2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Foto: Rabuser
Foto: Rabuser

Auf dem Weg zum Titel: Ivkovic und C.o. unaufhaltsam

Zwei Spiele, sechs Punkte, 6:0-Tore: Garmisch-Partenkirchen mit fünf Zählern Vorsprung und besten Titelchancen.

Otterfing – Als der Bayerische Fußballverband vor zwei Jahren den Liveticker einführte, ahnte beim Verband wohl keiner, was für Unterhaltungs-Potenzial er haben würde. An manchen Sportplätzen sitzen Hobbyschreiber, bei denen macht Lesen mehr Spaß, als sich das Spiel anzuschauen. In Kohlgrub las man am Wochenende von Edward mit den Scherenhänden – dem Spitznamen von Stephan Kraus. Amüsante Sache.

Die Otterfinger-Version gehört nicht zu den kreativsten, sie beschränkt sich auf das wesentliche: Tore, Wechsel, Karten. Bemerkenswert aber war das Halbzeit-Fazit des TSV-Tickers: „Puuuuh... Verdiente Führung für die Gäste. Mehr gibt’s an dieser Stelle nicht zu berichten.“ Tja, da hat ein Team die Otterfinger sprachlos geschossen. Diese Mannschaft führt seit einer Woche die Kreisliga an, baute den Vorsprung auf den Zweiten Waldram auf fünf Zähler aus und schockte die Klasse mit einem 5:0-Erfolg beim Dritten. Christoph Saller trainiert diese Elf aus Garmisch-Partenkirchen. Er ist begeistert von seinen Kickern. „Eine starke Leistung vom 1. bis zum 13. Mann“, sah er. „Haushoch überlegen“ präsentierte sich der 1. FC. Otterfing habe „kein Mittel gehabt“, den FC-Express zu stoppen. Gerade eine Chance zählte Saller in Hälfte eins, danach keine mehr. „Das sagt alles“, betont der Trainer.

An solchen Tagen möchte er keinen Spieler hervorheben, weil das die anderen – die vernachlässigten – nicht verdient haben. Da der 1. FC mit einem Mini-Aufgebot einen solchen Auftritt hinlegte, verdiente es jeder, gewürdigt zu werden. Dreifach-Torschütze Srdjan Ivkovic genauso wie Rückkehrer Momo Diaby (er bringt eine „unheimliche Sicherheit“ im Mittelfeld) oder die einzigen Alternativen auf der Bank: Co-Trainer Beqir Loshi und der A-Jugendliche Mikael Gebremariam. Nächste Woche lichte sich das Lazarett, sagt Saller.

Nicht einmal die äußeren Bedingungen stoppten die Gäste. Erst pfiff der Schiedsrichter die Partie 15 Minuten später an (zum Reserve-Duell davor war kein Referee aufgetaucht), dann blies der Wind kräftig am Otterfinger Sportplatz. „Das darf uns nichts ausmachen, darauf müssen wir uns einstellen.“ Der 1. FC nutzte den (Rücken-)Wind sogar zu seinem Vorteil und schoss eine 3:0-Führung heraus. Die Garmisch-Partenkirchner haben nun beste Chancen auf den Meistertitel – erst recht mit einem Sieg über Waldram in vier Wochen. „Mir ist das noch zu weit weg“, sagt Saller. Der Coach kennt das FC-Team und seine Schwächen. Meister im Verschusseln war der 1. FC in den Vorjahren. Nun warten wieder die angeblich leichten Aufgaben, die Kellerkinder Ohlstadt, Bad Tölz und Gaißach. Die Ergebnisse der letzten Jahre, betont der Coach, „haben wehgetan und sollten Warnung genug sein“. In diesen Partien müsse die Einstellung stimmen. Saller stellt klar: „Dafür werde ich sorgen.“

TSV Otterfing – 1.FC Garmisch-P. 0:5 (0:3)

TSV Otterfing: T. Eglseder – Zunic, Pallauf, M. Eglseder, Dengler, M. Riblinger, Eder, Pilik, Richter, Blaschko, A. Riblinger. – Eingewechselt: Lankes, Bacher, Burger. 1. FC Garmisch-Partenkirchen: Tegos – Klausner, Adlwärth, Körner, Lazar, Savic, Poniewaz, Ivkovic, Poplacean, Diaby, Durr. – Eingewechselt: Gebremariam, B. Loshi. Schiedsrichter: Henrik Kellinghaus (SF Aying). – Zuschauer: 40. Tore: 0:1 (8.) Durr, 0:2 (28.) Ivkovic, 0:3 (36.) Savic, 0:4 (51.) Ivkovic, 0:5 (53.) Ivkovic. Gelbe Karten: M. Eglseder, A. Riblinger, Burger – keine.

Aufrufe: 018.4.2017, 15:21 Uhr
Garmisch Partenkirchener Tagblatt: Andreas MayrAutor