2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Foto: Kathrin Konrath
Foto: Kathrin Konrath

Selbstsicherheit statt Ängstlichkeit

Der Mosbacher Aufsteiger FC Freya Limbach will seine gezeigten Meister-Stärken auch in der Landesliga umsetzen

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Dass Aufsteiger meist als Ziel den Nichtabstieg angeben, ist ein durchaus nachvollziehbarer Reflex auf die Frage nach der Vorgabe. Denn wer sich zu weit aus dem Fenster lehnt, wird beim Absturz mit hämischen Kommentaren bedacht.

Klassenerhalt mit gesundem Selbstbewusstsein

Und deshalb hat sich auch der Mosbacher Kreisliga-Meister FC Limbach die Minimal-Vorgabe ins Stammbuch geschrieben, als Aufsteiger das Klassenziel zu erreichen und sich im nächsten Frühsommer für eine weitere Landesliga-Spielzeit anzumelden. Doch der Neuling schleicht nicht in unsicherer Ängstlichkeit in die kreisübergreifende Liga, sondern stellt sich mit einem gesunden Selbstbewusstsein den Herausforderungen. „Wenn wir von manchen als Abstiegskandidat gesehen werden, ist das für uns ein Ansporn“, beschreibt Spielertrainer Christian Heckmann die Gemütslage der FC-Fußballer. Die ersten Landesligaberührungen gingen bereits über den Rasen. Die Limbacher besiegten im Krombacher-Pokal den Klassenkameraden SV Viktoria Wertheim mit 3:1 und teilten sich zum Rundenauftakt vor eigenem Publikum torlos die Punkte mit dem TSV Oberwittstadt. „Die Wertheimer hatten nicht ihren besten Tag erwischt, außerdem haben sie uns unterschätzt“, lautete Heckmanns nach Understatement und fast wie eine Entschuldigung klingende Pokal-Analyse. Doch im Nachsatz nennt der Spielertrainer exakt den ausschlaggebenden Grund für den Spielgewinn: „Wir waren die bessere Mannschaft.“ Und bei diesem Satz blitzt die Selbstsicherheit auf, die die Landesliga-Lust des FC Limbach garniert, wenngleich der Trainer des Aufsteigers weiß, dass frühe Pokalbegegnungen gegen Liga-Konkurrenten kein Maßstab für die Matches in der Verbandsrunde sind.

Orientierung an eigenen Stärken


Sich mit den Gegebenheiten bei anderen Teams zu befassen, ist für Heckmann jedoch ohnehin kein Thema, weil er und sein Co-Trainer Stefan Kircher sich auf die Stärken des eigenen Teams konzentrieren. Auch in der vergangenen Runde orientierte sich der FC nicht an der Konkurrenz, sondern zog sein „Ding“ durch. Ob zu Hause (30 Punkte) oder auf fremden Plätzen (32 Punkte), der Mosbacher Kreisliga-Krösus agierte ziemlich konstant. „Bis auf die Begegnungen mit Top-Mannschaften wie Türkspor Mosbach oder FV Reichenbuch haben wir die Spiele gestaltet“, blickt Christian Heckmann zurück. Ähnliches erwartet er auch in der Landesligasaison, jedoch mit dem Wissen um den Unterschied, „dass es da einige Top-Mannschaften mehr gibt“. Zu modischen Spielsystembeschreibungen wie falsche Neun oder doppelte Sechs hält der Coach keine Referate, sondern er bleibt auf dem Boden der Landesliga-Amateure. Und in diesem Metier wird der FC ein allgemeinverständliches 4-3-3 praktizieren. Damit hatten die Limbacher Erfolg, damit gelang es ihnen, mit nur 32 Gegentreffern durch die Saison zu marschieren, wozu freilich auch oder besonders Keeper Stefan Kircher beigetragen hat. Der Personalbestand blieb unter dem Strich qualitativ nahezu identisch. Numerisch stehen zwar mehr Namen als in der vergangenen Spielzeit auf dem Papier, doch die drei aufgeführten Juniorenfußballer sind alle noch in der U19 einsatzberechtigt. „Es ist sinnvoll, dass sie weiterhin dort spielen und nur gelegentlich bei den Senioren eingesetzt werden“, betont Christian Heckmann.

Mischung aus Kampfkraft und Spielstärke


Lebt der Aufsteiger überwiegend vom Kampf oder dominiert das spielerische Element? „Wir haben spielstarke Leute, doch ohne Laufarbeit und Kampf geht es nicht. Bei uns stimmt die Mischung, wobei das Spielerische etwas überwiegt“, findet der im Mittelfeld aktive Spielertrainer. Auch die Fan-Mischung stimmt beim Traditionsverein. In der vergangenen Runde gab es zwar einen mit dem Erfolg im Zusammenhang stehenden Zuschauerzuwachs. Zu Hause wird das FC-Team allerdings schon seit Jahren von einem Stammpublikum unterstützt, das mit der Mannschaft durch dick und dünn geht.
Nach 38 Jahren macht sich der Verein, der einst auch jenseits der Grenzen des Fußballkreises Mosbach Meriten erwarb, auf den Weg in die Landesliga. Freilich herrscht beim FC Limbach eine gute Stimmung. Gespannt erwarten die Fußballer und die Fans die nächsten Matches, am morgigen Abend um 19.00 Uhr beim TSV Tauberbischofsheim und kommenden Sonntag um 15.00 Uhr in Rosenberg.

Aufrufe: 026.8.2014, 11:30 Uhr
Hubert WaldenbergerAutor