2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
Hakeliger Kampf um den Ball zwischen Deisenhofens Andreas Markmüller (r.) und seinem Rosenheimer Gegenspieler. Die Gäste vom Inn gewinnen das Landesligaspiel letztlich 3:1. Foto: Robert Brouczek
Hakeliger Kampf um den Ball zwischen Deisenhofens Andreas Markmüller (r.) und seinem Rosenheimer Gegenspieler. Die Gäste vom Inn gewinnen das Landesligaspiel letztlich 3:1. Foto: Robert Brouczek

Schmidt konsterniert: "So etwas habe ich noch nicht erlebt"

FCD scheitert an Kellerkind

Da schien der FC Deisenhofen zum Angriff auf Platz zwei zu blasen, und nun das: Gegen den als Tabellenvorletzter angereisten SB DJK Rosenheim setzte es eine 1:3 (0:3)-Heimpleite.

FCD-Manager Franz Perneker konnte zur Pause fast nicht glauben, was er bis dahin gesehen hatte, das Match war zu diesem Zeitpunkt nämlich schon so gut wie entschieden: „Da holen wir acht Punkte aus vier Auswärtsspielen hintereinander, und dann liegen wir in der Halbzeit gegen den Vorletzten 0:3 hinten.“ Der Trainer wirkte nach den 90 Minuten ebenfalls konsterniert: „So was wie in der ersten Halbzeit habe ich auch noch nicht erlebt“, sagte Peter Schmidt.

Und es war ja auch nicht alltäglich, wie Rosenheim sich den entscheidenden Vorteil verschaffte, nämlich mit zwei frühen Volltreffern nach langen Bällen innerhalb von zwei Minuten: Michael Barthuber war der Nutznießer nach einem vorangegangenen Deisenhofner Ballverlust im Mittelfeld (12.), Heiko Petrasch profitierte bei seinem Sonntagsschuss auch davon, dass er nicht richtig attackiert wurde (14.). Ein Zwei-Tore-Rückstand aus heiterem Himmel, dem der FCD nun mit viel Ballbesitz und optischer Überlegenheit nachrannte.

Auch einige Möglichkeiten gab es, zwei durch Miridon Rexhepi, der erst verzog (21.), dann aus spitzem Winkel an einem Verteidiger auf der Linie scheiterte (34.), dazwischen bugsierte Sebastian Lattermann einen Ball artistisch aufs Gehäuse, doch SB-Schlussmann Nico Merz machte sich lang genug (28.). Rosenheim verlegte sich auf gelegentliche Konter, von denen einer direkt vor dem Pausenpfiff saß. Schmidt kritisierte die zu langsame Rückwärtsbewegung seiner Spieler bei diesem 0:3, weshalb Christoph Börtschök ungehindert ins lange Eck lupfen konnte (45.). Ob Rosenheims Kapitän tatsächlich einen Torschuss oder eine Flanke beabsichtigt hatte, spielte keine Rolle.

Die Deisenhofner mussten nun schon drei Treffern hinterherlaufen, und sie bemühten sich tatsächlich bis zum Schluss um eine Resultatverbesserung. „Sie haben das 90 Minuten durchgezogen, der Wille war da“, lobte Schmidt. Ein Treffer gelang auch, durch Lattermann (56.), dem sich, nachdem Barthuber mit einem Pfostenschuss die endgültige Entscheidung verpasst hatte (70.), noch eine weitere Großchance bot (73.). „Wenn wir da den Anschluss schaffen, wird es noch einmal ein heißes Ding“, wusste Schmidt, der aber große Schwächen im Angriffsspiel einräumte. „Sie haben es immer wieder über die Mitte versucht, statt über außen zu kommen und dann den Ball flach nach innen zu spielen. Nur so lässt sich ein tief stehender Gegner ausspielen“, kritisierte er. „Wir haben das besprochen, sie machen es ja auch im Training, aber sie haben es im Spiel nicht umgesetzt. Deshalb bin ich enttäuscht.“

Aufrufe: 018.9.2017, 11:25 Uhr
Umberto Savignano - Münchner MerkurAutor