2024-05-02T16:12:49.858Z

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Keine herzeigbaren Umkleiden bieten die Container neben dem Platz des Förderzentrums, für den der Verein nach jahrelangem Gerangel einen Pachtvertrag bekommen hat. F: Jainta
Keine herzeigbaren Umkleiden bieten die Container neben dem Platz des Förderzentrums, für den der Verein nach jahrelangem Gerangel einen Pachtvertrag bekommen hat. F: Jainta

Franken Schwabach: 500 Meter zur Umkleidekabine und zurück

Der FCF kämpft neben dem Klassenverbleib um ein akzeptables Sportgelände

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Um eines beneiden die Fußballer des FC Franken Schwabach ihre Gastgeber vor dem Kellerderby in der Kreisklasse Nord auf alle Fälle. Der SV Großweingarten, dem Schlusslicht zwei Punkte voraus, verfügt über eine Sportanlage, die nicht nur mit einem der schönsten landschaftlichen Ausblicke im Landkreis Roth punktet, sondern auch mit Funktionalität. „Wir müssen uns jede Woche anhören, dass wir asoziale Verhältnisse haben“, fasst Franz Speer, Geschäftsstellenleiter des FCF zusammen, „und wir müssen unseren Gästen recht geben.“
Seit der FC Franken 2008 in Schwabach aus der Taufe gehoben wurde, ist er ein Problemkind. Der Kader war groß genug, um in den Spielbetrieb einzusteigen, und mit dem Sportamtsleiter Zink kam man gut klar. Der Verein nahm sich vor, sportlich bis zur Kreisklasse aufzusteigen, was ihm mit einiger Verzögerung jetzt auch gelang. Weiter sollte die Reise gar nicht gehen, „weil drüber muss man zahlen“, ist sich Speer sicher. Die sportlichen Probleme, mit dem sich der Newcomer herumschlägt, sind menschlicher Art. Franz Speer: „Wir haben einige Spitzenleute, aber gerade unter denen sind die Trainingsfaulen.“ Dazu kommt aktuell eine Verletztenmisere, „sonst könnten wir einen guten Mittelfeldplatz belegen, aber wenn man hinten steht, hat man auch noch Pech“, sieht der Geschäftsstellenleiter das Sprichwort beim FC bestätigt. Als Beispiel bietet sich das Hinspiel gegen Großweingarten an, in dem der FC bis zur Halbzeit 1:0 führte, doch als sich der Ersatztorhüter verletzte ging's dahin und das Match 1:3 verloren.

„Bis auf eine oder zwei Mannschaften könnten wir die Spiele gegen alle anderen Mannschaften offen gestalten“, ist sich Speer sicher, „wenn wir nur mal komplett spielen könnten.“ Der eigentliche Wettkampf des FC Franken findet außerhalb des Rasens ab. Seit Anfang März 2013 ist er auf dem Sportplatz des Förderzentrums in der Roßtaler Straße beheimatet, eine Fläche, die „das Förderzentrum selbst seit eineinhalb Jahren nicht mehr benutzt“, versicherte Speer, weil die Dusch- und Umkleidemöglichkeiten sich in der 500 Meter entfernten Turnhalle befinden. Der Verein hat angeboten, ein eigenes Gebäude zu errichten oder die maroden Container auszutauschen, die sich unmittelbar am Platz befinden. Beides ist noch nicht über den Status des Vorschlages hinausgekommen.

Nachdem vier Jahre ins Land gezogen waren, wurde jetzt ein fünfjähriger Pachtvertrag mit drei Jahren Bewährungszeit unterzeichnet, der dann auch noch in einigen Punkten anders ausgestaltet war, als vereinbart und vom Bildungs- und Kulturausschuss abgesegnet. Speer spricht von „Schikanen“ und einem „zerrütteten Verhältnis“. Beispiele: Die Anschaffung der Ballfangnetze, die längs des Platzes angebracht werden müssen, rechnen sich bei einer fünfjährigen Laufzeit nicht. Den für die Bewässerung verwendeten Hydranten darf der FC nur während einer kurzen Übergangsfrist benutzen, weil ihn nur städtische Bedienstete und die Feuerwehr bedienen dürfen. Inwieweit die Beschwerdestelle der Stadt Schwabach, bei der die Angelegenheit gelandet ist, dem FC Franken zum anstehenden Zehnjährigen eine und welche Erleichterung bereiten kann, wird sich zeigen. In wenigen Wochen soll es Ergebnisse geben.

Aufrufe: 022.4.2017, 15:09 Uhr
Paul Götz (ST)Autor