Scheck, Kautecky,

Diaby, Schubert, Durr, Berwein, Poniewaz, Ivkovic

PROGNOSE

Der 1. FC hat die anspruchsvollen Hausaufgaben im Rahmen seiner Möglichkeiten sehr sorgfältig erledigt. Die Lehren der verpatzen Aufstiege wurden gezogen. Durch die nun vorhandene Tiefe im Kader sollten sich Ausfälle – selbst von Stammspielern – besser verkraften lassen. Zumal die Spieler der zweiten Reihe im Aufstiegsstreben der Reserve ohne Unterlass gefordert sein werden. Selbst die Torhüter-Position ist dreifach besetzt. Nahezu alle Spieler entstammen der Region, das Team tritt auch neben dem Platz als Einheit auf. Kurzum: Die Qualität des Kaders reicht auf dem Papier für die Erfordernisse der Bezirksliga aus. Womöglich muss der 1. FC anfangs gegen etablierte Teams noch Lehrgeld bezahlen. Mit dem Abstieg wird er aber nichts zu tun haben.

Aufrufe: 022.7.2017, 09:50 Uhr
Garmisch Partenkirchener Tagblatt: Oliver RabuserAutor