2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines

Von Carl Zeiss zum US-College-Soccer

Während die ehemaligen Kollegen von Carl Zeiss in diesem Sommer im Trainingslager in Bad Blankenburg schwitzten, machte sich Max Gottwald auf den Weg zum bisher größten Abenteuer seines Lebens. Er packte seine Sachen und stieg in den Flieger Richtung Vereinigte Staaten. Ziel: Die University of South Florida in Tampa.

„Eine andere Sprache, ein neues Land, ich bin auf mich alleine gestellt. Da kann ich mich auch persönlich weiterentwickeln“, sagt der 19-jährige Fußballer. Beim FC Carl-Zeiss Jena durchlief Gottwald die Nachwuchsteams, spielte in der Oberliga und der 3. Liga. Doch er entschied sich gegen ein Engagement in der Regionalliga und wollte einen ganz anderen Weg gehen. „Jena hat das Thema mit mir sehr gut behandelt und mir alle Wege offengehalten. Ich hätte da weiterspielen können. Tobias Werner und Rene Klingbeil haben sehr offen mit mir drüber geredet. Ich bin allen sehr dankbar, die mich bis jetzt auf dem Weg begleitet haben“, sagt Max Gottwald. Doch nun kickt er im College-Fußball in den USA.

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Ein bisschen ist es wie in den US-Blockbustern, wenn man an den Stellenwert des Sports in den USA denkt. Auch in den College-Ligen wird schon sehr professionell gearbeitet, die Sportler werden auf allen Ebenen unterstützt und die Zuschauerkulissen sind wirklich ordentlich. „Dort gibt es Spiele, da kommen beim College-Soccer bis zu 10.000 Leute“, sagt Robert Wagner, der Max Gottwald als Vermittler beim Start im US-Soccer half und begleiten wird. Wagner selbst kickte beim HFC und war für sein Masterstudium in den USA – Nun leitet er eine Agentur, die Spieler in verschiedene Länder vermittelt. Wagner erklärt obendrein, dass die Bedingungen, die man als Sportler an den US-Unis vorfindet, perfekt sind, um Studium und Sport zu verbinden: „Die Nachwuchstalente werden alle an Unis gefördert. Die Kombination aus Studium und Sport ist wirklich perfekt. Das ist aufeinander abgestimmt. Training, Spiele und Studium - in diesem System gibt es da keine Konflikte“, so Wagner.

Neben der sportlichen Perspektive, soll also bestenfalls dann auch noch der Abschluss an der Uni dabei herauskommen. Dass die University of South Florida im Sonnenstaat ist, ist sicher auch nicht so schlecht. Vermutlich sah das auch Neven Subotic (Profi in der Bundesliga) so, der an der gleichen Uni studierte und spielte.

Auch wenn sich Gottwalds ursprüngliche Abreise etwas verzögerte, ist er nun in Florida gelandet und wohnt gemeinsam mit Zimmerkollegen aus Israel und Mexico. Und damit der junge Deutsche bis zum offiziellen Start schon an seinem Fitnesszustand arbeitet, gab es in den vergangenen Wochen einen detaillierten Plan von den Uni-Coaches. „Ich habe von der Uni einen Plan für Kondition und Kraft bekommen. Das habe ich so gut es ging durchgezogen. Bei Jena konnte ich auch noch lange mittrainieren – Dafür bin ich sehr dankbar“, erklärt der 19-Jährige.

Beim Kicken kann Max Gottwald jedenfalls nicht den Schongang einlegen. Auch wenn der Fußball in den USA immer noch hinter Football und Basketball rangiert, ist die Qualität an den Unis hoch, wie Robert Wagner weiß: „In den Divisions 1 und 2 sind jeweils 200 Unis organisiert. Das sportliche Niveau wo Max jetzt hingeht, kann man mit einem Regionalliga-Team vergleichen. Die Jungs, die aus Europa kommen, sind technisch und taktisch vielleicht ein bisschen besser ausgebildet. Der Fußball dort ist ungemein athletisch. Das sind schon Maschinen durch die Möglichkeiten, die die haben. Eigene Trainer, Fitnessstudio, Kraftraum... Die Spieler kommen körperlich auf ein anderes Niveau.“

Und nach dem Studium in Florida? Vielleicht zurück nach Deutschland? In den Staaten bleiben? Max Gottwald lässt das entspannt auf sich zukommen: „Klar denkt man auch darüber nach. Ich denke Deutschland ist immer eine Möglichkeit. Was das betrifft will ich mir alle Optionen offenhalten.“ Irgendwie logisch, denn jetzt liegt der Fokus erstmal auf dem Abenteuer Fußball und Studium in den USA.

Aufrufe: 03.8.2020, 20:00 Uhr
FuPa ThüringenAutor