2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Auf Wiedersehen: David Bulik verlässt nach drei Jahren den FC Ehekirchen und trainiert künftig den Kissinger SC, der als Landesligaabsteiger in der Bezirksliga spielen wird.  Foto: Xaver Habermeier
Auf Wiedersehen: David Bulik verlässt nach drei Jahren den FC Ehekirchen und trainiert künftig den Kissinger SC, der als Landesligaabsteiger in der Bezirksliga spielen wird. Foto: Xaver Habermeier

„Wir haben viele Freunde gewonnen“

Hinter David Bulik liegen drei ereignisreiche Jahre beim FC Ehekirchen +++ Was er als Trainer gelernt hat, wie er den Verein aufgestellt sieht und wie es bei ihm persönlich weitergeht

Mit dem Abstieg aus der Landesliga sind für David Bulik drei ereignisreiche Jahre als Spielertrainer des FC Ehekirchen zu Ende gegangen. Im Interview mit der Neuburger Rundschau blickt er auf die Zeit zurück.

David Bulik, wie haben Sie den Abstieg aus der Landesliga mit knapp einer Woche Abstand verdaut?

Bulik: Natürlich war ich anfangs sehr enttäuscht, da der Klassenerhalt über die Relegation unser großes Ziel war. Darauf hatten wir die gesamte Rückrunde hingearbeitet, dann hat es leider nicht gereicht. Ich selbst habe es inzwischen gut verdaut und bin bereits voll mit meiner neuen Aufgabe beim Kissinger SC beschäftigt. Es gibt einiges zu erledigen, da ich am Sonntag für zehn Tage in den Urlaub fahre. Daher bleibt zum Ausruhen oder Trauern gar keine Zeit.

Was hat letztlich über die gesamte Saison gefehlt, mit Ehekirchen in der Landesliga zu bleiben?

Bulik: Die Erfahrung und auch die Qualität, das muss man ganz klar so sagen. Vor allem in der Vorrunde, als wir kaum gepunktet haben. In der Rückrunde ist es besser geworden, da die Jungs viel gelernt haben. In den entscheidenden Spielen, in denen der Druck dazukam, hat man doch die fehlende Qualität gesehen.

Nach drei Jahren verlassen Sie nun den FC Ehekirchen...

Bulik: Es ist schade, dass es vorbei ist. Meine Frau und ich haben viele neue Freunde gewonnen. Höhepunkte waren sicherlich der Klassenerhalt am letzten Spieltag in meiner ersten Saison und der Aufstieg im Jahr darauf. Die Mannschaft hat für mich einen riesen Charakter. Andere Mannschaften gehen nach sechs Punkten im Winter kaputt. Wir haben zusammengehalten, das Team hat sich zusammengerauft. Es sind Fußballer, die mit Herz im Verein sind und nicht auf das Geld schauen. Ich gönne es den Jungs, dass sie weiterhin Erfolg haben.

Ehekirchen war Ihre erste Trainerstation. Wie haben Sie sich entwickelt?

Bulik: Ich habe sehr viel mitgenommen. Es waren drei verrückte Jahre. Im ersten haben wir erst am letzten Spieltag die Klasse gehalten. Andere Vereine hätten vielleicht nach sieben Niederlagen am Stück den Trainer gewechselt. Mit dieser Situation muss man erst mal klarkommen. Insgesamt habe ich viel gelernt. Wenn man kein Trainer ist, interessiert man sich nicht für diverse Kleinigkeiten. Als Trainer merkt man erst den Aufwand, der in diesem Job steckt. Ich will als Coach weitermachen, der Erfolg gibt mir recht. Es ist nicht selbstverständlich, es mit einem Dorfverein wie dem FC Ehekirchen in die Landesliga zu schaffen.

Was trauen Sie dem FCE künftig zu?

Bulik: Die Mannschaft ist in der Lage, in der Bezirksliga oben mitzuspielen. Die Rahmenbedingungen, allen voran die Trainingsplätze, passen allerdings nicht. Daran wird sich wohl auch nichts ändern. Der Verein ist zudem nicht bereit, viel in die Mannschaft zu investieren.

Sind die Bedingungen bei Ihrem neuen Verein, dem Kissinger SC, besser?

Bulik: Ja, auf jeden Fall. Es gibt zwei Trainingsplätze, glaube ich. Dazu gibt es ein kleines Kunstrasenfeld und einen Fitnessraum. Hätten wir diese Bedingungen in Ehekirchen gehabt, wären wir einen Tick besser gewesen.

Planen sie weiterhin, als Spielertrainer tätig zu sein?

Bulik: Da ich Probleme mit dem Knie habe, muss ich erst einmal abwarten. Vielleicht stehe ich in der Hinrunde gar nicht auf dem Feld. Fakt ist, dass ich genauso erfolgreich sein will, wie mit dem FCE. Zunächst stehen wir als Absteiger vor einem Findungsjahr. Aber als Trainer will man immer nach oben.

Aufrufe: 03.6.2017, 16:04 Uhr
Neuburger Rundschau / Benjamin SigmundAutor