2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
F: Eckard Eibner
F: Eckard Eibner

Die Ansprüche steigen beim FC Gärtringen

Landesliga: Das Team von Trainer Hanjo Kemmler tritt am Sonntag zu Hause gegen den Verbandsliga-Absteiger SV Zimmern an

Die Zeiten der großen Umbrüche sind zunächst einmal vorbei beim Fußball-Landesligisten FC Gärtringen. In diesem Sommer konzentrieren sich die Gärtringer auf eine qualitative Verstärkung der Mannschaft, insbesondere der Offensive. In Marvin Kreudler und Alexander Bachmann verließen nur zwei Spieler den Club, dem stehen die fünf Neuen Leutrim Goxhuli, Mousa El Arkoubi, Emre Önal, Timo Heinemann und Keeper Johannes Nestler gegenüber.

"Wir wollten ein Zeichen setzen. Und ich denke, wir haben ein Zeichen gesetzt", sagt Gärtringens Trainer Hanjo Kemmler. Ein Zeichen setzen hinsichtlich der qualitativen Verstärkung des Kaders, nachdem der FCG vor den vergangenen Spielzeiten etliche junge und talentierte Akteure in sein Team holte. In Leutrim Goxhuli und Mousa El Arkoubi stießen zwei Spieler mit Oberliga-Erfahrung zu den Gärtringern, Goxhuli sammelte sie bei Dynamo Dresden II, El Arkoubi beim 1. CfR Pforzheim. Timo Heinemann und Emre Önal haben einige Spielzeiten in der Landesliga absolviert. Johannes Nestler saß bei der Spvgg. Holzgerlingen auf der Bank, als sie erstmals in der Landesliga spielte. Kam er zum Einsatz, sofern der überragende Stammkeeper der Holzgerlinger, Malte Bonertz, verhindert war, bot Nestler gute Leistungen. "Ich denke, wir haben von der Qualität her eine bessere Mannschaft als in der letzten Saison", sagt Hanjo Kemmler.

Ansprüche steigen

Mit der gestiegenen Qualität des Teams steigen auch die Ansprüche der Gärtringer. In der vergangenen Runde belegte der FCG mit 43 Punkten Platz sieben. Interessant ist der Abstand zu den vorderen Teams: Meister TSG Tübingen hatte 62 Punkte, der FC Holzhausen 57, der Tabellendritte SV Tübingen 55, selbst der viertplatzierte VfB Bösingen lag mit 51 Zählern deutlich vor den Gärtringern. Nach hinten war der Abstand nicht so groß, auf den Relegationsplatz hatte der FCG sechs Zähler Vorsprung.

Gewiss, in der vergangenen Saison steckten die Gärtringer nicht einmal ernsthaft in Schwierigkeiten, sie konnten aber auch nicht ernsthaft im oberen Drittel der Tabelle angreifen, der Grund: Das Team wies zu große Leistungsschwankungen auf. Gegen Spitzenteams wie die TSG Tübingen, Holzhausen oder auch den VfL Nagold bot der FCG teilweise sehr gute Leistungen und punktete, gegen Abstiegskandidaten wie die Spvgg. Freudenstadt und die TuS Metzingen ließen die Gärtringer viele Zähler liegen. "Wir müssen in der neuen Saison viel konstanter spielen. Das ist ein Ziel", sagt Kemmler. Es helfe ihm nicht weiter, wenn seine Mannschaft gegen die Spitzenteams sehr gute Vorstellungen biete, um gegen vermeintlich schwächere Teams kaum zu punkten.

Hanjo Kemmler erwartet von seinem Team in der bevorstehende Punkterunde ein anderes, ein forscheres und aggressiveres Auftreten. Das heißt beileibe nicht, seine Mannen sollen nun den Gegnern mit übertriebenem Einsatz zu Leibe rücken. Vielmehr heißt es, seine Akteure müssen die Zweikämpfe beherzter führen mit dem absoluten Willen, ein Duell Mann gegen Mann auch zu gewinnen. In ihrer Körpersprache müssen die Gärtringer mehr Zuversicht ausstrahlen, wagemutiger auftreten. Sie müssen zudem noch mehr miteinander auf dem Feld kommunizieren, auch verbal Akzente setzen. Hanjo Kemmler: "Ich erwarte insgesamt, dass die Spieler mehr aus sich herausgehen, dass sie sich mehr anfeuern."

In der Vorbereitungsphase ging es im Training der Gärtringer sehr munter, mitunter auch robust und lautstark zu. Kemmler standen regelmäßig 18 oder 19 Feldspieler seines insgesamt 22 Mann großen Kaders zur Verfügung. Er bildet sich aus 20 Feldspielern und den beiden Keepern Nestler und Fabian Seydt. "Der Konkurrenzkampf im Training ist groß. Die Abschlussspiele will jeder gewinnen, da ist Feuer drin", sagt Kemmler. Bei aller Konkurrenz würden sich die Spieler dennoch untereinander "sehr gut verstehen. Das Team hat einen guten Charakter, ich habe keinen Stinkstiefel in meiner Mannschaft". Aggressiveres Auftreten und eine konstantere Spielweise sind zwei Themenfelder, die Kemmler mit seinem Team beackern will. Zudem erwartet er, dass seine Akteure ihre Fehlerquote im Vergleich zur vergangenen Spielzeit "deutlich minimieren. Wir haben zu oft zu viele Tore unnötig und einfach kassiert", moniert Kemmler. "Die Spieler dürfen und werden immer noch Fehler machen, das ist klar. Ich will aber sehen, dass alles getan wird, um Fehler möglichst zu vermeiden."

Viererkette steht sicher

Die Viererkette des FCG, die zuletzt zumeist Daniel Supper, er ist weiterhin Kapitän des Teams, Dustin Kappus, Timo Theurer und Lukas Zweigle gebildet haben, stand bereits in der vergangenen Runde zumeist sicher. In Emre Önal kam nun ein Spieler hinzu, der sich in der Vorbereitung in den Vordergrund gespielt hat und in der Viererkette eine Alternative sein kann. Allerdings fehlt der ehemalige Spieler der SV Böblingen wegen Urlaubs in den ersten beiden Punktspielen.

In der Offensive haperte es beim FCG vergangene Spielzeit, daher hat der Club in diesem Bereich in Goxhuli, El Arkoubi und Heinemann drei angriffsstarke Akteure geholt. El Arkoubi und Goxhuli unterstrichen in der Vorbereitung mit einigen Treffern ihre Torgefährlichkeit, Heinemann überzeugte mehrfach als Vorbereiter. Ihn zeichnet seine enorme Schnelligkeit aus. Kemmler: "Wir haben mehr Qualität im Spiel nach vorne." Vor diesem Hintergrund ist es denkbar, dass Gärtringens Coach je nach Gegner die Möglichkeit in Betracht zieht, sämtliche Mannschaftsteile nach vorne zu verschieben, um tief in des Gegners Hälfte bereits Druck aufzubauen. "Wir sind auf jeden Fall in der Lage, variabler aufzutreten", sagt Kemmler.

Am ersten Spieltag am Sonntag (15 Uhr) zu Hause gegen den Verbandsliga-Absteiger SV Zimmern kann Kemmler aber nicht so variabel spielen, wie er sich das vorstellt. Neben Önal fehlen auch El Arkoubi, er weilt im Urlaub, und Leonard Saku, er hat sich den Daumen gebrochen. Ersan Delice und Tim Kühnel kehrten in dieser Woche aus dem Urlaub zurück.

Und die Ziele des FCG? Kemmler will weiter oben mitspielen als im vergangenen Jahr. Vor allem aber will er das Team und jeden einzelnen Spieler weiterentwickeln.

Aufrufe: 020.8.2017, 07:30 Uhr
Thomas Oberdorfer/GäuboteAutor