2024-04-16T09:15:35.043Z

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Nur ein neues Gesicht bei Aufsteiger Eintracht Kornelimünster: Trainerin Sabrina Bemmelen (links) mit Elena Fede.
Nur ein neues Gesicht bei Aufsteiger Eintracht Kornelimünster: Trainerin Sabrina Bemmelen (links) mit Elena Fede. – Foto: Verein
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Die Hinrunde wird erst mal ein Lernprozess für die Aufsteigerinnen

Die Fußballerinnen von Eintracht Kornelimünster bereiten sich auf ihre erste Mittelrheinliga-Saison vor. Sabrina Bemmelen gibt als Ziel an: „Mission Klassenerhalt.“

Auch wenn ihre Fans den Erfolg der Eintracht nicht zuletzt dem Umstand zuschreiben, dass sie in der Hinrunde selbst das Tor hütete, sieht Sabrina Bemmelen diese Entscheidung nur der personellen Situation geschuldet. In der vergangenen Saison hatte die Trainerin der Landesliga-Fußballerinnen aus Kornelimünster mangels Alternative selbst das Tor gehütet und mit nur einer Niederlage in der Hinrunde den Grundstein zum Aufstieg mit sieben Zählern Vorsprung gelegt. 33 erzielte bei nur acht kassierten Toren unterstreichen das.

„Es ging halt nicht anders, besser ist es schon, wenn die Trainerin sich nicht selbst auf den Einsatz im Tor vorbereiten muss, sondern ihr Team beim Warmmachen anleitet“, wischt Bemmelen die Komplimente schnell beiseite. Mit der erfahrenen Nora Sendatzki (Alemannia Aachen), die in der Winterpause gekommen war, verfügt der Mittelrheinliga-Aufsteiger nun wieder über eine gelernte Keeperin.

Denn das ist Jill Dickeler, die sich vergangenes Jahr in der Vorbereitung verletzt hatte, nicht. „Sie ist eigentlich Feldspielerin, hatte sich aber dankenswerterweise ins Tor gestellt“, erläutert die Eintracht-Trainerin, die mit Zugang Elena Fede (SV Eulenthhal, Landesliga-Staffel 1) eine weitere, sozusagen multifunktionale Akteurin im Kader hat. „Elena ist eine gute, beidfüßige Offensivkraft, sie kann aber auch Keeperin“, hat Bemmelen nun eine Sorge weniger, auch wenn sie ergeben hinterher schiebt: „Im Notfall gehe ich ins Tor, weil es mir wichtiger ist, dass die Mädels ihre feste Position auf dem Feld haben und nicht als Torfrau aushelfen müssen.“

Das auch vor dem Hintergrund, dass der Kader mit 19 Akteurinnen inklusive einer Keeperin nicht üppig besetzt ist, zumal Michele Breuer (langzeitverletzt) wohl in der Hinrunde ausfallen wird. „Wir haben nie mehr Spielerinnen gehabt. Je kleiner der Kader ist, desto mehr Ruhe und Teamspirit herrscht, weil wir extrem aufeinander angewiesen sind. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass es so gut ist, weil wir uns gut kennen und wissen, was wir an uns haben“, sagt die symphatische 34-Jährige, die frühestens in der Winterpause noch mal nachlegen würde, „je nachdem, wo wir dann stehen“.

Mit Michele Kalteis (Derichsweiler) gibt es nur einen Abgang, Ina Steinmetz pausiert. Zusätzliche Unterstützung gibt es an der Seitenlinie, neben Co Frank Peters und Torwarttrainer Patrick Sarru wird künftig ein Athletikcoach die Eintracht-Frauen fit machen. Eine wichtige Unterstützung für die Trainerin, die nach einem persönlichen Schicksalschlag erst vor zwei Wochen wieder selbst ins Training eingegriffen hat.

„Die Mädels wollten schon im Mai wieder trainieren, da waren die coronabedingten Auflagen aber sehr hoch, und wir wussten noch nicht, ob die Saison abgebrochen oder fortgesetzt wird. Und zudem: Die Gesundheit geht immer vor.“ Mitte Juni ging es dann mit zwei Einheiten los, in denen „aber gleich richtig gearbeitet“ wurde. „Da war das Training noch freiwillig, doch bis auf vier Akteurinnen, die nicht ganz regelmäßig trainierten, waren alle immer da“, freut sich Bemmelen über das Engagement ihrer Schützlinge.

In der neuen Saison bekommt es der Aufsteiger mit gestandenen Mittelrheinliga-Teams zu tun. Das wird sich auch in der Spielweise niederschlagen. „Unsere neuen Gegner sind meist spielstark und erfahren, wir müssen uns flexible Spielweisen erarbeiten“, lässt sich Bemmenlen schmunzelnd noch nicht zu sehr in die Karten schauen. Gibt aber, ehrlich wie sie immer ist, geradeheraus zu: „Beim ersten Test hat das noch nicht hingehauen.“Gegen den starken Bezirksliga-Zweiten Sportfreunde Hörn agierten ihre Mädels im ersten Testspiel unsicher, ließen zwar nichts zu, fanden aber nicht in ihr Angriffsspiel und kassierten nach zwei individuellen Fehlern zwei Gegentore.

Weitere Tests sind am Sonntag gegen Landesliga-Aufsteiger Falke Bergrath und am Freitag, 20 Uhr, gegen die Regionalliga-Frauen von Bayer Leverkusen II geplant. Das vierte und letzte Testspiel folgt erst am 30. August gegen die weibliche U 17 von Alemannia Aachen, die in der Regionalliga zu Hause ist. „Die Grundlagen haben die Mädels sich erarbeitet, jetzt geben wir drei Wochen Vollgas, machen eine kleine Pause und geben noch mal drei Wochen Vollgas.“ Am 6. September startet die Mittelrheinliga-Saison für die Eintracht mit einem Heimspiel gegen den SV Deutz 05.

Das Ziel ist klar vorgegeben: „Mission Klassenerhalt“, formuliert es die Trainerin. „Wir wollen die Gegner in der Mittelrheinliga ärgern, versuchen, unsere Heimstärke fortzusetzen, was nicht unbedingt Siege, aber gute Ergebnisse bedeutet. Die Mädels sollen so schnell wie möglich an das Niveau herankommen. Die Hinrunde wird ein Lernprozess. Wir müssen lernen, schnell zu reagieren. Alles andere als der Klassenerhalt wäre unrealistisch.“ ⇥(rau)

Zugang: Elena Fede (Eulenthal)

Abgänge: Michele Kalteis (Derichsweiler), Ina Steinmetz (pausiert)

Aufrufe: 01.8.2020, 16:00 Uhr
rau | AZ/ANAutor