2024-04-23T13:35:06.289Z

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Gegen den ASV Winnweiler stand Thomas Eberhardt letztmalig als Cheftrainer für Fortuna Mombach an der Seitenlinie. Am Dienstag wurde laut Vereinsvorstand die Zusammenarbeit „freundschaftlich und einvernehmlich“ beendet.
Gegen den ASV Winnweiler stand Thomas Eberhardt letztmalig als Cheftrainer für Fortuna Mombach an der Seitenlinie. Am Dienstag wurde laut Vereinsvorstand die Zusammenarbeit „freundschaftlich und einvernehmlich“ beendet.

Bei Fortuna Mombach folgt Kittl auf Eberhardt

Verbandsligist und Cheftrainer gehen getrennte Wege

Mombach. Nun hat der FC Fortuna Mombach vollzogen, was diese Zeitung vergangene Woche bereits exklusiv vermeldet hatte: Thomas Eberhardt ist nicht mehr Trainer des Fußball-Verbandsligisten, sein bisheriger Assistent Daniel Kittl übernimmt das Ruder.

Man habe, wie der Vorstand mitgeteilt hat, die Zusammenarbeit „freundschaftlich und einvernehmlich“ beendet. Am Dienstagnachmittag wurde die Trennung bei einem Telefonat Eberhardts mit Förderverein-Chef Bernd Stengel vollzogen – „freundschaftlich und im beiderseitigen Einverständnis“, wie der 34-Jährige betont.

Aus vereinsnahen Kreisen war bereits in den vergangenen Wochen zu hören, dass die Trennung bevorsteht. Das Wort Entlassung weist Eberhardt energisch zurück, seiner Arbeit ging er bis zuletzt mit ungemindertem Elan nach. „Da sieht man mal, wie professionell ich eingestellt bin“, sagt der Münster-Sarmsheimer, „ich habe meinen Job bis zum letzten Spiel hoch motiviert ausgeübt und war bis zuletzt auf meine Mannschaft fixiert.“ Die Trennung „ging nicht von einer Seite aus, sondern von beiden“, betont Eberhardt, der erklärt, dass ihm bereits konkrete Anfragen vorlägen. Möglich, dass er sogar in der Winterpause schon andernorts einsteigt. „Das entscheide ich gemeinsam mit meiner Familie. Jetzt lassen wir erst mal alles sacken.“

Fünfeinhalb Jahre hat Eberhardt die Fortuna trainiert, stieg, wie schon zuvor mit dem VfB Bodenheim, von der Landes- in die Verbandsliga auf und schaffte um ein Haar den Durchmarsch in die Oberliga. Danach sicherte sich die Fortuna zweimal nur durch fremde Hilfe den Klassenverbleib, nun geht sie als Drittletzter in die Winterpause. „Ich kann zumindest sagen, dass ich noch nie abgestiegen bin“, schmunzelt der 34-Jährige. Doch sportlich war seit zweieinhalb Jahren kein Aufwärtstrend mehr zu erkennen, obwohl der Kader mehrmals auf links gedreht worden ist. Dass Eberhardts Firma als Sponsor hierbei eine entscheidende Rolle gespielt hat, heißt es in der Gerüchteküche immer wieder, stimmt nach Infos dieser Zeitung aber nicht. Daher wird die Trennung auch nicht mit Budget-Einbußen einher gehen.

Mit Kittl übernimmt ein Mombacher Urgestein. „Ich bin seit zehn Jahren im Verein“, erklärt der 40-Jährige, „für mich ist das natürlich ein Highlight, auch wenn ich mir andere Umstände gewünscht hätte. Ich wurde hier vom Spieler zum Kapitän, dann zum Co-Trainer, nun zum Cheftrainer.“ Die Entscheidung sei kurzfristig gefallen: „Da müssen nicht tage- und wochenlange Gespräche geführt werden. Ich möchte diese Chance nutzen und das Beste daraus machen.“ Nach der Trennung Co-Trainer unter jemand anders zu werden, „wäre für mich persönlich ein Rückschritt gewesen“, gibt Kittl zu. Über die Dauer der Vereinbarung sei noch nicht gesprochen worden. Klar sind nur die Ziele: „Wir wollen unbedingt die Verbandsliga halten“, betont der neue Chefcoach.

Umfassende Änderungen im Kader solle es nicht geben, allenfalls die ein oder andere punktuelle Verstärkung. Kittl will mehr Konstanz im zuletzt arg wechselhaften Mombacher Personal, und er wird eine andere Linie fahren. „Natürlich konnte ich mich auch einbringen, aber Thomas war der Chef. Ich bin schon ein anderer Typ, eher die alte Schule“, sagt Kittl, „vielleicht wird das Training etwas härter.“ Er gibt zu: „Einen Schritt nach vorne haben wir in den letzten Jahren nicht mehr gemacht.“ Das haben der Vorstand und Eberhardt nun offenbar „freundschaftlich und einvernehmlich“ auch festgestellt.



Aufrufe: 06.12.2016, 23:30 Uhr
Torben SchröderAutor