2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Alle freuen sich mit dem Geburtstagskind: Die Co-Trainer Beqir Loshi (l.), Josef Zech sowie Christoph Saller (r.) herzen Jonas Poniewaz nach dessen Tor zum 3:2. foto: Mayr
Alle freuen sich mit dem Geburtstagskind: Die Co-Trainer Beqir Loshi (l.), Josef Zech sowie Christoph Saller (r.) herzen Jonas Poniewaz nach dessen Tor zum 3:2. foto: Mayr

Ivkovic, Berwein, Poniewaz: Garmisch weiter unaufhaltsam

Poniewaz beschenkt sich zum Geburtstag selbst

FC Garmisch-Partenkirchen – Eine Verletzung hat Jonas Poniewaz aus der Bahn geworfen. Noch kämpft er mit Trainingsrückstand. Doch gegen Neuperlach erzielt das Sturmjuwel den Siegtreffer – an seinem 20. Geburtstag.

Geschichten, die der Fußball schreibt: Bislang hat Jonas Poniewaz nach einer Verletzung in der Bezirksliga noch keine bedeutende Rolle gespielt. Am Samstag folgte nun sein erster großer Auftritt. Weil er Geburtstag hatte und weil er für den Höhepunkt in einem Drama sorgte. Acht Minuten stand Poniewaz an seinem 20. Geburtstag auf dem Platz, als er den Ball mit einem präzisen Spannstoß aus 19 Metern zum 3:2 in die rechte Torecke schoss. Sein erster Weg danach führte im Vollsprint zu den drei Trainern. Josef Zech, dem Co-Coach, sprang er gleich in die Arme. Die restliche FC-Meute lief hinterher und holte den Blondschopf ein. Einer aus dem Pulk rief: „Auf geht’s, wir jubeln zusammen.“ Ein Symbol für den Teamgeist. Wenig später hüpften sie schon wieder aufeinander. Markus Burkhardt setzte mit einem Knaller unter die Latte den Schlusspunkt zum vierten Sieg (4:2) dieser Spielzeit. Die Weste des Aufsteigers bleibt blütenweiß.

Nächsten Sonntag geht es im Fanbus zum Schlusslicht nach Untermenzing. Für den Fall eines weiteren Erfolgs hat Christoph Saller ja vor kurzem angedacht, das Saisonziel zu korrigieren. Vielleicht muss das aber gar nicht sein. Warum irgendeinen künstlichen Druck aufbauen, wo die Mannschaft doch untereinander so harmoniert? Fehler des Mitspielers werden unkommentiert ausgebügelt, aufgegeben wird sowieso nie. Und mit Heinz Mohr, dem unermüdlichen Einpeitscher am Stadionmikrofon, kann vermutlich sowieso nichts schief gehen. Mohr würde am liebsten den gesamten Spielverlauf kommentieren. Diese Art der Moderation gefällt der Garmisch-Partenkirchner Mannschaft und sie treibt an. Beispielsweise in der Anfangsphase, in der die Hausherren einen Doppelschlag vorlegten. Maximilian Berwein zog das Tempo auf der linken Seite an. Srdjan Ivkovic schob den präzisen Pass ins Tor. Vier Minuten später traf Berwein selbst. Per Flachschuss aus 17 Metern nach Zuspiel von Stefan Durr und Momo Diaby. Für Berwein der vierte Saisontreffer.

Der 1. FC lieferte aber auch Argumente, die trotz Tabellenführung gegen höhere Ziele sprechen: Schwächen in der Abwehr. Neuperlachs Anschluss fiel inmitten eines Angriffs der Hausherren. Beim Gegenstoß über zwei Stationen präsentierte sich der FC-Abwehrverbund unsortiert, zu weit aufgerückt. Torwart Hansi Huber zögerte, verließ zu spät seinen Kasten. Der Ausgleich geht auf die Kappe von Valmir Loshi – ein Präsent für den Gegner und eines mit Langzeitfolgen. „Der Ausgleich hat uns in den Köpfen beschäftigt, die Leichtigkeit war weg“, sagt Saller. Er forderte zur Pause, wieder „defensive Sicherheit“ zu bekommen. Natürlich zu Lasten des eigenen Offensivspiels. Letztlich brachten die Vorgaben den gewünschten Effekt. In Poniewaz und Burkhardt entschieden zwei Einwechselspieler die Partie.

Dass Momo Diaby an sämtlichen FC-Treffern beteiligt war, konnte auch kein Zufall sein. Der Senegalese zeigte sich von seiner besten Seite, kam ohne Fouls durch und lieferte ein überragendes Spiel ab. Saller bestätigte die „Klasse-Partie“. Eine bessere Antwort auf den Platzverweis der Vorwoche hätte Diaby nicht geben können.

Für Poniewaz waren 20 Minuten Einsatzzeit am Geburtstag etwas wenig. Er zog sich um, kickte in der Reserve – und traf auch dort ins Schwarze. Der Bomber ist zurück.

Aufrufe: 014.8.2017, 09:26 Uhr
Garmisch-Partenkirchner-Tagblatt - Oliver RabuserAutor