2024-04-16T09:15:35.043Z

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Daniel Wehrle (Mitte) bejubelt zusammen mit Tobias Weißhaar (links) und Teyfik Ceylan den Führungstreffer zum 2:1 für den FC 08.  | Foto: Patrick Seeger
Daniel Wehrle (Mitte) bejubelt zusammen mit Tobias Weißhaar (links) und Teyfik Ceylan den Führungstreffer zum 2:1 für den FC 08. | Foto: Patrick Seeger

FC 08 Villingen schrammt knapp an Blamage vorbei

Offenburger FV wirft Bahlinger SC raus +++ FV Lörrach-Brombach schmeißt Titelverteidiger aus dem Pokal

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Überraschungen im Achtelfinale des südbadischen Verbandspokal. Die Oberligisten Bahlinger SC und SV Oberachern streichen die Segel, auch der FC 08 Villingen schrammt an einer Blamage vorbei. Der FV Lörrach-brombach wirft den Titelverteidiger aus dem Weg.

Offenburger FV - Bahlinger SC 2:1 (1:1, 1:1) n.V.
Es ereignete sich eines jener typischen Pokalspiele aus der Kategorie „Der vermeintlich Kleinere bringt den Favoriten zu Fall“. In der Verlängerung setzte sich der OFV hochverdient durch. Die favorisierten Bahlinger besaßen die größeren Spielanteile, konnten damit aber nur wenig anfangen. Meist war für sie am Strafraum Schluss. Der frühe Führungstreffer (4.) durch Marco Junker, der auf Flanke von Timo Petereit traf, hatte bis zur 22. Minute Bestand: BSC-Stürmer Okenna Onwuzurumba setzte sich kraftvoll durch, die Offenburger warteten bei seinem Einsatz vergebens auf den Pfiff des Schiedsrichters. Nach der Pause war von einem Klassenunterschied zwischen dem Verbandsligisten und dem Oberliga-Zweiten nichts zu sehen. In der Verlängerung bestimmten die Offenburger das Spiel, zumal der BSC nach der Ampelkarte für Walter Adam in Unterzahl war. Zweimal knallte der Ball an die Latte des Bahlinger Tores, dann behielt Samuel Geiler in der entscheidenden Szene die Ruhe. Nach einem langen Ball lief er allein auf Torhüter Dennis Müller zu, umspielte ihn und schob aus 25 Metern ein. BSC-Trainer Alfons Higl war ziemlich bedient: „Es hat alles gefehlt, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat.“ Es gab keine Passsicherheit, man ließ dem Gegner zu viele Räume und spielte zweikampfschwach. Higl überkam oft „das Gefühl, dass man hinterher rennt“. Viele lange Bälle stünden nicht für das typische BSC-Spiel. Higls Fazit: „Keiner hat heute Normalform erreicht.“

Tore: 1:0 Junker (4.), 1:1 Onwuzurumba (22.), 2:1 Geiler (113.). Schiedsrichter: Gille (Sinzheim). ZR: 608. Gelb-Rot: Adam (101.).


FC Denzlingen - FC Radolfzell 3:0 (0:0)
„Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen“, sagte der Denzlinger Trainer Armin Jungkeit, dessen Team als einziger Vertreter des Bezirks Freiburg nun im Pokal-Viertelfinale steht. Aus einer kompakten Defensive heraus diktierten die Gastgeber im Duell zwei Verbandsligisten das Geschehen. Dabei wurde die erste Drangphase direkt belohnt: Nach einem scharf getretenen Eckstoß von Christian Dichtel stieg Sören Zehnle höher als sein Gegenspieler und nickte zur 1:0-Führung ein. Während Radolfzell kaum über gute Ansätze hinauskam, schlugen die Gastgeber vor der Pause ein weiteres Mal zu. Artur Fellanxa vollendete die schönste Kombination des Spiels eiskalt. Direkt nach Wiederanpfiff war Rino Saggiomo nur unsanft zu stoppen. Darüber echauffierte sich der 32-jährige Italiener gegenüber seinem Gegenspieler so lautstark, dass der Unparteiische David Schmidt ihn mit der Roten Karte vom Feld schickte. Doch auch in Überzahl entwickelten die Gäste kaum Torgefahr. Stattdessen konterten die Schützlinge von Armin Jungkeit und Karsten Bickel immer wieder gefällig und hätten neben dem zweiten Treffer von Artur Fellanxa weitere Tore nachlegen können. „Das Verhalten von Nino war absolut schädlich für uns. Zum Glück konnten wir das toll auffangen“, so Bickel, der die Reaktion seiner Mannschaft in Unterzahl lobte: „Wir blieben gegen eine junge, aufstrebende Elf spielbestimmend.“

Tore: 1:0 Zehnle (20.), 2:0, 3:0 beide Fellanxa (39./71.). Schiedsrichter: Schmidt (Kemnath-Stadt). Zuschauer: 120. Rote Karte: Saggiomo (FCD, 48.).

SV Au-Wittnau - FC 08 Villingen 2:3 (1:1)
Der Pokaltraum des SV Au-Wittnau ist jäh geplatzt. In den letzten Sekunden der Nachspielzeit traf Angreifer Nedzad Plavci zum 3:2 für den Oberligisten Villingen und beendete damit alle Hoffnungen auf die Verlängerung und eine sich anbahnende Pokalsensation (90.+2). Dabei hatte der Landesligist in den 90 Minuten zuvor dem Oberligisten von der Baar einen echten Pokalfight geliefert. Kein Klassenunterschied war sichtbar. Auch als die Wittnauer nach 23 Minuten das 0:1 kassierten, gaben sie nicht auf, boten dem Favoriten weiter Paroli und kamen durch Kapitän Andreas Zimmermann zum Ausgleich (37.). Von der linken Seitenauslinie hob er den Ball über den Villinger Keeper in die Maschen – ein Treffer der Marke Tor des Monats. „Die Jungs haben sich heute dem Niveau der Villinger angepasst“, zollte SV-Coach Nejat Cosar seiner Mannschaft Lob. Wittnau fand immer besser in die Partie, die Nullachter hingegen agierten ideenlos. Auch nach dem 1:2 (Daniel Wehrle, 59.) fielen die Gastgeber keinesfalls auseinander, gaben sich über das gesamte Spiel auch konditionell keine Blöße und schlugen zurück: Patrick Steiert traf zum erneuten Ausgleich (72.). „Meine Mannschaft hat heute immer an sich geglaubt“, erklärte Cosar. Doch dann kam doch noch das bittere Aus. „Ich hätte gern gesehen, wie sie in der Verlängerung aufgetreten wären, denn da wäre für beide Seiten alles möglich gewesen.“

Tore: 0:1 Ceylan (23.), 1:1 A. Zimmermann (37.), 1:2 Wehrle (59.), 2:2 P. Steiert (72.), Plavci (90.+2). Schiedsrichter: Satriano (Zell). Zuschauer: 320.

FC Auggen - SV Kuppenheim 2:3 (0:1)
Endstation Achtelfinale. Der FC Auggen ist im südbadischen Pokalwettbewerb nach einer Aufholjagd unglücklich ausgeschieden. Dabei begannen die Gastgeber stark und beherrschten in der ersten Viertelstunde das Spiel, freilich ohne eine ihrer Gelegenheiten zu nutzen. Besser machte es auf der anderen Seite Denis Kolasinac, der eine Flanke von Sami Saddedine verwertete (26.). Nach Wiederanpfiff die kalte Dusche für den FCA: Okan Eren erhöhte für Kuppenheim auf 2:0 (50.). Der erlösende Anschlusstreffer für die Gastgeber gelang Axel Imgraben nach einer Ecke (59.). Matthias Dold setzte wenig später noch einen drauf, als er eine Flanke des kurz zuvor eingewechselten Bastian Bischoff zum 2:2 einnetzte (65.). Die Freude der Heimelf erstarb jäh, als Eren das 2:3 glückte (78.) Als „schlechte Ausgangssituation“ bezeichnete Auggens Coach Enzo Minardi diesenTreffer. Er bemängelte, dass in der Schlussphase ein Foul an Julian Lacher ohne Konsequenzen blieb. „Nach einer schönen Aufholjagd fehlte uns das Glück im richtigen Moment“, bilanzierte Minardi.

Tore: 0:1 Kolasinac (26.), 0:2 Eren (50.), 1:2 Imgraben (59.), 2:2 Dold (65.), 2:3 Eren (78.). Schiedsrichter: Ehing (Engen). ZR: 250.


FV Lörrach-Brombach - 1. FC Rielasingen-Arlen 8:7 (0:0, 1:1, 1:1) n. E.
Premiere für den FV Lörrach-Brombach: Der Club steht erstmals im Viertelfinale um den südbadischen Verbandspokal. Das Duell mit dem 1. FC Rielasingen-Arlen bot alles, was das Fußballerherz begehrt, der FVLB siegte 8:7 nach Elfmeterschießen.
Ralf Moser hatte ein gutes Gefühl vor dem Elfmeterschießen. Schließlich hatte der Lörracher Coach sein Team am Montagabend noch Elfmeter trainieren lassen, und wusste um gute Schützen in seinen Reihen. Training und Spiel sind dann aber doch zwei verschiedene Paar Schuhe. „Die Nervenanspannung war sehr groß“, sagte Moser, nachdem das Elfmeterduell mit Verbandsligakonkurrent 1. FC Rielasingen-Arlen weitaus spannender verlief als gedacht. Denn der Druck, die spezielle Situation eines Elfmeterschießens lässt sich dann doch nicht simulieren.
Zudem wähnten sich die Gastgeber vielleicht auch einen Tick zu sehr im Vorteil – denn bei den Gästen stand kein gelernter Torhüter mehr zwischen den Pfosten. Die Rielasinger Nummer eins Dennis Klose hatte in der Nachspielzeit der Verlängerung nach einer Notbremse die Rote Karte gesehen. Der Titelverteidiger hatte jedoch schon viermal gewechselt, so dass Angreifer Alen Lekavski ins Tor rückte.
Und der 1,95-Meter-Hüne hatte maßgeblichen Anteil am nun folgenden Elfmeterkrimi. Der FVLB musste dabei stets nachlegen, befand sich unter erhöhtem Druck. So scheiterten David Pinke und Patrice Glaser an Lekavski, der dann selbst die Entscheidung hätte erzielen können – er traf jedoch die Latte. Nach je sieben Schützen hatte FVLB-Torhüter Dominik Lüchinger den Sieg auf dem Fuß, doch Levavski hielt. Runde zehn: Veysel Kayantas setzte den Ball übers Gehäuse, Lörrachs Torjäger Nils Mayer hingegen in die Maschen – das Ende eines Pokalkrimis, Jubelsturm beim FVLB.
Nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden. „Rielasingen-Arlen hat sich spielerisch sehr gut präsentiert“, zollte Moser den Gästen Respekt. Andreas Lismann brachte den FVLB in Führung (50.), die Gäste glichen zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit aus und drängten fortan auf die Entscheidung. „Wir mussten mit Mann und Maus verteidigen und haben uns über die Spielzeit gerettet“, sagte Moser. Doch angesichts einer ausgeglichenen Chancenbilanz sei das auch nicht unverdient gewesen.
So begann ein nervenaufreibendes Elfmeterduell. Moser habe in zehn Trainerjahren einiges mitgemacht, „aber das war dann doch neu“, sagte er mit freudiger Erleichterung in der Stimme nach dem Pokalsieg. Und die Lörracher dürfen weiter vom großen Coup träumen – es sind nur noch drei Siege bis zum DFB-Pokal.

Tore: 1:0 Lismann (55.), 1:1 Stark (80.). Schiedsrichter: Hirt (Schönwald). Zuschauer: 250. Rot: Klose (Rielasingen-Arlen/120.+1).



SC Lahr – SV Linx 0:4 (0:1)
Am Ende waren die Lahrer ohne Chance gegen die Hanauer. Vor der Pause gabb es eine weitgehend ausgeglichene Partie. Zwar erzielten die Linxer früh das 0:1, doch es gab verteilte Spielanteile. Dies änderte sich allerdings zu Beginn der zweiten Spielhälfte. Nun setzte sich die Qualität der Linxer immer deutlicher durch. Nach dem 0:2 (64.) fielen schnell die weiteren Gegentreffer, die allesamt schön herausgespielt wurden. In dieser Phase wurden die Unterschiede zwischen beiden Teams deutlich vorgeführt. Am Ende mussten die Lahrer froh sein, nicht noch höher verloren zu haben.

Tore: 0:1 Merkel (7.), 0:2 Dussot (64.), 0:3 Henkel (69.), 0:4 Rubio (72.). Schiedsrichter: Gallus (Nordrach). Zuschauer: 400.

Aufrufe: 03.10.2017, 20:45 Uhr
Badische ZeitungAutor