2024-04-24T13:20:38.835Z

Analyse
Die Landesliga wird langsam zum Albtraum: Fußball-Abteilungsleiter Theo Auernhammer musste zuletzt zwei deftige Niederlagen des FC Ehekirchen hinnehmen. 	F.: Xaver Habermeier
Die Landesliga wird langsam zum Albtraum: Fußball-Abteilungsleiter Theo Auernhammer musste zuletzt zwei deftige Niederlagen des FC Ehekirchen hinnehmen. F.: Xaver Habermeier

Bulik steht nicht zur Debatte

Nach dem 1:8 des FC Ehekirchen gegen den FV Illertissen II schließt Abteilungsleiter Theo Auernhammer einen Trainerwechsel aus

Als am Sonntagabend in Ehekirchen der Schlusspfiff ertönt, herrscht auf dem Rasen und auch daneben Fassungslosigkeit. Die Spieler senken enttäuscht die Köpfe und bleiben regungslos stehen oder sinken zu Boden, die Zuschauer wollen schnell nach Hause.

Der FC Ehekirchen hatte soeben sein Landesligaspiel gegen den FV Illertissen II mit 1:8 verloren und damit nach dem 0:7 in der Vorwoche beim FC Stätzling die zweite bittere Abreibung binnen sieben Tagen einstecken müssen. Auch am Tag nach der Niederlage wirkt Fußball-Abteilungsleiter Theo Auernhammer noch mitgenommen. „Deprimierend“ sei es, sagt er auf Nachfrage „so ein Spiel sehen zu müssen.“ Als es nach zwölf Minuten 0:2 aus FCE-Sicht stand, habe er schon mit dem „Debakel“ gerechnet. „Wir sind in einer ganz schwierigen Situation.“ Die Trainer seien frustriert, die Spieler ebenso. „Uns fehlt das Selbstvertrauen. Die Liga ist eine Nummer zu groß für uns.“

Während an anderen Stellen, etwa in der Bundesliga beim Hamburger SV und Werder Bremen oder bei einigen anderen Amateurvereinen, die Mechanismen des Fußballgeschäfts greifen, stellt sich die Trainerfrage beim FC Ehekirchen nicht. Auernhammer geht gar noch einen Schritt weiter. „Wenn es nach mir geht, bleibt David Bulik Trainer, solange ich Abteilungsleiter bin.“ Sollte Bulik Gedanken an einen Rücktritt im Kopf haben – für diese Woche ist ein Gespräch geplant – , „werde ich versuchen, sie ihm auszureden.“

Einen Abgang von Bulik bezeichnet der Abteilungsleiter als „das Ungünstigste, was uns passieren kann.“ Auernhammer kann Buliks Bedeutung für die Mannschaft realistisch einschätzen. Landesligaformat haben im Kader nur wenige, Bulik gehört definitiv dazu. Gerade, wenn mit Alexander Gerbl (verletzt), Oguzhan Halici (noch zwei Spiele gesperrt) und Michael Spangler, der nach einem Kreuzbandriss am kommenden Sonntag beim Kissinger SC zurückkehren will, wichtige Defensivkräfte gleichzeitig ausfallen, gibt der Kader kaum Alternativen her.

Für den FV Illertissen II, dessen „Erste“ in der Regionalliga spielt, liefen hingegen einige Spieler auf, die bis vor wenigen Jahren in den Jugend-Bundesligen bei Vereinen wie dem VfB Stuttgart, FC Augsburg oder SSV Ulm aktiv waren. Diese verfügen logischerweise über eine hochwertige fußballerische Ausbildung, von der die FCE-Spieler weit entfernt sind.

Auernhammer appelliert an die eigene Mannschaft, von der er in den beiden zurückliegenden Spielen enttäuscht wurde. „Wille, Disziplin und Einsatz waren nicht da“, kritisiert er, „einigen ist das Lob nach der guten Leistung gegen Türkspor Augsburg (0:1, Anm. d. Red.) wohl zu Kopf gestiegen.“

Wie geht es nun weiter? „Der Klassenerhalt bleibt das Ziel“, sagt Auernhammer, „zumindest wollen wir ehrenwert absteigen, wenn es denn so kommt.“ Eines bleibe dem FCE in jedem Fall, so Auernhammer weiter: „Wir können immer sagen, Ehekirchen hat einmal in der Landesliga gespielt.“

Aufrufe: 027.9.2016, 11:52 Uhr
Neuburger Rundschau / Benjamin SigmundAutor