Ivkovic trifft doppelt und sichert nächsten FC-Sieg

Unterhaltsam geht es oft zu in den Livetickern der Vereine. Eigentlich sollen sie aber nur Echtzeit-Informationen der Ereignisse auf anderen Plätzen liefern. So richtete sich das Interesse der Garmisch-Partenkirchner Fans und Verantwortlichen auf die Nachrichten aus Aubing, wo sich der schärfste Konkurrent des 1. FC mit dem TSV Oberalting herumschlug. Bis zur Halbzeitpause lief alles nach Plan: Der Ticker meldete eine 2:1-Führung der Gäste. Weitere Statusänderungen blieben aus, so dass man im Lager der Werdenfelser freudig von einem Husarenstück der Seefelder ausging. Erst auf dem Heimweg erfuhren Christoph Saller und seine Kicker vom 3:2-Sieg des SV Aubing. Der Ticker hatte offenbar versagt – gegen die Tücken der Technik kann aber oft nichts unternehmen.

Groß geärgert hat sich bei den Garmisch-Partenkirchnern darüber natürlich keiner. Sie taten gut daran, sich vielmehr über den nächsten Dreier zu freuen, der sie aussichtsreich im Titelrennen hält. Beinahe nämlich hätte der Ausflug in den Isarwinkel lediglich mit einem Unentschieden geendet. Der 1. FC war kurz davor – wie so manches Mal in dieser Saison – eine 2:0-Führung zu verspielen. Nachdem Matthias Forster nach einem Standard per Kopf zum 1:2 getroffen hatte, bekamen die Lenggrieser in der Schlussphase die große Chance zum Ausgleich. Nach einer ungeschickten Aktion von Aziz Konati gegen Maximilian Schmid gab es Strafstoß für den LSC. Jakob Gerg stellte sich der Verantwortung. Doch Stefan Schwinghammer stand nach zuletzt zwei Patzern noch in der Bringschuld. Er ahnte die Ecke, tauchte rechtzeitig nach unten. „Damit hat er seinen Fehler von letzter Woche mehr als gut gemacht“, betonte Saller und lobte den tadellosen Auftritt seines Keepers.

Der 1. FC stand zu diesem Zeitpunkt nur noch mit zehn Mann auf dem Platz. Maximilian Berwein hatte nach einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen. Eine überzogene Entscheidung. Berwein hatte Matthias Gerg aus der Emotion heraus geschubst, nachdem der Lenggrieser Momo Diaby ohne Chance auf den Ball von hinten in die Beine gerauscht war. Der Schiedsrichter entschied auf Gelb für Gerg und Rot für Berwein – da passte die Gewichtung nicht. Saller sprach von einem „Schubserle“ und einer Entscheidung, die „in keiner Weise nachvollziehbar“ sei. Ankreiden lassen muss sich Berwein die Unbeherrschtheit dennoch. Da es sein erster Platzverweis war, darf er zumindest auf ein mildes Strafmaß hoffen.

Vor seinem Abgang war der Angreifer tatkräftig an beiden Treffern des 1. FC beteiligt. Berweins Hereingaben erreichten jeweils den Kopf von Srdjan Ivkovic. Der Serbe schraubte sein Torekonto somit weiter nach oben, zog durch seine Erfolge sieben und acht seit der Winterpause mit Aubings Daniel Koch an der Spitze der Torjägerliste gleich. Nach durchwachsener Vorrunde ist Ivkovic längst wieder die Lebensversicherung des 1. FC. Einen neuerlichen Dreierpack verpasste der 26-Jährige nur, weil er nach einem Eckball aus vier Metern Torentfernung über die Querlatte schoss. „Wir hätten den Sack zumachen können, haben aber zu viel Gas rausgenommen“, monierte Saller, der den LSC nach dem 2:0„ am Boden“ wähnte. „Danach ist kurzzeitig alles gegen uns gelaufen.“ Bis Schwinghammer seinen großen Auftritt hatte und den Sieg sicherte.

Lenggrieser SC – 1. FC Garmisch-P.1:2 (0:1)

1. FC Garmisch-P.: S. Schwinghammer, Kewitz, Schubert, Grasegger, Naber, Diaby, Durr, Konati, Poplacean (52. Kautecky), Berwein, Ivkovic (90. Riesch).

Lenggrieser SC: Schauer, L. Gerg, Forster, Pichler, Sonner, M. Gerg, Biagini, M. Schmid, Berger, Scheck 73. Lindner), J. Gerg.

Schiedsrichter: Tobias Spindler (SV Ostermünchen) - Zuschauer: 100.

Tore: 0:1 (13.) Ivkovic, 0:2 (60.) Ivkovic, 1:2 (78.) Forster.

Gelbe Karten: Scheck, Berger, Pichler, Gerg – Durr, Konati. Rote Karte: Berwein (83., Tätlichkeit).