2024-04-25T10:27:22.981Z

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Michi Bachhuber ist Top-Torjäger des FC Deisenhofen und hat bereits 14 Treffer auf seinem Konto.  Christian Riedel
Michi Bachhuber ist Top-Torjäger des FC Deisenhofen und hat bereits 14 Treffer auf seinem Konto.  Christian Riedel

Deisenhofens Bachhuber: „Aufstieg sicherlich noch drin“

Der torgefährliche Senkrechtstarter im Interview

Michael Bachhuber avancierte nach seinem Wechsel binnen kürzester Zeit zum Top-Torjäger des FC Deisenhofen. Gegen Neuried sicherte er mit seinem vierten Doppelpack den knappen Sieg.

Michi, du hast gegen Neuried doppelt getroffen. Wie fühlst du dich nach deinem starken Auftritt?

Es war wichtig, dass wir das Spiel gewonnen haben. Wir brauchen die Punkte dringend im Aufstiegsrennen. Wenn man dazu noch zwei Tore beitragen kann, ist es natürlich noch schöner. Durch die zwei Gegentore zum Schluss war der dritte Treffer noch wichtiger. Sonst hätten wir die drei Punkte vielleicht noch verspielt. Es fühlt sich aber natürlich sehr gut an und kann gerne öfter so laufen.

Die zwei späten Gegentore hätten euch beinahe noch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Warum ist es in der Schlussviertelstunde nochmal brenzlig geworden?

Wir haben uns zu sicher gefühlt. Neuried war nur noch mit zehn Mann auf dem Platz, das muss man auch erwähnen. Wir dachten uns, dass wir beim Stand von 3:0 das Spiel locker auslaufen lassen können und haben auf ein 3-5-2 umgestellt. Dieses System haben wir so auch noch nie gespielt. Hauptsächlich war es jedoch die Überzeugung, dass wir den Sieg schon eingetütet haben. Das hätte noch ganz anders ausgehen können, wenn wir das dritte Gegentor kassieren.

Nun ist das schon dein fünftes Pflichtspiel, in dem du mindestens zwei Tore erzielt hast. Würdest du von einem Traumstart in deine erste Saison für Deisenhofen sprechen?

Definitiv, das ist mit die beste Saison, die ich bisher gespielt habe. Damit hätte ich selbst nicht gerechnet. Ich setze mir immer eine „Zehn-Tore-Marke“ und die habe ich jetzt schon geknackt. Wenn ich treffe, dann oft doppelt. Das ist natürlich noch viel schöner.

Bruder Martin machte Werbung für Deisenhofen

Vor deinem Transfer bist du von der C-Jugend an für den TuS Geretsried aufgelaufen. Was war ausschlaggebend für deinen Wechsel nach Deisenhofen?

Ich wollte einfach mal was anderes sehen. Zu Deisenhofen hatte ich zuvor schon regen Kontakt. Letztes Jahr hat es sich dann konkret angebahnt. Florian Beham war seit der Jugend beim TuS mein Trainer, da kam für mich ein Wechsel auch irgendwann infrage. Die Zusammenarbeit mit Ex-Profi Hannes Sigurdsson ist eine gänzlich neue Erfahrung. Das hat mich so gereizt, dass ich mich dazu entschlossen habe, etwas Neues anzugehen.

Welche Rolle spielte dabei dein Bruder Martin, der bis zuletzt auch in Deisenhofen gespielt hat? Ihn bezeichnest du ja als Vorbild.

Ja, absolut. Martin hat mir geraten, etwas anderes in Betracht zu ziehen und mir den FCD ans Herz gelegt. Das hat natürlich zu meiner Entscheidung beigetragen.

Der FC Deisenhofen spielt seine siebte Saison in der Landesliga Südost, vom Relegationsplatz seid ihr dieses Jahr allerdings nur wenige Punkte entfernt. Habt ihr den Aufstieg konkret ins Auge gefasst?

Am Anfang der Saison haben wir das definitiv als Ziel festgelegt. Der Verein feiert nächstes Jahr sein hundertjähriges Jubiläum, da wäre ein Aufstieg freilich etwas Schönes. Oben mitzuspielen und vielleicht auch den Aufstieg zu wagen, ist noch immer unser Anspruch. Zu Beginn der Spielzeit haben wir leider viele Punkte liegen lassen. Ein paar Zähler mehr würden uns jetzt zugutekommen, aber so ist das nun mal. Dennoch würde ich sagen, dass der Aufstieg sicherlich noch drin ist. Wir müssen jetzt unsere Aufgaben erledigen, jedes Spiel gewinnen. Freising hat gegen Simbach erst in letzter Sekunde den Sieg klargemacht. Das zeigt, dass in dieser Liga alles möglich ist.

"Vor Saisonstart wurde Druck aufgebaut"

Vier eurer sechs Saisonniederlagen habt ihr in den ersten fünf Spielen kassiert. Seitdem läuft es bei euch. Wie habt ihr diese Negativserie überwunden?

Am Anfang war es für mich durch den Wechsel etwas unstimmig. Ich musste mich erst an die neue Mannschaft gewöhnen, wir waren noch nicht so eingespielt. Vor Saisonstart wurde wegen der Aufstiegsambitionen auch ein bisschen Druck aufgebaut. Das hat uns nicht gutgetan. Davon ist der Verein etwas abgerückt. Dann hieß es erstmal Punkte holen und schauen, was dieses Jahr noch drin ist. Der Wegfall dieses Drucks hat uns sehr geholfen. Wir waren zwar gleich zu Beginn in diesem Tief drin, haben dann aber auch mehrere Spiele gewonnen. Das 6:1 gegen Neuried sowie unser 7:1-Sieg über Chiemgau Traunstein waren Befreiungsschläge. Dadurch haben wir diese Negativserie hinter uns gelassen.

Bei euch spielen einige Spieler für die Futsal-Mannschaft in der Regionalliga Süd. Kommt es an den Spieltagen zu Überschneidungen und wie wirkt sich das auf das Team aus?

In unserer Mannschaft sind vier Spieler, die regelmäßig Futsal spielen. Für die ist das natürlich ein großer Aufwand, teils zweimal die Woche zusätzlich zu trainieren. Die Partien sind meist so terminiert, dass sie entweder nach unseren Ligaspielen oder am Sonntag stattfinden. Kräftezehrend ist das bestimmt.

Futsal begeistert auch dich. Könntest du dir vorstellen, für die Regionalligamannschaft zu spielen?

Für mich wäre das zu viel Aufwand, ich konzentriere mich lieber auf den Fußball draußen. Es schadet auch nicht, vom Kicken mal abschalten zu können.

Nächste Woche ist die SpVgg Landshut bei euch zu Gast. Was erwartet du dir von der Partie?

Wir wollen auf jeden Fall gewinnen. Am Montag gab es auch schon eine Besprechung. Eventuell werden wir auch auf Rasen spielen können, falls das Wetter mitspielt. Die drei Punkte möchten wir definitiv mitnehmen. Landshut ist sieben Zähler hinter uns, mit einem Sieg könnten sie zu uns aufschließen.

Aufrufe: 06.3.2019, 14:29 Uhr
Roman SchwaigerAutor