2024-03-18T14:48:53.228Z

Allgemeines
– Foto: Reinhard Rehkamp

Dieses Mal auch mit viel Glück

Bersenbrück verteidigt Titel - Barz bester Spieler

Der TuS Bersenbrück hat es schon wieder getan: Zum nun vierten Mal in Folge gewann der Oberligist am Samstag den Fortuna-Cup in der Ballsporthalle Ankum, musste sich dabei aber ziemlich strecken und überstand nicht nur beim Finalsieg im Neunmeterschießen gegen den FCR Bramsche einige brenzlige Situationen.

Bereits in der Gruppenphase hatte der TuS große Mühe, wie Tardeli Malungu, der mit elf Toren großen Anteil am Erfolg hatte, zugab: „Wir hatten ein bisschen Glück.“ Im ersten Spiel gegen den Quakenbrücker SC geriet der Oberligist dreimal in Rückstand, erst in der letzten Spielminute und beim Stande von 4:4 entschied Bersenbrück das Spiel durch drei schnelle Tore. Im zweiten Spiel gegen den TuS Engter aus der 1. Kreisklasse tat sich der TuS noch schwerer und lief zwischenzeitlich ebenfalls einem Rückstand hinterher. Diesmal fehlte es an offensiver Durchschlagskraft – und das sollte sich rächen. Eine halbe Minute vor Schluss kassierte Torhüter Tom-Lukas Bünting eine Zeitstrafe, bei nur noch sieben Sekunden auf der Uhr machte Engters John Holm mit dem 2:1-Siegtreffer die Überraschung perfekt; der TuS verlor damit erstmals seit 2016 ein Spiel beim Fortuna-Cup. Da Engter zuvor gegen Rieste verloren hatte (1:2) und Quakenbrück den SCR 4:1 besiegte, hatten nach der zweiten von drei Spielrunden alle vier Teams in Gruppe 1 drei Punkte auf dem Konto.

In der anderen Gruppe herrschte früher Klarheit. Der SV Kettenkamp blieb ohne Punktgewinn und 0:13 Toren chancenlos. Auch Fürstenau verlor seine ersten beiden Spiele gegen Quitt Ankum und den FCR Bramsche. Beide Teams hatten damit bereits vor der letzten Spielrunde die Finalteilnahme sicher, im direkten Duell ging es noch um den Gruppensieg. Der sich im Laufe des Turniers immer weiter steigernde Bezirksligist aus Ankum entschied mit einem 4:0 das Spiel und damit die Gruppe 2 für sich. Im bedeutungslosen letzten Gruppenspiel gewann Fürstenau gegen Kettenkamp mit 5:0.

Zurück zur Gruppe 1: Hier musste der TuS Bersenbrück im Spiel gegen Rieste einen Punkt holen, um ein Ausscheiden zu verhindern und ins Halbfinale einzuziehen, dem SCR hingegen half nur ein Sieg. Es sollte eine spannende Partie werden, in der beide Mannschaften die Chance auf den Siegtreffer hatten. Es blieb allerdings beim 0:0; mit dem torlosen Remis war Bersenbrück glanzlos eine Runde weiter, Bezirksligist Rieste ausgeschieden. Der zweite Halbfinalteilnehmer der Gruppe wurde zwischen Engter und Quakenbrück ausgespielt. Hier hatte der QSC aufgrund der mehr geschossenen Tore den Vorteil, dass ein Unentschieden gereicht hätte, um als Gruppenzweiter weiterzukommen. Engter musste gewinnen. Die ganz große Überraschung blieb aufgrund des 3:0-Sieges Quakenbrücks, der sich am TuS vorbei an die Tabellenspitze schob, aus.

Das erste Halbfinale zwischen Bramsche und Quakenbrück gehörte zu den spannendsten und besten Spielen des gesamten Turniers. Raphael Kaunas erzielte früh das 1:0 für den FCR, der in einem Spiel auf Augenhöhe kurz vor Schluss durch Jan Kandelhart auf 2:0 erhöhte und damit ins Endspiel einzog. Hier traf er auf den Sieger der Partie zwischen Bersenbrück und Ankum – einer Begegnung, die es ebenfalls in sich hatte: Zweimal traf Bersenbrücks Santiago Aloi, beim Quitt waren Dennis Lünnemann und Bernhard Apke erfolgreich. Sekunden vor Abpfiff profitierte Markus Lührmann beim Stande von 2:2 von einem Ankumer Ballverlust und brachte den TuS zum sechsten Mal in Folge ins Finale des Fortuna-Cups. Das anschließende Neunmeterschießen um den dritten Platz gewann Ankum gegen Quakenbrück mit 5:4. Es sollte nicht die letzte Entscheidung vom Punkt aus gewesen sein: Auch das Finale zwischen Bramsche und Bersenbrück wurde im Nachsitzen entschieden.

In den 20 Minuten zuvor lieferten sich beide Teams ein spannendes Spiel, das eines Finales würdig war. Der TuS ging durch Markus Lührmann in Führung, Fynn Elling und Justin van den Berg drehten das Ergebnis, ehe Edgard Heizenreder das 2:2 erzielte. Dabei blieb es bis zum Schluss. Im Neunmeterschießen vergaben Sebastian Schiewe und Justin van den Berg auf Bramscher Seite. Beim TuS blieben alle vier Schützen eiskalt, Tardeli Malungu verwandelte zur Entscheidung.

Im Anschluss konnte sich Bramsches Lasse-Bjarne Barz zwar mit der Auszeichnung zum besten Spieler des Turniers ein wenig über die Niederlage hinwegtrösten, bei der Übergabe des neuen Pokals an den nun viermal in Folge erfolgreichen TuS waren er und der FCR zum Zuschauen verdammt. Bester Torhüter wurde Ankums Moritz Kemme. Der Jubel bei den Bersenbrückern war ungeachtet des beinahe schon routinemäßigen Erfolgs groß: „Man will jedes Turnier gewinnen“, sagte Malungu, der trotz der nicht ganz so dominanten Vorstellung des Oberligisten klarstellte: „Wir hatten eine gute Mannschaft zusammengestellt und am Ende auch verdient gewonnen.“
Aufrufe: 05.1.2020, 19:53 Uhr
Fabian Pieper / BKRAutor