2024-04-16T09:15:35.043Z

Spielbericht
Gleich klingelt’s: Verteidiger Andreas Grasegger trifft zum 1:0. Foto: Rabuser
Gleich klingelt’s: Verteidiger Andreas Grasegger trifft zum 1:0. Foto: Rabuser

Ohne Ivkovic und Schubert: Garmisch büßt Tabellenführung ein

"Der letzte Punch hat gefehlt"

Wenigstens bis zum Mittwoch ist die Tabellenführung futsch. Der 1. FC Garmisch-Partenkirchen lässt Geschwindigkeit und Präzision im Angriff vermissen. Gegen einen widerspenstigen SV Aubing reichte es für den Aufsteiger nur zum zweiten Unentschieden in Folge.

In einem waren sich Zuschauer und Verantwortliche einig: Mehr als ein Punkt war nicht verdient. Der 1. FC blieb im spielerischen Bereich erstmals weit unter seinen Möglichkeiten. Das hatte zu weiten Teilen erklärbare Ursachen. Die urlaubsbedingten Absagen von Dominik Schubert und Srdjan Ivkovic nötigten Trainer Christoph Saller erstmals zu Umstellungen auf den Schlüsselpositionen. Michel Naber vermochte als Schubert-Ersatz im Mittelfeld kaum Akzente zu setzen. Jonas Poniewaz kickt lieber neben Ivkovic, statt den Ersatzmann an vorderster Front zu geben.

Gleichwohl lahmte das FC-Spiel auf weiteren Positionen. Hannes Mohr erwischte auf dem rechten Flügel einen unglücklichen Tag. Dem Blondschopf wollte bei allem Bemühen nichts gelingen. Eine Station dahinter ging es Ionut Lazar ähnlich. „Nicht das gebracht, was man bringen muss“, merkt Saller kritisch in Bezug auf beide Außenspieler an. So verlagerte sich das Angriffsspiel auf die linke Flanke. Dort schaffte es Maximilian Berwein wenigstens zweimal, durch einen famosen Antritt den Ball scharf in die Mitte zu flanken. Abnehmer für die Zuspiele gab es allerdings nicht. Da musste schon ein Verteidiger stürmen: Andreas Grasegger schoss zur 1:0-Führung ein, nachdem der Aubinger Julian Heigl ungeschickt einen Ball verloren hatte.

Dass die Gäste noch vor der Pause den Ausgleich besorgten, war verdient und nicht wirklich überraschend. Dumm war eigentlich nur, dass sich der 1. FC tief in der Angriffshälfte befand, als die Gäste den Ausgleich einleiteten. Berwein rauschte haarscharf an einer Flanke von Andreas Grasegger vorbei, keine zehn Sekunden später lief Daniel Koch nach Ballverlust von Lazar alleine auf Stefan Schwinghammer zu. Florian Scheck wollte noch vor Koch an den Ball, hatte aber letztlich das Nachsehen. Obendrein hätte man Koch wegen seiner Torgefahr vorher doppeln müssen. Aubing präsentierte sich als gestandenes Team ohne Scheu vor dem vermeintlich übermächtigen Tabellenführer. Schon in der Anfangsphase, die der SVA auffällig aktiv mitgestaltete, war ein Kopfball knapp am Pfosten von Schwinghammers Tor vorbeigerauscht.

Auch nach dem Seitenwechsel fehlte es bei den Hausherren an der Durchschlagskraft. Der Aufsteiger spielte einfach zu langsam und durchschaubar in die Spitze. Selbst der zuletzt so starke Stefan Durr fand keine Anspielstationen für seine Pässe. Die Aubinger Innenverteidigung stellte Poniewaz kalt, der wich oftmals ungeduldig auf die Flügel aus. Ivkovics Fehlen ermöglichte der SVA-Defensive, sich komplett auf Berwein zu konzentrieren. Dennoch ergaben sich für den Oberauer die besten Abschlüsse. Sein Knaller aus 18 Metern flog über die Latte. Bei einer Einzelaktion wurde sein Schuss noch zur Ecke abgefälscht. An der folgenden Hereingabe sprang dann der eingewechselte Maximilian Körner vorbei. „Wir haben den letzten Punch vermissen lassen“, bilanziert Saller. Kommenden Mittwoch schon kann der 1. FC den Spitzenplatz vom MTV Berg zurückerobern. Da steht das Nachholspiel beim 1. FC Penzberg an – und Ivkovic wohl wieder auf dem Platz.

Aufrufe: 011.9.2017, 13:36 Uhr
Oliver Rabuser - Garmisch-Partenkirchner TagblattAutor