2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Martin Mayer wurde in den Schlussminuten vom Platz gestellt. F: bro
Martin Mayer wurde in den Schlussminuten vom Platz gestellt. F: bro

Frust pur in Deisenhofen: Mayer provoziert Platzverweis

Erlbacher Abwehrriegel hält

Der Frust saß tief beim FC Deisenhofen. Am deutlichsten zeigte sich das in der 88. Minute, als Martin Mayer um die Ampelkarte förmlich bettelte. Eine Minute zuvor war das Tor gefallen, das die Deisenhofner 0:1-Heimniederlage gegen den SV Erlbach besiegelte.

Mayer blies zum direkten Gegenangriff, wurde gefoult, bekam auch einen Freistoß. Und meckerte trotzdem so lange, bis er erst Gelb und ein paar Sekunden später auch noch Gelb-Rot sah.

Der Platzverweis war nicht mehr spielentscheidend und Schiedsrichter Fabian Härle aus Germaringen war auch beileibe nicht schuld an der FCD-Pleite. Die Mannschaft trug schon selbst die Verantwortung für dieses Ergebnis. In der ersten Halbzeit schaffte sie es nicht ansatzweise, den dichten Abwehrriegel der Gäste aufzubrechen. „Erlbach steht mit neun Mann hinter dem Ball. Und die Qualität haben wir dann nicht, sie zu knacken. Das hat in dieser Liga nur der SV Türkgücü“, meinte Trainer Peter Schmidt, dem der Trend zum Betonanrühren missfällt: „Wenn das die Zukunft des Fußballs ist, muss man vielleicht den Zuschauern das Geld zurückgeben.“ Andererseits räumte er die Legitimität der Erlbacher Taktik ein: „Am Ende versucht es jeder mit seinen Mitteln.“

Und die schlossen bei den Gästen durchaus gefährliche Konter ein: Gegen Franz Holzner (12.) und Sebastian Hager (44.) war FCD-Torwart Lukas Hohenberger zur Stelle, gegen Paul Angermeier klärte Tobias Nickl in höchster Not (26.).

Nach dem Wechsel steigerten sich die Deisenhofner dann zunächst deutlich, machten mehr Tempo, vergaben aber ihre Chancen: Luca Tschaidse köpfte aus kurzer Distanz ans Außennetz (55.), Sebastian Lattermanns Schuss wurde geblockt (56.), nach der anschließenden Ecke prüfte ein Erlbacher Verteidiger Keeper Klaus Malec (56.), der zudem bei einer Volleyabnahme von Michael Vodermeier glänzend reagierte (71.).

„Die Möglichkeiten waren da“, so Schmidt, der 20 Minuten vor Schluss durch die Hereinnahme von Markus Kreuzeder und Salvatore Mancusi für Fabian Giesen und Tobias Rembeck versuchte, frischen Wind zu bringen. Doch der Coach musste zugeben: „Die Wechsel sind völlig verpufft, danach war ein Bruch drin. Das muss ich auf meine Kappe nehmen. Vielleicht hätte ich die erste Elf durchspielen lassen sollen.“

Erlbach, bis dahin offensiv im zweiten Durchgang nicht vorhanden, traute sich nun wieder gelegentlich nach vorne und schaffte tatsächlich den Siegtreffer: Marc Bruche ließ erst Nickl aussteigen und düpierte dann Hohenberger, der keine gute Figur machte, mit einem Gewaltschuss (87.). Der Rest war FCD-Frust pur.

Aufrufe: 031.7.2017, 10:31 Uhr
Umberto Savignano - Münchner MerkurAutor