1. FC GP ohne Berwein, aber mit Kewitz bei Anadolu

Die Stimmung war am Siedepunkt damals. Mit den Bierkrügen prosteten sich die Fußballer zu. Der 1. FC Garmisch-Partenkirchen feierte seine Siegesserie beim Mannschaftsabend im Partenkirchner Festzelt. Soweit nichts Außergewöhnliches. Wäre da nicht ein Gesicht aufgetaucht, das kaum einer kannte. Ein dunkelhaariger, fesch gekleideter Fremder. Der Name Oli ver Kewitz war im Sommer eben nur den wenigsten FC-Kickern ein Begriff.

Jetzt kennen sie ihn alle. Denn Kewitz ist der (erste) Winterzugang der Garmisch-Partenkirchner. Zu Saisonbeginn musste Saller dem 24-Jährigen mit Verweis auf den „relativ vollen Kader“ noch absagen. Jetzt aber, da sich erste Blessuren breit machen, wurde der Kontakt intensiviert. Kewitz versuchte sich vor vier Jahren für einige Monate beim BCF Wolfratshausen, ehe er nach Starnberg zurückkehrte und eine Halbserie später zum SC Gröbenzell wechselte. Durch die sechsmonatige Pause ist der Neuzugang sofort spielberechtigt, er wird zumindest am Sonntag am Münchner Westbad beim FC Anadolu bereits auf der Reservebank Platz nehmen.

Geschult wurde Kewitz in Unterhaching und Starnberg. „Die gute Ausbildung sieht man“, fasst Saller seine Eindrücke während der Woche zusammen. Mit Kewitz also, aber ohne Maximilian Berwein fährt der 1. FC nach München. Der 13-Tore-Mann muss erst einmal pausieren. Es zwickt in der Leiste, und das lässt sich mit Schmerztabletten allein eben nicht beheben. Eine MRT-Untersuchung dieser Tage wird letzte Aufschlüsse bringen, wo es beim Oberauer fehlt: „Wir riskieren nichts mehr“, betont Saller. Ein schmerzlicher Verlust für den 1. FC. Hannes Mohr wird die vakante Planstelle im Angriffstrio besetzen.

Positiv: Jonas Poniewaz hat seine Muskelverletzung auskuriert, wird wieder von Beginn an stürmen. „Er hat voll trainiert“, gibt Saller Entwarnung. Dominik Schubert wird wieder so lange spielen, bis das angeschlagene Knie entsprechende Signale sendet. Der Mittelfeldstratege konnte zuletzt nur gebremst trainieren. Andreas Grasegger übernimmt den Part von Ionut Lazar, bei dem nun ein Bänderriss bestätigt wurde, auf der rechten Abwehrseite, Michel Naber rutscht als linkes Pendant ins Team.

Den Titel des Herbstmeisters spielt Saller derweil als „Makulatur“ herab. Der Rückrundenbeginn sei ein „fließender Übergang“ zum bisherigen Saisonverlauf. Jeder hat gesehen, dass der 1.FC in der Bezirksliga mithalten könne. Allerdings nur dann, wenn alle ihr Bestes geben. „Uns wird nichts geschenkt“, versichert der Übungsleiter.

Wie es gegen den FC Anadolu geht, weiß Saller ganz genau. Der türkische Konkurrent sei offensiv gut aufgestellt, habe aber offensichtliche Probleme beim Umschalten auf die Defensive. „Da müssen wir ansetzen.“ Der Matchplan steht also.