2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Markus Baumann mit dem Führungstor für den FC Einheit.
Markus Baumann mit dem Führungstor für den FC Einheit. – Foto: © Achim Freund

Youngster stellte die Weichen für den vierten Saisonsieg

Markus Baumann, mit gerade einmal 20 Jahren der jüngste Spieler auf dem Platz und noch dazu ein Rudolstädter Eigengewächs, stellte mit seinem Treffer nach 26 Minuten die Weichen für den vierten Saisonsieg der Grün-Gelben.

Er reagierte am schnellsten, als ein langer Ball aus dem Mittelfeld vom Kollegen Benjamin Bahner verlängert wurde und nutzte dabei auch die Unentschlossenheit eines SG-Verteidigers und dessen Torhüters.

BERICHT des FC Einheit Rudolstadt

Einheit-Trainer Holger Jähnisch sprach hinterher davon, dass man im Gegensatz zur letzten Woche in Eilenburg, wo man sich völlig unnötige Gegentore eingefangen habe, diesmal auch das Glück hatte, um selbst einmal eine solche Situation nutzen zu können.

Aber bis der dritte Heimerfolg in den berühmten trockenen Tüchern war, sollten dem Gastgeber noch 64 harte Minuten bevor stehen. Das wäre vielleicht nicht der Fall gewesen, wenn das attraktive Tor von Baumann, der die Kugel technisch gekonnt nur fünf Minuten später in den Giebel wuchtete, nicht wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung finden konnte. So mussten die Rudolstädter Anhänger bis in die Nachspielzeit warten, ehe sie durch den laufstarken, immer wieder das Spiel ankurbelnden Neuzugang Florian Giebel mit Treffer Nummer 2 erlöst wurden.

Die Gäste aus Sachsen-Anhalt ließen die Einheimischen zunächst gewähren und attackierten in der 1. Halbzeit zumeist erst an der Mittellinie. Die präsenten Rudolstädter kamen rasch zu zwei Eckbällen und zu zwei sehr guten Chancen durch Luiz Schack (11.), dessen Flachschuss aus 14 Metern Christopher Schulz in der Union-Box glänzend abwehrte, und durch Marco Riemer, dessen Abschluss aber vom Winde verweht war (16.). Nach dem nicht anerkannten zweiten Baumann-Treffer ist nur noch die Möglichkeit von Bahner, der aber mit seinem Distanzschuss das SG-Gehäuse verfehlte (28.), erwähnenswert,

Dem Tabellensiebten gelang im Vorwärtsgang nichts wirklich Gefährliches, auch wenn die FC-Hintermannschaft in der einen oder anderen Situation nicht immer souverän wirkte, Nach 45 Minuten war Gästecoach Thomas Sawetzki mit seiner Elf nicht zufrieden: „Meine Mannschaft war in der 1. Halbzeit nicht gierig genug. Mich ärgert das Tor maßlos. Das darf so nicht passieren, wenn der Verteidiger und der Torhüter heraus kommen. Nach dem langen Ball, der abgeköpft wird, verpennen wir einfach die Situation.“

Mit dem US-Amerikaner Brandon Stelmak (31), der schon auf zahlreiche sportliche Adressen im Nachwuchs und Männerbereich, zuletzt bei Chemie Leipzig, verweisen kann, brachte Sawetzki nach einer entsprechenden Pausenansprache einen erfahrenen Spieler, der vor allem für mehr Torgefahr und auch für mehr Giftig- und Galligkeit sorgen sollte. Das passierte auch, wobei die Gäste nach einem Schuss von Erik Schlegel über das Tor (52.) vor allem durch insgesamt acht Eckstöße für einen erhöhten Adrenalinspiegel bei allen, die auf die Einheit setzten, sorgten. Doch immer wieder konnte die nun mehr geforderte FC-Deckung klären. Und wenn doch einmal ein Ball irgendwie durchkam, war Max Bresemann Herr der Lage. So wie bei einem Schuss aus spitzem Winkel (54.). Nicht eingreifen musste er, als Martin Ludwig das Spielgerät aus sieben Metern in die Kastanien wuchtete (77.). Und auch seine Teamgefährten blieben aufmerksam und klärten kurz darauf, natürlich nach einer Eingabe vom Fähnchen aus, auf der Linie (82.).

Die Rudolstädter hatten durch die zunehmend offensive Grundhaltung der auch zweikampfmäßig zulegenden Unioner (fünf GK) und die Ampelkarte gegen Danny Wagner, der zunächst wegen Meckerns gelb sah und zwei Minuten darauf den Ball nach einem Pfiff wegschlug (70.), nun mehr Platz im Vorwärtsgang. Aber so richtig wussten sie damit nichts anzufangen. Das kritisierte Jähnisch hinterher: „Wir haben die vielen Räume und den Ballbesitz in den letzten 20 Minuten extrem unsauber und unkonzentriert genutzt und ganz viele falsche Entscheidungen getroffen haben. Da muss man das Ganze einfach ruhiger ausspielen“, sagte er. Doch in der Nachspielzeit zeigten seine Schützlinge, dass sie es genau so können, wie es ihr Trainer verlangte. Sven Rupprecht, der nach seiner Einwechselung noch mal für viel Schwung sorgte, fand mit einem sauberen Pass in die Spitze Giebel. Der 28-Jährige, der gleich einen ganzen Fanclub mitgebracht hatte, war nicht mehr aufzuhalten und versenkte den Ball zur Entscheidung unhaltbar flach im linken langen Eck (90.+2).

Am Ende waren sich beide Übungsleiter in der Bewertung der Partie relativ einig. Thomas Sawetzki resümierte „Unter dem Strich haben wir heute eine Chance liegen gelassen. Hier war definitiv mehr drin. Aber ich sehe die 1. Halbzeit bei Rudolstadt. Die 2. spielen wir dann gut. Rudolstadt hat ein, zwei Konter super gespielt und deshalb ist der Sieg nicht unverdient.“ Die Erwiderung von Holger Jähnisch lautete: „Wir müssen einfach aus unseren Kontermöglichkeiten eher das 2:0 machen. Letztes Endes war es ein verdienter, glücklicher Sieg gegen eine richtig gute Truppe, die in den letzten ein, zwei Spielzeiten einen Schritt nach vorn gemacht hat. Wir sind auch froh, dass wir das Ergebnis von letzter Woche ein wenig ausmerzen konnten.“

Aufrufe: 026.10.2020, 11:00 Uhr
FC Einheit RudolstadtAutor