2024-03-28T15:56:44.387Z

Spielbericht
Die beste FC-Chance vergibt Maxi Berwein in Berg kurz vor Schluss. Foto: Rabuser
Die beste FC-Chance vergibt Maxi Berwein in Berg kurz vor Schluss. Foto: Rabuser

Aufsteiger Garmisch-Partenkirchen ungeschlagen Herbstmeister

Saller ärgert sich über MTV-Taktik

Nach dem ereignisarmen 0:0 beim MTV Berg überwiegt beim 1. FC Garmisch-Partenkirchen das Positive: Der Aufsteiger ist nach der Vorrunde Erster der Bezirksliga Süd – ohne auch nur ein einziges Mal zu verlieren.

Christoph Saller wäre nicht Christoph Saller, wenn während einer Partie nicht irgendwann auch der Unparteiische herhalten müsste. In Berg dauerte es bis zum Schlusspfiff, ehe der impulsive Trainer ein Grußwort an Dominik Kappelsberger schickte. Saller echauffierte sich über die seiner Meinung nach zu knapp bemessene Nachspielzeit von zwei Minuten. Kann man nach einer Vielzahl von Behandlungen auf Seiten des Gegners so sehen. Am teilweise unbefriedigenden Resultat traf den Unparteiischen keine Verantwortung. Das wusste freilich auch Saller. Deswegen widmete er den nächsten Seitenhieb dem Kontrahenten. „Der Zweck heiligt halt die Mittel“, wertete der 43-Jährige die auf Reaktion ausgerichtete Taktik des MTV. „Aber nur zu zerstören, kann doch nicht der Anspruch sein, wenn ich vorne mitspielen möchte.“

Berg wusste natürlich um die Offensivmacht des 1. FC, polsterte dementsprechend die eigene Defensive auf. Experten würden es ein massives 5-4-1-System nennen. Andi Wiedenmann, ehemaliges Vorstandsmitglied und Zaungast am Samstag, fand indes, die Berger würden „Beton anmischen“. Gleich, auf welche Bezeichnung man sich letztlich einigt, das Vorsichtsdenken der Platzherren war überflüssig, Der MTV wusste offensichtlich nichts von den diversen Malaisen in der Stammelf des Spitzenreiters. Jonas Poniewaz wohnte dem Spiel gleich ganz in Zivil bei, Maximilian Berwein geduldete sich immerhin bis zur Halbzeitpause, ehe die hochdosierte Schmerztablette seine volle Wirkung entfaltete. Eine MRT-Untersuchung soll über die Schwere der Verletzung Aufschluss geben. Von einer Überbelastung bis hin zum Leistenbruch, ist nach derzeitigem Wissensstand relativ viel möglich. Dominik Schubert hielt mit schmucker grüner Kniemanschette bis in die Schlussphase durch.

Saller wollte keine Ausflüchte im Hinblick auf die Punkteteilung suchen, aber nicht unerwähnt lassen, dass ein Quartett angeschlagener Stammkräfte das Gefüge einer „eingespielten Mannschaft“ durchaus sichtbar beeinträchtigte. Obendrein schied Ionut Lazar Mitte der zweiten Hälfte mit Verdacht auf Bänderriss aus. Die Ersatzleute in der Offensive hatten einen schweren Stand. Maximilian Schwinghammer war bemüht, ist aber ein völlig anderer Spielertyp als Berwein oder Poniewaz. Für den Ohlstädter kam das Ende bereits zur Pause. Sandu Poplacean durfte zwar bis zum Schluss auf dem Flügel walten, mit der Bindung zum Spiel oder zielführenden Aktionen klappte es gleichwohl nicht.

Die besseren Möglichkeiten hatten paradoxer Weise die augenscheinlich unkreativen Berger. Im ersten Abschnitt sprang eine Hereingabe von der rechten Seite Mijo Crnjak so unverhofft vor die Füße, dass das leere Gehäuse eine zu hohe Herausforderung darstellte. Nach 70 Minuten landete eine Flanke vom gegenüberliegenden Flügel auf dem Schuh von Marcel Höhne. Stefan Schwinghammer rettete per Glanztat.

Der 1. FC hatte eigentlich nur zwei dicke Dinger. Berwein gleich nach seiner Einwechslung nach Zuspiel von Durr – am kurzen Pfosten vorbei. Und noch einmal der Oberauer in der Schlussphase, als er sich mit Durr und Srdjan Ivkovic bis vor MTV-Keeper Christian Utmälleki kombinierte. „Wir haben uns zu wenig einfallen lassen“, monierte Saller das ungewohnte Offensivmanko seiner Elf. Viel lieber blickte der werdende Vater auf das große Ganze: „Wir haben zwar zu viele Unentschieden, aber es ist schon ein Privileg, die Vorrunde als Erste abzuschließen.“

MTV Berg/Würmsee – FC Garmisch-Partenkirchen 0:0
MTV Berg/Würmsee: Utmälleki, Kaske, Crnjak, Maier, Auburger, Suplit (19. Markovic), Miskei (56. Köhl), Balogh, Kikuchi, Allihn, Höhne (81. Czech) - Trainer: Prijovic
FC Garmisch-Partenkirchen: Schwinghammer, Grasegger, Scheck, Lazar (65. Milivojevic), Valmir, Schubert (77. Naber), Durr, Poplacean, Diaby, Schwinghammer (46. Berwein), Ivkovic - Trainer: Saller
Schiedsrichter: Kappelsberger (Assling) - Zuschauer: 200
Tore: Fehlanzeige

Aufrufe: 016.10.2017, 09:47 Uhr
Oliver Rabuser - Garmisch-Partenkirchner TagblattAutor