2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Der eine geht, der andere bleibt: Theo Auernhammer will nicht mehr als Abteilungsleiter des FC Ehekirchen kandidieren. An Trainer David Bulik soll festgehalten werden.  Foto: Xaver Habermeier
Der eine geht, der andere bleibt: Theo Auernhammer will nicht mehr als Abteilungsleiter des FC Ehekirchen kandidieren. An Trainer David Bulik soll festgehalten werden. Foto: Xaver Habermeier

Führungswechsel beim FC Ehekirchen

Theo Auernhammer will im Januar nicht mehr als Abteilungsleiter kandidieren +++ Trainer David Bulik soll auch im neuen Jahr bleiben

Den 16. Mai 2016 werden die Verantwortlichen und Aktiven des FC Ehekirchen wohl noch lange in ihrem Gedächtnis haben. An jenem Tag machte die Truppe von Spielertrainer David Bulik mit einem 3:1-Erfolg beim BC Adelzhausen den bislang größten Erfolg in ihrer Vereinsgeschichte perfekt: Die Meisterschaft in der Bezirksliga Schwaben Nord sowie den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga. Was anschließend folgte, war nicht enden wollende Jubelszenen auf dem Feld sowie tagelange Feierlichkeiten, bei denen der eine oder andere Teilnehmer doch sichtlich an seine Grenzen kam.

Heute, rund fünfeinhalb Monate später, hat sich im und um den FC Ehekirchen die einst so euphorische Stimmung längst schon wieder gelegt. Oder auch anders ausgedrückt: Der Aufsteiger ist auf dem harten Boden der Realität angekommen. Nach 20 absolvierten Begegnungen rangieren die FCE-Kicker mit lediglich sechs Punkten auf dem Konto (3:0 gegen den TSV Gilching sowie 2:1 in Kissing) sowie einer erschreckenden Tordifferenz von 12:59 auf dem letzten Tabellenplatz. Einziger Hoffnungsschimmer: Der Rückstand auf den Vorletzten Kissinger SC, der bereits zur Relegation berechtigt, beträgt aktuell „nur“ fünf Zähler.

„Dass wir uns als Neuling in der Landesliga schwer tun würden, war mir eigentlich von Anfang an klar“, meint Abteilungsleiter Theo Auernhammer – um jedoch im gleichen Atemzug zu ergänzen: „Ich bin allerdings schon etwas überrascht, dass der Unterschied zu den meisten Vereinen derart groß ist.“ Im Vorfeld hatte der FCE-Spartenleiter gehofft, „dass wir bis zur Winterpause um die 18 Punkte einfahren, um uns für die zweite Saisonhälfte ein gutes Fundament zu schaffen“. Doch die Gegenwart sieht freilich anders aus. „Realistisch betrachtet, muss man einfach sagen, dass die Landesliga für uns eine Nummer zu groß ist.“ Seinen Akteuren möchte Auernhammer dabei nur sehr bedingt einen Vorwurf machen: „Die Jungs kämpfen und probieren in den jeweiligen Partien alles. Aber letztlich ist es zumeist eine Frage der Qualität.“ Hinzu komme, dass laut dem Ehekirchener Fußballchef auch der „eine oder andere Akteur leider nicht die richtige Einstellung hat, um in der Landesliga zu spielen. Das geht über die Trainingsbeteiligung bis hin zur entsprechenden Vorbereitung auf ein Match. Und wenn das alles nicht stimmt, kannst du deine spielerische Unterlegenheit auch nicht mehr mit Kampf und Teamgeist wettmachen“.

Während bei den meisten anderen Klubs angesichts der ernüchternden sportlichen Bilanz spätestens zur Winterpause das Thema „Trainerwechsel“ ganz oben auf der Agenda stehen würde, bleibt man im FCE-Lager diesbezüglich völlig entspannt. „Zum einen glaube ich nicht, dass uns ein neuer Coach auf einmal aus dem Tabellenkeller führen würde. Zum anderen ist so etwas auch immer eine Frage der Alternative. Und diese sehe ich nicht“, sagt Auernhammer, der auch weiterhin große Stücke auf David Bulik und dessen Arbeit hält. „Er hat uns vor einem Jahr in der Bezirksliga vor dem Abstieg gerettet und ist dann zwölf Monate später mit dem Team aufgestiegen. Von dem her kann er nicht so viel falsch gemacht haben.“

Veränderungen wird es in den kommenden Wochen und Monaten aber dennoch beim FC Ehekirchen geben. Wie Bulik gegenüber der Neuburger Rundschau bereits vor einiger Zeit bestätigte, steht ein neuer Torhüter auf der Wunschliste ganz oben.

Zum anderen gibt es auch in Sachen Abteilungsführung eine Neuerung. „Ja, es stimmt. Ich werde bei der Hauptversammlung am 21. Januar nicht mehr kandidieren“, bestätigt Auernhammer, der in den vergangenen sieben Jahren die Geschicke der Abteilung lenkte. Mit Simon Schmaus, Markus Bissinger und Andreas Schoder wurden zwar bereits drei Ehekirchener „Urgesteine“ gefunden, die sich künftig noch mehr engagieren wollen. „Aber dieses Trio sucht noch einen Kandidaten, der sich vorne hinstellt und das Ganze koordiniert“, erklärt Auernhammer.

Seine Entscheidung, auf bezahlte Kicker auch in der Landesliga zu verzichten, hält der scheidenden Fußballchef trotz des ausbleibenden Erfolgs beziehungsweise des Qualitätsunterschieds nach wie vor für richtig. „Ich kann mir letztlich nur das leisten, wofür mein Geld reicht – und das sind bei uns die Trainer! Abgesehen davon möchte ich nicht als der Abteilungsleiter in die Geschichte eingehen, der am Ende einen Schuldenberg von 50000 Euro oder mehr hinterlässt, nur um einmal in der Landesliga gespielt zu haben. Das wird unter meiner Führung definitiv nicht passieren“, so Auernhammer.

Aufrufe: 07.12.2016, 11:48 Uhr
Neuburger Rundschau / Dirk SingAutor