2024-05-02T16:12:49.858Z

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Letztmals gab es 2018 einen Pokal für die Bezirksliga-Meisterschaft: Für Stefan Durr (r.) und Co. steht im Ligapokal der Titel nicht im Fokus.
Letztmals gab es 2018 einen Pokal für die Bezirksliga-Meisterschaft: Für Stefan Durr (r.) und Co. steht im Ligapokal der Titel nicht im Fokus. – Foto: Mayr

FCGP: Pokalgegner fix - „Schade, dass der Pokal ligaintern ausgespielt wird“

Garmisch-Coach Saller über den Ligapokal

Der 1. FC Garmisch-Partenkirchen spielt im Ligapokal gegen den TuS Geretsried und den SV Bad Heilbrunn. Christoph Saller würde gerne gegen andere Landesliga-Staffeln spielen.

Garmisch-Partenkirchen – Wiedersehen macht bekanntlich Freude. Doch das hat bei Christoph Saller auch irgendwann ein Ende. Der Coach trifft mit seinem 1. FC Garmisch-Partenkirchen im vom Bayerischen Fußball-Verband neu geschaffenen Ligapokal auf TuS Geretsried und SV Bad Heilbrunn. Miteingerechnet der ausstehenden Partien in der Landesliga spielt der 1. FC jeweils dreimal gegen die beiden Kontrahenten.

Saller: Hätte lieber gegen andere Gegner gespielt

Für Saller keine Überraschung, da der Verband im Vorfeld wissen ließ, dass die Vorrundengruppen nach regionalen Gesichtspunkten eingeteilt werden. Für Saller aber gleichfalls etwas ernüchternd: „Ich hätte lieber gegen andere Gegner gespielt. Schade, dass der Pokal ligaintern ausgespielt wird.“ Nichtsdestotrotz freuen sie sich beim 1. FC auf den Wettbewerb, das betont Saller wie auch FC-Vorstand Arne Albl: „Nüchtern betrachtet ist das die beste Lösung, die der Verband angesichts der derzeitigen Situation finden konnte. Und mit dem möglichen Aufstieg ist auch ein sportlicher Anreiz gegeben.“

Doch eben dieser sportliche Anreiz ist das Stichwort für die Kritiker des Ligapokals. Los geht es in sechs Dreiergruppen. Hin- und Rückspiel werden ausgetragen. Eine Relevanz für den weiteren Verlauf des Wettbewerbes haben diese Partien nicht. Es bleibt keine Mannschaft auf der Strecke, es ziehen alle drei in die nächste Runde, es gibt keinen Nach- und auch keinen Vorteil. Sie sind quasi wertlos. Coach Saller nimmt diese Begegnungen entsprechend auf, wie sie auch vom Verband betitelt werden. „Das sind Testspiele mit Wettkampfcharakter.“

Schneider: Vielleicht nehmen Teams Teil der Vorrunden-Punkte in Zwischenrunde mit

Vielleicht ändert sich das noch, denn dem Verband ist die Kritik aus Fußballer-Kreisen nicht fremd. Es wird bereits an Alternativen gearbeitet, versichert Stefan Schneider, Spielleiter der Landesliga Südwest. Er benennt auch eine mögliche Variante für die Vorrunde. „Vielleicht nehmen die Teams einen Teil der Punkte in die Zwischenrunde mit.“ Zugleich gehe es dem Verband in Absprache mit den Vereinen aber vor allem darum, diesen eine gesicherte Anzahl an Heimspielen zu bieten. „Wenn die Hälfte nach der Vorrunde rausfliegt, wäre das hinfällig.“ So könne jeder Klub mit Spielen aus Vor- und Zwischenrunde planen. Vor allem im Hinblick auf Interessen von Sponsoren eine wichtige Sache.

Ligapokal: Drei Plätze in der Bayernliga werden ausgespielt

In der Zwischenrunde geht es dann auch ans Eingemachte. Die vormals sechs Dreiergruppen werden in drei Sechsergruppen gebündelt. Hierbei heißt der Modus Jeder-gegen-jeden ohne Rückspiel. Während die Vorrunde noch 2020 ausgetragen werden soll, ist der Start der Zwischenrunde erst für Anfang März 2021 angedacht. Mindestens drei Teams pro Gruppe scheiden aus. Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten sowie die beiden besten Dritten bestreiten anschließend die Viertelfinals. Ab hier beginnt der K.o.-Modus. Der Endspiel-Gewinner nimmt mit den anderen Siegern der Ligapokale der Landesligen an der Qualifikationsrunde um die drei Plätze in der Bayernliga teil. Sollte der Ligapokal-Sieger am Ende der Meisterschaftssaison auf einem Abstiegsplatz stehen, hält er die Klasse und nimmt nicht an der Aufstiegsrunde teil.

Saller: Pokal ist eine Chance für Spieler, die zuletzt hinten anstanden

Der Anreiz des Ligapokals lautet also grob zusammengefasst: Aufstieg oder Klassenerhalt. Für den 1. FC Garmisch-Partenkirchen sind das zwei nicht sonderlich schmackhafte Optionen. „Wir wollen nicht aufsteigen und angesichts unserer Tabellensituation in der Liga (Rang fünf mit 13 Punkten Vorsprung auf die Abstiegsrelegationsplätze, Anm. d. Red.) werden wir wohl auch nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, sagt Saller. Der Coach ist etwas uneins im Bezug auf den Ligapokal. Er bezeichnet den Wettbewerb sowohl als reizvoll, aber begreift ihn auch als Chance, etwas Neues testen zu können. „Das ist eine Möglichkeit für die Spieler, die zuletzt hinten anstanden. Wir werden schon etwas ausprobieren.“ Dennoch wolle er „kein Harakiri“ spielen. „Wenn man antritt, dann hat man auch das Ziel zu gewinnen. Wenn man aber rausfliegt, geht nichts kaputt.“

Dennoch hätte sicherlich auch Christoph Saller nichts dagegen, mal wieder einen Pokal in den Händen zu halten. 2018 bei der Bezirksliga-Meisterschaft war das letztmals der Fall. Wiedersehen macht eben doch Freude. (PATRICK HILMES)

Aufrufe: 023.7.2020, 10:52 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt / Patrick HilmesAutor