2024-05-17T14:19:24.476Z

Vereinsnachrichten
Einheit-Spieler Leonard Gehrmann weilt aktuell zu einem Praxissemester in Rio de Janeiro.
Einheit-Spieler Leonard Gehrmann weilt aktuell zu einem Praxissemester in Rio de Janeiro. – Foto: © FC Einheit Rudolstadt

Zwischen Copacabana und Lehramtsstudium

Leonard Gehrmann vom FC Einheit Rudolstadt weilt aktuell in der brasilianischen Metropole an der Copacabana.

Da aktuell in der Oberliga sowieso kein Ball rollt, vermisst der FC Einheit den Angreifer sportlich nicht. Im Vereinsdialog mit Hartmut Gerlach liefert Leo Gehrmann interessante Einblicke in sein Praxissemester in Rio de Janeiro.

Gut zwei Wochen weilt der 21-jährige Angreifer, der in der aktuellen Saison zu vier Kurzeinsätzen in der Oberliga kam, unter der Sonne Brasiliens. "Mittags ist es viel zu heiß, um nach draußen zu gehen. Aber morgens und abends ist es auf jeden Fall eine gute Option", verrät Leo. Er ist erst vor Kurzem vom Hostel in eine kleine Wohnung zu einer älteren Dame gezogen. "Ich wohne direkt an der Copacabana. Das ist fein hier. Mein Zimmer ist zwar relativ klein, aber insgesamt ist es cool. Es gibt auch eine Terrasse, wo man entspannt lesen oder auch etwas trinken kann", berichtet der Lehramtsstudent, der innerhalb eines Praxissemester nach Südamerika reiste.

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Und auch sonst konnte er seine erste Zeit in der nie schlafenden Stadt Rio de Janeiro trotz Corona genießen. "Insgesamt gefällt es mir hier richtig gut. In den ersten zwei Wochen habe ich so viele Touristenattraktion wie möglich ‚abgeklappert’. Dazu gehörten die Strände, der Zuckerhut und die Christos-Statue. Ich habe relativ viel allein gemacht. So langsam lerne ich auch ein paar Leute kennen. Ich will in den nächsten Wochen mit einem Sprachkurs beginnen. Da muss ich schauen, welchen Umfang er hat, denn der ist auch nicht ganz billig. Außerdem will ich mit Surfen beginnen. Dazu will ich mir ein Brett besorgen", spricht er über sein soziales Leben in der brasilianischen Metropole.

In den ersten Tagen war Leo touristisch unterwegs.
In den ersten Tagen war Leo touristisch unterwegs. – Foto: © FC Einheit Rudolstadt

Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie "werden von den Medien etwas schlimmer gemacht, als sie tatsächlich sind", sagt Leo. Die Zahlen seien zwar höher als in Deutschland und das Gesundheitssystem schon lange zusammengebrochen, doch in Rio gibt es aufgrund einer jungen Bevölkerung nicht so schwere Verläufe. "In der Amazonas-Region ist die Lage hingegen katastrophal", so der 21-Jährige. Aktuell steigen auch die Corona-Fallzahlen in Brasilien wieder. "Restaurants und Bars müssen ab 17 Uhr schließen und es gibt zudem zwischen 23 und 5 Uhr nächtliche Ausgangssperren, an die sich aber nicht viele halten", berichtet er weiter. "Deutlich konsequenter als in Deutschland werden jedoch das Tragen von Masken und das Desinfizieren umgesetzt. Hier hat jeder auf der Straße eine Mund-Nasen-Bedeckung. Überall gibt es außerdem Spender mit Desinfektionsmitteln. Das trifft auch auf die Schule zu. Es gibt schon mehr Fälle als in Deutschland, auch unter den Kollegen und den Schülern", vergleicht er die Situation in Brasilien und der Bundesrepublik.

Doch neben Touristenattraktionen und Corona steht für Leo vor allem die Schule im Fokus. "Man hat sich hier ein Kopf gemacht, wie alles unter den Corona-Bestimmungen funktionieren kann. Insgesamt ist die Schule aber mehr wie ein Unternehmen aufgebaut. Es gibt beispielsweise IT-Abteilungen oder ein Hausmeister- und Reinigungsteam. Der Unterricht in den Klassen ist gerade dreigeteilt. Man unterrichtet in Präsenz oder als Streaming-Unterricht. Das heißt, die Gruppe, die gerade zuhause ist, wird dann per Videokonferenz dazu geschaltet. Und dann findet auch noch Unterricht praktisch nur als Videokonferenz statt", sagt er zu seinem "Arbeitsalltag" als Lehramtsstudent an der Copacabana.

Aufrufe: 018.3.2021, 16:00 Uhr
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