2024-04-24T13:20:38.835Z

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Foto: ERDINGER Weißbräu/Peter Lintner
Foto: ERDINGER Weißbräu/Peter Lintner

ERDINGER Meister-CUP: Mayer besiegelt FCD-Aus

Rückkehrer scheitert vom Punkt

Ausgerechnet Martin Mayer! Erstmals kickte der Rückkehrer aus Buchbach wieder für „seinen“ FC Deisenhofen, führte die Mannschaft beim Oberbayern-Entscheid bis ins Viertelfinale des „Erdinger Meistercups“, als es aber ins Achtmeterschießen ging gegen den Bezirksliga-Aufsteiger SG Reichertsheim-Ramsau, vergab gerade er, mit 30 einer der Erfahrensten der Truppe.

Mit Deisenhofen, das sich dank des Titelgewinns seiner U23 in der Kreisklasse 2 für dieses Turnier der bayerischen Meister von der A-Klasse bis zur Regionalliga qualifiziert hatte, war damit einer der Mitfavoriten am Versuch gescheitert, sich einen Platz beim großen Landesfinale am kommenden Samstag in Kelheim zu erobern.

Den sicherten sich dann zwei Außenseiter, der 1. FC Garmisch-Partenkirchen und Gastgeber TSV Weilheim, der mit seinem Sieg auf heimischem Gelände für eine riesige Sensation gesorgt hat. „Einfach nur geil“, freute sich der Weilheimer Franz Pienßel nach dem Final-Triumph über Garmisch, schließlich gehörte sein Team als A-Klassenmeister zu den rangniedrigsten Teilnehmern im Feld, niemand hatte ihm diesen Triumph zugetraut. Die Weilheimer aber erwiesen sich als wahre Meister des Achtmeterschießens, schon im Halbfinale gegen die SG Schönau, der sie im Gruppenspiel noch 0:3 unterlegen waren, waren sie in der Entscheidung nervenstärker, auch das Finale gegen Garmisch gewannen sie vom Punkt.

Diese Nerven hätte Martin Mayer gebraucht, dann wäre sein Comeback im blauen Deisenhofener Dress noch positiver ausgefallen. „Ich bin froh, dass ich wieder hier bin“, so der knapp 30-Jährige, der über Jahre hinweg allen Avancen getrotzt hatte und dem Verein seiner Jugend immer treu geblieben ist. Bis ihn vor einem Jahr doch die Aussicht gereizt hatte, in der Regionalliga Fuß zu fassen. „Ich wollte es einfach mal wissen“, nein, bereut habe er den Schritt nach Buchbach nicht: „Eine wichtige Erfahrung, aber es hat für mich halt einfach nicht gepasst.“ Nun also wieder Deisenhofen, und nachdem der erste Ärger über den vergebenen Achtmeter verraucht war, spürte er schon wieder große Vorfreude auf die neue Saison mit „seinem“ Verein in der Landesliga.

Dort trifft er auch wieder auf viele seiner Freunde, zum Beispiel die de Pratos, die dort nun mit ihrem „Dorfklub“ TSV Moosach für Furore sorgen wollen. Als stolzer Meister der Bezirksliga Ost waren natürlich auch sie beim Meistercup in Weilheim am Start, dass das Achtelfinale gegen Uttenhofen schon zur Endstation für den Mitfavoriten wurde, ist für Spielertrainer Markus de Prato, der künftig in dieser Rolle von seinem Bruder Florian unterstützt wird, zu verkraften: „Natürlich wollten wir das Landesfinale in Kelheim erreichen, so aber wird der Stress in dieser Woche mit drei Vorbereitungsspielen nicht ganz so groß.“ Sein Blick richtet sich schon auf die neue Saison und das erste Punktspiel gegen Liga-Krösus Türkgücü-Ataspor, dem man zu gerne zeigen würde, dass Geld im Fußball nicht alles ist. Bis dahin will auch Florian de Prato aktiv eingreifen können, der mit einer schweren Knieverletzung aus Garching nach Moosach gekommen war: „Da will ich unbedingt dabei sein“, das kleine Moosach soll mit einem Fußballfest in die Landesliga starten.

Im Finale ist auch Unterhaching dabei

Mit dem TSV Grünwald verabschiedete sich ein weiterer Bezirksliga-Meister vorzeitig, doch der künftige Landesligist war nicht in bester Besetzung nach Weilheim gekommen. Dennoch schrieb man gemeinsam mit dem FC Finsing Geschichte, mit dem längsten Achtmeterschießen, das der Erdinger Meistercup je erlebt hat. 12:11 lautete das offizielle Ergebnis (gefühlt war es ein 24:23), das Grünwald ins Viertelfinale brachte, wo die SG Schönau dann zum Stolperstein wurde.

Im Mittelpunkt aber stand der Spaß, das galt auch für Christoph Saller und seinen 1. FC Garmisch-Partenkirchen. Dass zum Spaß auch noch ein nicht unbedingt erwartetet Erfolg kam, freute Saller ganz besonders: „Wenn wir schon hier sind, wollen wir natürlich auch so gut wie möglich abschneiden“, meinte der Coach des Bezirksliga-Rückkehrers, der mit deutlich mehr Zuversicht in die neue Saison geht als vor drei Jahren, als man, ebenfalls gerade aufgestiegen, nach einer ziemlich verpatzten Hinrunde trotz toller Aufholjagd in der Rückrunde das Ruder nicht mehr herumreißen konnte. Aus den damaligen bitteren Erfahrungen will man nun die richtigen Lehren ziehen und sich „in der Bezirksliga etablieren“, wie Saller hofft.

Erst einmal aber wartet ein weiteres Highlight auf die Garmischer: Als oberbayerischer Finalist darf man am Samstag zum Landesfinale in Kelheim, wo ein illustres Teilnehmerfeld auf dem Außenseiter aus dem Werdenfelser Land wartet: Neben Drittliga-Aufsteiger SpVgg Unterhaching sind auch die Bayernliga-Meister SV Pullach und VfB Eichstätt am Start, dazu die Landesliga-Meister wie der TuS Holzkirchen. „Alle haben fest zugesagt“, freut sich Florian Weiller von Erdinger Weißbräu auf einen weiteren tollen Fußballtag. Mit großem Sport und vor allem recht viel Spaß.


Die Amateurfußballseite erscheint jeden Mittwoch. Autor ist Reinhard Hübner, erreichbar unter komsport@t-online.de

Wir waren beim ERDINGER MEISTER-CUP live mit der Kamera vor Ort.

Das Finale im Video

FC Deisenhofen - SV Reichertsheim

Bad Wiessee - FC Penzing

TSV Moosach - ESV Penzberg

Aufrufe: 028.6.2017, 08:40 Uhr
Münchner Merkur: Reinhard HübnerAutor