Der Mannsberg verliert sein Herzstück

Sachsen-Anhalt

Für Fußball-Nostalgiker war der Besuch des Stadions am Mannsberg eine Reise in die Vergangenheit. Die altehrwürdige Anlage mit der 500 Zuschauer fassenden Tribüne aus den 1970er Jahren ließ eine erfolgreiche Historie erahnen. Vor der Wende erlebten die Fans in den 1970ern Zweitliga-Fußball in Wernigerode. Die BSG Einheit, der Vorgänger des heutigen Landesliga-Vertreters, schaffte 1975 den Aufstieg in die DDR-Liga und konnte sich dort mit Unterbrechungen bis 1985 halten. Auch nach der Wiedervereinigung, unter dem Namen FC Einheit 1990 Wernigerode, wurde im Wernigeröder Ortsteil Hasserode an sportlich erfolgreiche Zeiten angeknüpft. Nachdem der FC Einheit in der Saison 1991/92 den Landesmeistertitel einfahren konnte, stieg der Klub in die damals drittklassige Oberliga Nordost auf. Nun musste die Tribüne den Baggern weichen.

"Man hat uns das Herz rausgerissen"

Dass die Gebäude am Mannsberg einer Grunderneuerung bedürfen, daran bestand bei den Verantwortlichen der Einheit kein Zweifel. Der Verlust der Haupttribüne hatte jedoch keine baulichen Hintergründe. "Man hätte die Tribüne sicherlich sanieren können, doch der Pächter des Bodens, auf dem sie steht, hatte einen anderen Plan. Man uns quasi das Herz rausgerissen. Aber leider hatten wir da keine rechtliche Handhabe", so Einheit-Coach Alexander Kopp.

Aktuell ist das Stadion für den FC Einheit nicht die einzige Baustelle. Die Kopp-Elf rangiert nach zehn absolvierten Partien auf Rang elf und wartet in der laufenden Spielzeit noch auf einen Heimsieg. "In der Tat ist uns die Heimstärke in dieser Saison etwas abhandengekommen. Meine Jungs sind bislang auswärts besser aufgetreten, als auf dem Mannsberg. Insofern ist es vielleicht kein Nachteil, wenn wir jetzt im Sportforum antreten müssen. So haben wir bis zum nächsten Jahr eben nur noch Auswärtsspiele", bewertet Kopp die sportlichen Auswirkungen des Umbaus.

Ab April beginnen auch die Arbeiten an den neuen Funktionsgebäuden. Dann wird das Stadion, wo die Trainerbänke im Übrigen an der Stirnseite des Platzes zu finden sind, einen neuen Anstrich erhalten.