2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielvorbericht
Stolzer Macher: Stefan Lorenz jubelt nach dem Sieg im Kreispokal-Finale gegen Starnberg mit seinen Kickern. foto: mayr
Stolzer Macher: Stefan Lorenz jubelt nach dem Sieg im Kreispokal-Finale gegen Starnberg mit seinen Kickern. foto: mayr

Ein weiteres Pokalwunder für den scheidenden Coach?

Anpfiff noch nicht sicher

1. FC Garmisch-Partenkirchen – Stefan Lorenz hat sich entschieden. Endgültig. Und auch, wenn seine A-Jugendlichen heute Abend (19.30 Uhr) die nächste Pokalsensation – die siebte am Stück wäre das – schaffen: Der Trainer wird sich nicht umstimmen lassen.

„Es ist definitiv meine letzte Saison“, stellt er klar. Die vergangenen Jahre haben ihn viel Kraft gekostet. Mental hat ihn der Job „total gefordert“, sagt Lorenz. In Zukunft möchte er einfach nur Vater sein, Sohn Stefan junior auf seinem Weg zum Fußball-Profi begleiten.
Der 1. FC Garmisch-Partenkirchen wird sich einen neuen Coach suchen müssen für seine talentierteste Mannschaft. Der Jahrgang 1999, der im Vorjahr in der B-Jugend in die Bezirksoberliga aufgestiegen war, ist der beste des Vereins. Gemeinsam mit den 1998ern schießen die Kicker die Kreisklasse kurz und klein. Noch haben sie keine Partie verloren, mit acht Siegen und zwei Unentschieden führt der 1. FC die Tabelle an. Aber das war zu erwarten gewesen. In der Liga „sind wir unterfordert“, stellt Lorenz klar. Deshalb sieht der Trainer den Pokal-Wettbewerb als riesige Chance. Seine Kicker können sich mit höherklassigen Teams messen. Sie müssen an ihre Grenzen gehen. Gleichzeitig werben sie für den 1. FC, der zeigt, dass seine A-Jugend eigentlich in einer ganz anderen Spielklasse kicken müsste. Kreisligisten und Bezirksoberligisten haben die Fußballer vom Gröben bereits geschlagen. Heute Abend trifft der 1. FC auf den Tabellenführer der Landesliga, den TuS Geretsried.
Ob gespielt wird, entscheidet sich kurzfristig. Platzwart Heinz Hanke hat sich gemeldet. Er ist sich nicht sicher, ob er den tiefen, nassen Schnee vom Kunstrasen herunter bekommt, ohne den Platz zu beschädigen. Auch sportlich gesehen, weiß Lorenz nicht, was ihn erwartet. Das Duell der 1999er hat sein Team immer gewonnen. Doch er wagt es nicht, den älteren Jahrgang zu bewerten. Er sagt nur: „Gegen spielstarke Teams tun wir uns deutlich leichter.“ In der Vorbereitung schlug der FC Kreisligist 1. SC Gröbenzell locker (5:0) und verlor nur knapp gegen Innsbruck (3:5). Das auch nur, weil Stefan junior, der zum österreichischen Top-Klub gewechselt ist, groß aufspielte. „Meinen Sohnemann hatten wir nicht im Griff.“ Mittlerweile habe sich seine A-Jugend weiterentwickelt. Einziges Problem: das Alter. Manche machen Abitur, andere arbeiten oder müssen im Seniorenbereich ran. „Die Jongliererei ist nicht optimal für einen Trainer. Aber wir kriegen das hin“, sagt Lorenz.
Bald wird er sich nicht mehr damit herumschlagen. Er möchte eine Pause einlegen, vielleicht danach im Seniorenbereich coachen. Nicht in der A-Klasse, sondern höher. „Ich werde keinem Spieler hinterherlaufen.“ Seine Burschen folgen ihm bedingungslos. Deshalb glaubt Lorenz, dass sie seinen angekündigten Abschied auch als Anreiz sehen – für ein weiteres Pokalwunder.

Text: Andreas Mayr

Aufrufe: 019.4.2017, 11:12 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt - Andreas MayrAutor