2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview
Heute zu Gast bei der Interview-Rubrik "Nachspielzeit": Oliver Schmitt vom FC Fortuna Mombach. F:Ig0rZh – stock.adobe/Pascal Janke
Heute zu Gast bei der Interview-Rubrik "Nachspielzeit": Oliver Schmitt vom FC Fortuna Mombach. F:Ig0rZh – stock.adobe/Pascal Janke

"Mit mir auf dem Platz konnte es ja nicht schlimmer werden"

"Nachspielzeit" mit Oliver Schmitt +++ Der Trainer des FC Fortuna Mombach spricht über die Stärken seines Teams, besondere Anforderungen als Spielertrainer und die Stärke der Liga

Rheinhessen. Der FC Fortuna Mombach ist die Mannschaft der Stunde in der Bezirksliga Rheinhessen. Im letzten Spiel konnte man mit dem SV Horchheim einen direkten Konkurrenten um den Aufstieg besiegen. Mit dem Sieg über den Mitabsteiger aus der Landesliga bejubelte man bereits den sechsten Sieg in Folge. Wir sprachen im Rahmen des Interviews der Woche mit Spielertrainer Oliver Schmitt über die Stäke der Liga, den Konkurrenzkampf an der Spitze und seinen persönlichen Torriecher.

FuPa: Herr Schmitt, das letzte Spiel bedeutete den sechsten Sieg in Serie. Die Stimmung in der Kabine könnte wohl besser nicht sein, oder?

Oliver Schmitt: Wir stehen jetzt die Saison das erste Mal auf dem ersten Platz, da ist Stimmung momentan natürlich super. Alle kommen mit einem Lächeln in die Kabine und sind bestens gelaunt. Generell können die Jungs gut mitteinander. Wir haben jetzt unabhängig von der guten Saisonleistung für den Januar einen gemeinsamen Skiurlaub gebucht. Da gibt es bereits rund 20 Zusagen. Das schweißt uns natürlich zusammen.

Was macht euch momentan so stark?

Unser ganz großer Trumpf ist dieses Jahr die Defensive, da haben wir eine breite Masse an Spielern mit hoher Qualität. Diese Stabilität verleiht unserem Team die nötige Ruhe, falls es mal im Spiel nach vorne nicht so funktioniert. Wenn wir in der Vorwärtsbewegung dann mal einen Ball verlieren und in einen Konter geraten, gibt es genug Spieler die so etwas auffangen können.

Du hast als Spielertrainer bereits 14 Tore in 13 Spielen geschossen. Wieso läuf es bei dir so gut?

Ich bin jetzt kein Spieler, der zwei bis drei Mann ausdribbeln kann, dafür sind andere bei uns zuständig. Ich hab eher den berühmten Torriecher. Meine Quote war zwar immer schon recht gut, doch ich bin selbst etwas übberrascht, wie es momentan bei mir läuft. Ich muss aber dazu sagen, dass meine Abschlussstärke auch nur deshalb zum Tragen kommt, weil ich von meinen Mitspielern stark in Szene gesetzt werde.

Waren deine Einsätze vor der Saison so geplant oder aus der Not geboren?

Nein, geplant war das überhaupt nicht. Ich habe davor ja auch fast zwei Jahre nicht mehr richtig gespielt. In der Vorbereitung und im ersten Sasionspiel saß ich ausschließlich auf der Bank und habe von draußen gecoacht. Irgendwann ist mir dann die Hutschnur geplatzt, weil wir in den Spielen gefühlt kaum Tore geschossen haben. Da ist dann der Entschluss gekommen, dass es mit mir nicht schlimmer werden kann und dann habe ich mich eingewechselt.

Na das hat sich gelohnt. Wie managst du denn Training und Spieltag als Spielertrainer?

Im Training mach ich ausschließlich im Eckchen mit. Den Rest vom Training coache ich von außen und gehe meiner Trainertätigkeit nach. Mir ist es wichtig, dass der Trainer leitet, analysiert und auch kritisiert. All das wäre nicht möglich, wenn ich zeitgleich trainieren würde. Während des Spiels, wenn ich dann auf dem Platz steh, coacht mein Co-Trainer Felix Zaucker und unser Spieler Marcus Nungesser. Zaucker war eigentlich unser geplanter Stürmer für die Saison, ist jedoch momentan verletzungsbedingt raus. Mit Kevin Frey habe ich einen weitern Co-Trainer, der mit mir auf dem Platz steht und Verantwortung übernimmt. Überhaupt besitzen wir in der Mannschaft gleich mehrere Spieler mit hoher Kompetenz, die den Trainerschein haben. Bei uns darf jeder mit reden.

Wie bewertest du die Bezirksliga im Allgemeinen?

Die Bezirksliga hat mit Gimbsheim und Basara zwei Topteams verloren, dadurch ist die Liga wesentlich ausgeglichener und spannender. Das sieht man ja auch an der Tabelle, mit gleich sechs starken Mannschaften an der Tabellenspitze. Das macht es für Fans uns Vereine wesentlich attraktiver. Auch ein Grund weshalb wir nicht so gut gestartet sind, war dass ein paar Spieler die Liga nicht ganz erst genommen haben. Da hat mittlerweile ein Umdenken stattgefunden.

Welche Mannschaft spielt deiner Meinung nach bis zum Ende oben mit?

Ich rechne noch stark mit der TSG Hechtsheim. Die waren im direkten Duell richtig gut und ich vermute, dass die bis zum Schluss noch ran kommen werden. Deshalb bin ich froh, dass wir aktuell sechs Punkte Vorsprung aus Hechtsheim haben. Auch dem TSV Zornheim als gestandenen Verein traue ich zu, bis zum Schluss oben mitzuspielen. Aber bei der engen Tabellenkonstellation kann natürlich noch viel passieren.

Was ist euer Ziel für die restlichen Spiele im Kalenderjahr?

Wir haben in der Kabine ein Plakat aufgehängt, auf dem eine Punktzahl steht, die wir noch bis zum Winter erreichen wollen. Das haben wir vor fünf Spielen da platziert. Jeden Montag schreiben wir dann den aktuellen Punktestand auf. Seitdem sind immer drei Punkte dazu gekommen. Wir wollten eine realistische Zahl festlegen, mit der man bis zum Schluss der Saison ein Wörtchen mitrreden kann. Mehr will ich aber nicht verraten.
Aufrufe: 014.11.2018, 17:00 Uhr
Nolan WagnerAutor