2024-05-08T14:46:11.570Z

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Leutrim Goxhuli ist ein ausgezeichneter Techniker Foto: Gauß
Leutrim Goxhuli ist ein ausgezeichneter Techniker Foto: Gauß

Leutrim Goxhuli: Neuanfang beim FC Gärtringen

Der 24-jährige Neuzugang macht den Landesligisten in der Offensive deutlich flexibler

Leutrim Goxhuli ist selbstkritisch, aber auch selbstbewusst. "Ich habe früher einige Fehler gemacht", sagt der 24 Jahre alte Neuzugang des Landesligisten FC Gärtringen. "Ich weiß, dass ich die Mannschaft weiterbringen kann, wenn ich meine Leistung abrufe. Ich will mit den Gärtringern das Größtmögliche erreichen", auch das sagt der exzellente Techniker. Goxhuli ist talentiert.

Mit zwölf Jahren wechselt er zum SC Borea Dresden, der damals für seine gute Jugendarbeit bekannt ist. Mit 15 Jahren schließt sich Goxhuli, er ist in Kamenz aufgewachsen, Dynamo Dresden an. Er absolviert bei dem Traditionsclub die B- und A-Jugend und kommt zunächst in die zweite Mannschaft von Dynamo, die in der Oberliga spielt. In der Saison 2012/2013 hat er zehn Einsätze in dieser Spielklasse. Dann aber wirft ihn eine Knieverletzung zurück, das Gelenk entzündet sich. Goxhuli wird nicht mehr berücksichtigt, im Oktober 2013 zieht er nach Stuttgart, hier lebt ein Teil seiner Familie. Goxhuli arbeitet bei Kühne und Nagel, einem Sponsor des FC Gärtringen. Eine Ausbildung kann er zu diesem Zeitpunkt nicht vorweisen. "Ich habe in Dresden eine Ausbildung als Bürokaufmann abgebrochen. Das war falsch, ich hatte nur auf die Karte Profifußball gesetzt", sagt Goxhuli, der die Schule mit der mittleren Reife verlassen hatte. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung legt er allen Kickern, die nach Höherem streben, ans Herz, die Schule zu beenden oder eine Lehre zu absolvieren. Inzwischen erlernt Goxhuli den Beruf der Fachkraft für Lagerlogistik bei Kühne und Nagel, er kommt ins zweite Lehrjahr.

Knieverletzung wirft ihn zurück

Nach seinem Umzug in den Süden lief es für Goxhuli sportlich zunächst nicht gut. Seine Knieverletzung hemmte ihn, Probetraining bei den Stuttgarter Kickers und bei der zweiten Mannschaft des Karlsruher SC verliefen letztlich nicht erfolgreich. Über einen Arbeitskollegen kam 2014 der Kontakt zum Landesligisten FC Rottenburg zustande, der damals von André Gonsior trainiert wurde. Glücklich wurde Goxhuli dort aber nicht. Schließlich ergab sich über einen Fußballkollegen der Kontakt zum SSV Rübgarten, der in der Kreisliga A spielt. Dort war der 24-Jährige eineinhalb Jahre aktiv. "Das ist schon ein ziemlicher Abstieg von der Oberliga in die Kreisliga A", sagt Goxhuli, und er tritt damit nicht etwa den unterklassigen Spielern zu nahe. Vielmehr merkt er das selbstkritisch an. Immerhin: Seine Kniebeschwerden hat er überwunden, die Verletzung ist seit langem ausgeheilt.

"Ich war gleich überzeugt von dem Verein"

Nun aber soll es wieder aufwärts gehen. Immerhin springt der Mittelfeldspieler, der auch im Angriff flexibel eingesetzt werden kann, durch seinen Wechsel nach Gärtringen wieder zwei Spielklassen nach oben. Dort soll für den 24-Jährigen nicht die Endstation sein. "Ich habe schon noch den Ehrgeiz, so hochklassig wie möglich zu spielen", sagt Goxhuli. Zunächst aber stehe für ihn im Vordergrund, sich beim FCG zu etablieren, gute Leistungen zu zeigen, die jungen Spieler zu unterstützen. Goxhuli fühlt sich nach nun gut sechs Wochen Vorbereitungszeit sehr wohl in Gärtringen, er hatte bereits nach dem ersten Gespräch mit Hanjo Kemmler und Fußballchef Ralf Laur ein "gutes Gefühl. Ich war gleich überzeugt von dem Verein. Hier wird sehr viel für die Spieler getan. Der erste positive Eindruck hat sich absolut bestätigt". Goxhuli ist aber nicht nur von der Vereinsführung und der Atmosphäre innerhalb des Clubs überzeugt, auch die Mannschaft lobt er. "Das Team hat einen klasse Charakter. Fußballerisch ist die Mannschaft gut. Wenn alle fit sind und bei 100 Prozent ihrer Leistung, dann können wir weit oben mitspielen", sagt Goxhuli. In der Vorbereitung habe sich in einigen Spielen gezeigt, welches Potenzial in der Mannschaft stecke.

Position ist ein Knackpunkt im Spiel einer Mannschaft

Hanjo Kemmler ist "sehr froh", dass Goxhuli den Weg nach Gärtringen gefunden hat. "Er hat ein sehr gutes Auge und ist in der Lage, den tödlichen Pass aus dem Zentrum heraus zu spielen", sagt Kemmler. "Mit Leutrim sind wir in der Offensive deutlich flexibler." Goxhuli agiert am liebsten auf der Position des zentralen offensiven Mittelfeldspielers, auf der zehn. "Man ist auf dieser Position immer im Spielgeschehen, diese Position ist ein Knackpunkt im Spiel einer Mannschaft", sagt der 24-Jährige, der sich als technisch stark, antrittsschnell auf den ersten Metern und fintenreich bezeichnet.

Leutrim Goxhuli erwartet, dass er in Gärtringen "eine gute Rolle", spielen wird. So selbstbewusst ist er. Wenn es aber phasenweise nicht so läuft, wie gewünscht, dann wird er sich hinterfragen und versuchen, wieder in die Spur zu kommen. Diesen selbstkritischen Eindruck hinterlässt er ebenfalls.

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Aufrufe: 018.8.2017, 12:42 Uhr
Thomas Oberdorfer, GäuboteAutor