2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
F: Bock
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Gruppe "Inferno Cottbus" löst sich auf

Staatsschutz ermittelt gegen kriminelles Netzwerk

Die rechtsradikale Fan-Gruppierung "Inferno Cottbus" hat sich nach eigenen Angaben am Mittwoch selbst aufgelöst. Deren Mitglieder werden für zahlreiche Vorfälle im Umfeld von Spielen des FC Energie Cottbus verantwortlich gemacht und inzwischen ermittelt auch der Staatsschutz gegen die Gruppierung.

Nach Polizeiangaben gibt es um die Gruppe "Inferno Cottbus" eine Szene von rund einhundert Personen, die dem rechtsextremen und Rocker-Milieu angehören, der Kickbox-Szene und bekannte Gewalttäter Sport. Gegen sie hat laut einem Bericht der LAUSITZER RUNDSCHAU inzwischen die Staatsschutzabteilung eine spezielle Ermittlungsgruppe gebildet. Unter anderem sollen Mitglieder dieser Gruppierung anderen Energie-Fans Gewalt angedroht haben.

Zuletzt sollen sie auch im Gästeblock bei den massiven Ausschreitungen während des Brandenburg-Derbys beim SV Babelsberg 03 beteiligt gewesen sein. Es sei das aktuell schwerwiegendste Problem im Brandenburger Fußball, so Ingo Decker vom märkischen Innenministerium gegenüber dem rbb. Im Nachgang der Randale in Babelsberg sprach auch das Energie-Präsidium "von Kriminellen und Gewalttätern, die leider das Brandenburgderby für sich genutzt haben, um Straftaten auszuüben und politisch aktiv zu sein. Diese Personen bewegen sich für uns nur schwer verhinderbar im Umfeld unseres Vereins und wollen Personen schaden, aber auch nachhaltig unseren Verein und unsere Fankultur zerstören." Auch nach Vereinsinformationen handelt es sich dabei um "Personen, die sowohl der losen als auch organisierten rechtsextremen Klientel zuzuordnen sind. Mitglieder der Gruppen Inferno Cottbus und Unbequeme Jugend, mit dabei war auch zweifelsfrei eine nicht unwesentliche Anzahl von Personen der „New Society“ Chemnitz."

"Inferno Cottbus" ist in der Vergangenheit schon mehrfach mit Aktionen negativ aufgefallen. 2005 zeigte die Gruppe beim Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden ein antisemitisches "Juden-Banner". Auch in der Folge wurden bei Auswärtsspielen immer wieder Transparente mit rechtsextremen Bezügen gezeigt. Anfang 2013 bekamen mehrere Inferno-Mitglieder Hausverbote. Auch nach der Selbstauflösung der Gruppe dürften die Probleme für Verein und Polizei weiter bestehen bleiben.

Mehr Informationen dazu gibt es bei den Kollegen der LAUSITZER RUNDSCHAU.

Aufrufe: 010.5.2017, 12:24 Uhr
FuPa-RedaktionAutor