2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
– Foto: Achim Freund

Anfangs zu einfach - am Ende ein Stück weit brutal

Gäste für Steigerung im zweiten Durchgang nicht belohnt ++ Hallenser Tore fielen zu einfach ++ Giebel mit sehr gutem Einstand

Zur Pause sah es für den FC Einheit nicht so gut aus. Da lag die Mannschaft von Holger Jähnisch mit 0:2 hinten. Dabei hatten die Gäste gut in die Partie gefunden und die ersten 20 Minuten dominiert.

BERICHT vom FC Einheit Rudolstadt


„Doch dann hat die Mannschaft aufgehört, Fußball zu spielen“, wunderte sich Jähnisch. Das habe dem VfL in die Karten gespielt und Halle habe den Rudolstädtern nun den Schneid mit vielen intensiven Zweikämpfen und bei „zweiten Bällen“ abgekauft.

Dennoch haderte der FC-Coach, der seine Elf diesmal etwas umbaute, Mateusz Szymanski draußen ließ und dafür Julian Zarschler in die Innenverteidigung beorderte - er hat seine Sache gut gemacht (O-Ton Jähnisch) - mit der Defensivleistung. Die Gegentore seien zu einfach gefallen, kritisierte er das Abwehrverhalten bei den Treffern von Neuzugang Tommy Kind, der nach einem Eckball das Leder am langen Pfosten über die Linie stocherte (39.), und von Konstantin Eder, der eine Kind-Flanke per Kopf versenkte (43.). „Halle hat aus eineinhalb Chancen zwei Tore gemacht. Aber wenn sie fallen, sind sie halt verdient“, zog Jähnisch ein Halbzeitfazit.

Doch in der Pause hatte der dienstälteste Oberligatrainer wohl die richtigen Worte gefunden. Nun besannen sich die Thüringer wieder auf ihre Stärken, spielten mehr über die Flügel, um so in den Rücken der VfL-Abwehr zu kommen. Als Torjäger Benjamin Bahner einen an Florian Giebel verursachten völlig berechtigen Foulstrafstoß zwölf Minuten nach Wiederbeginn verwandelte, keimte bei der Einheit wieder Hoffnung auf, das Blatt noch zu wenden. Die wurde schon drei Minuten darauf bestätigt. Erneut war der kurzfristig verpflichtete Neuzugang Giebel, der sich nach nur wenigen Trainingseinheiten sehr gut in sein neues Team einfügte und zeigte, dass er eine echte Verstärkung sein kann, an diesem Tor beteiligt. Seine Flanke fand Bahner, der das Spielgerät aus acht Metern aus der Drehung ins lange Eck jagte.

Nun waren die Grün-Gelben am Drücker und dem dritten Tor wesentlich näher als die Sechsundneunziger, die wackelten. So beim Lattenkopfball von Bahner oder dem „Riesen“ von Tommy Barth, der aus sieben Metern nicht traf, sowie den beiden Gelegenheiten durch den eingewechselten Luiz Schack. Pech hatte Rudolstadt zudem noch, als Bahner per Foul am Durchlaufen von Arnold Schunke gehindert wurde, der Referee den Sünder aber nur verwarnte. „Unser Stürmer wäre frei durch gewesen“, ärgerte sich Holger Jähnisch. Aber seine Schützlinge hätten das 3:2 machen müssen, sagte er.

So wie es oft im Fußball ist, kam es auch diesmal. Nicht die Mannschaft mit den besseren Chancen ging als Sieger vom Platz. Halle nutzte eine seiner wenigen Möglichkeiten im zweiten Abschnitt, um ausgerechnet durch Schunke zum dritten Tor und damit zum Dreier zu kommen. Er kam an einem von Kind verlängerten Ball heran und hatte wenig Mühe, aus einem Meter zu treffen (82.).

„Es war schon ein Stück weit brutal, gerade mit der Leistung der zweiten Halbzeit hier zu verlieren. Wir müssen die richtigen Schlüsse ziehen und im nächsten Spiel gleich von Beginn an, mutiger spielen“, blickte der FC-Trainer voraus.

Aufrufe: 024.8.2020, 09:30 Uhr
FC Einheit RudolstadtAutor