2024-03-28T15:56:44.387Z

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Braucht eine Pause: Nach zehn Jahren auf der Trainerbank fühlt sich Björn Flieger ausgebrannt,  © Steffen Kretschmer/GZ
Braucht eine Pause: Nach zehn Jahren auf der Trainerbank fühlt sich Björn Flieger ausgebrannt, © Steffen Kretschmer/GZ

Falkenthaler Trainer Björn Flieger tritt zurück

Nach intensiven Jahren auf der Trainerbank fühlt sich der Füchse-Coach ausgebrannt

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26 Tage vor dem ersten Punktspiel zog er nun die Konsequenzen und trat als Trainer der Falkenthaler Füchse zurück. Der Schritt wäre ihm nicht leicht gefallen, sei aber alternativlos.

Im September vergangenen Jahres hatte Björn Flieger am "Fuchsbau" die Nachfolge von Ronny Thielemann angetreten. "Die Trainer standen damals nicht gerade Schlange. Es war absehbar, dass es zumindest eine schwere Saison wird", bemerkt der 46-Jährige. Den sportlichen Abstieg aus der Landesliga konnte er nicht verhindern. Allerdings trug das Füchse-Gründungsmitglied dazu bei, dass die Mannschaft nicht auseinanderfiel. "Der Zusammenhalt war immer da, die Trainingsbereitschaft stimmte. Die Truppe ist mir ans Herz gewachsen. Ich hätte mit denen in der neuen Saison gern was gerissen."

Dass Falkenthal etwas reißen wird, steht für ihn außer Frage. Dennoch fehle die Kraft, um dieses Projekt in vorderster Front zu begleiten. "Ich bin auch beruflich eingespannt und irgendwie ein Nervenbündel. Als emotionaler Typ nehme ich mir vieles gleich zu Herzen. Ich bin schnell angekratzt und reagiere über. Das will ich keinem anbieten." Flieger bedauert den Zeitpunkt seiner Entscheidung, bat bei den Spielern - die er am Montagabend informierte - aber um Verständnis. "Ich wollte eigentlich schon nach der letzten Saison aufhören, dachte dann aber, dass mir vielleicht die Sommerpause hilft." Nun musste er sich eingestehen, dass die fußballfreie Phase nicht großartig geholfen hat. "Ich fühle mich ein bisschen ausgebrannt. Die nervliche Belastung in diesem Job ist extrem. Das schlaucht. Und wenn ich nicht 100 Prozent geben kann, kann ich es von den Spielern auch nicht erwarten." Ein Rücktritt in der Vorbereitung sei nicht der beste Moment. "Aber lieber jetzt, als in der Saison."

Mit Hannes Krämer, der sich bereits in den vergangenen Monaten im Trainerstab eingebracht habe, stehe ein fähiger Mann für die Nachfolge bereit. "Es wäre für mich das Naheliegendste, wenn er es macht. Ich weiß, dass es gut weiterlaufen wird."

Björn Flieger betont, dass er vom Vorstand immer die volle Unterstützung gehabt habe. "Auch mit der Truppe bin ich immer klar gekommen. Das ist eine super Mannschaft. Sie ist es wert, an der Spitze jemanden zu haben, der 100 Prozent geben kann."

In dieser Verfassung sei er selbst nicht. Die vergangenen Jahre haben Spuren hinterlassen. "Ich war zehn Jahre Trainer im Nachwuchs, habe dann zwei Jahre die Zweite gemacht. Nach so langer Zeit ist ein Punkt erreicht, wo eine Pause angebracht ist." Die Spieler seinen von seiner Entscheidung sehr überrascht gewesen. "Ich habe ihnen gesagt, dass es nur an mir selbst liegt. Das haben sie, glaube ich, verstanden."

Björn Flieger freut sich nun auf seinen Urlaub. "Den werde ich auskosten." Und danach? "Ich werde weiterhin auf den Platz gehen und vom Hügel aus alles besser wissen", scherzt das Füchse-Urgestein - und fügt an: "Ich werde immer ein Fuchs bleiben und nie woanders hingehen."

Aufrufe: 025.7.2017, 13:31 Uhr
MOZ.de / Stefan ZwahrAutor