2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielvorbericht
Die Offensive muss er ankurbeln: Kapitän Stefan Durr gibt sein Comeback. Foto: or
Die Offensive muss er ankurbeln: Kapitän Stefan Durr gibt sein Comeback. Foto: or

Beim FC Garmisch-Partenkirchen sind Indianer gefragt

Saller: "Kein Offensivfeuerwerk"

Die Personalprobleme verschärfen sich beim 1. FC Garmisch-Partenkirchen: Nur Kapitän Stefan Durr feiert beim Derby am Samstag gegen den 1. FC Penzberg sein Comeback. Dafür fallen nun auch noch Momo Diaby und Dominik Schubert aus, Florian Scheck ist weiterhin gesperrt.

Eigentlich hätte das Spiel einen würdigeren Rahmen verdient gehabt. Immerhin ist es ein Derby – das einzig verbliebene für die südlichen Fußballclubs in der Bezirksliga Süd. Temperaturen um den Gefrierpunkt, nasskaltes Ambiente – schade. Doch für diese Argumente haben die Hüter der Spielpläne im Verband selten offene Ohren. Was einmal gespielt ist, belastet den Kalender nicht weiter. So sieht’s auch Wolf-Peter Schulte, der Chef der Klasse.

Damit muss sich der 1. FC Garmisch-Partenkirchen arrangieren. Und er tut es auch. „Wir nehmen es so an“, kommentiert Christoph Saller die Ansetzung leidenschaftslos. Der Trainer wird sich diesbezüglich „keine Gedanken mehr machen, weil ich es sowieso nicht ändern kann“. Dass der 1. FC die Partie aus anderen Erwägungen gerne erst 2018 ausgetragen hätte, versteht sich beim Blick auf die Verletztenliste. Zur ellenlangen Version der Vorwoche haben sich zwei weitere prominente Namen gesellt: Dominik Schubert und – wie zu erwarten war – Momo Diaby. Schubert hatte in der Annahme einer planmäßigen Winterpause bereits den Urlaub gebucht. Bei Diaby scheint sich wenigstens der erste Eindruck einer vergleichsweise moderaten Verletzung zu bewahrheiten. „Eventuell ein kleiner Haarriss“, mutmaßt Saller. Das ist das Ergebnis der MRT-Untersuchung. Drei Wochen Sportverbot haben die Ärzte ausgesprochen. Zusätzliches Übel: Florian Scheck wurde für seine Notbremse in Penzing sogar für zwei Partien gesperrt. Zum Missmut von Saller, der sich auf das Eingeständnis der damaligen Unparteiischen hinsichtlich einer unglücklichen Entscheidung beruft. „Völlig unverständlich so etwas“, giftet der 1. FC-Coach Richtung Sportgericht. Ein weiterer Fakt, den der Verein murrend akzeptieren muss. „Bis zu einer möglichen Einspruchs-Entscheidung ist das Spiel eh schon rum.“

Bleibt also nur, sich auf die Tatsachen zu fokussieren. Der große Kader gibt es her, dass trotz aller personellen Rückschläge immer noch 18 Kicker auf dem Spielbericht stehen. Alleine die Namen sind eben andere. Und die Erfordernisse. Saller spricht von einem Spiel, in dem sonstige Indianer plötzlich „Häuptlings-Aufgaben“ übernehmen müssen. Namentlich wollte der Übungsleiter nicht ins Detail gehen. Doch seine Forderung nach „gegenseitigem Coachen“ gilt definitiv für alle. In der Vorrunde sei ausreichend Zeit gewesen, von Führungsspielern zu lernen. „Das kommt manchen Akteuren jetzt zugegen.“

Die Organisation einer komplett neu formierten Defensive dürfte Tormann Stefan Schwinghammer zufallen. Strukturen im Kreativspiel werden Sache von Stefan Durr sein. Der Kapitän gibt nach zweiwöchiger Auszeit sein Comeback. Die hartnäckige Zerrung am Gesäßansatz sollte abgeklungen sein.

Saller rät Spielern wie Zuschauern zu Geduld. Angesichts der gravierenden Umstellungen in der Elf sei „kein Offensivfeuerwerk“ zu erwarten. Wenngleich der 1. FC, „wenn es irgendwie geht“, auf seinem geliebten Rasenplatz auflaufen möchte.

Aufrufe: 017.11.2017, 15:02 Uhr
Oliver Rabuser - Garmisch-Partenkirchner TagblattAutor