Uwe Schick, Trainer der SpVgg Reuth ist derzeit um seinen Job nicht zu beneiden. „Wir stimmen uns in der Kabine auf das Spiel ein, nehmen uns wichtige Dinge vor und sind dann wenige Minuten später auf dem Platz nicht mehr in der Lage, diese umzusetzen. Das ist eine Kopfsache.“ In Burk dauerte es vier Minuten, bis alle guten Vorsätze aus der Kabine Makulatur waren. Reuth verlor den Ball in der Vorwärtsbewegung, schaltete zu langsam um und ermöglichte Alexander Priebusch eine Schussmöglichkeit aus 16 Metern. Der Schussversuch misslang zwar kräftig, doch das Leder kullerte dem heranstürmenden Rainer Wagner genau vor die Füße und dieser hatte keine Probleme, den Reuther Ersatztorhüter Nicolas Hofmann aus nächster Nähe zu überwinden.
Danach lagen bei den Gästen die Nerven blank. Burk attackierte früh und zwang Reuth zu unkontrollierten Pässen, die selten beim Mitspieler ankamen. Romano Mauer hatte in der 15. Minute das 2:0 auf dem Fuß, traf das Leder jedoch nicht voll; Hofmann konnte klären. Es dauerte 20 Minuten, bis Reuth sich wieder gefangen hatte und das Spiel ausgeglichener gestalten konnte. Michael Kuhn hatte in der 21. Minute die Chance zum 1:1, als er nach einem langen Pass aus dem Mittelfeld frei vor Torhüter Daniel Krahl auftauchte, diesen aber nicht bezwingen konnte.
Besser machte es Burk auf der Gegenseite. Romano Mauer düpierte mit einer Körpertäuschung die Reuther Innenverteidigung, scheiterte aber zunächst am herausstürmenden Hofmann. Der Abpraller kam zu Patrick Honeck, der aus 25 Metern ins leere Tor traf. Nach dem dritten Burker Treffer, den Heiko Schaup fünf Minuten vor der Pause abermals nach einem Abpraller erzielte, waren sich die "mitgereisten“ Reuther Anhänger einig: Mit einer Leistung wie in der ersten Halbzeit geht es heuer im Eilzugtempo Richtung A-Klasse.
Nach der Pause kam dann der große Regen und mit ihm die SpVgg Reuth. Die Gäste wollten sich nicht kampflos in ihr Schicksal ergeben und suchten ihr Heil in der Offensive. Dass sie das Fußballspielen nicht verlernt haben, bewiesen sie beim Anschlusstreffer in der 49. Minute. Nach einer sehenswerten Kombination über Michael Kuhn und Marco Ludwig kam das Leder zu Bernd Kilcher, der aus fünf Metern traf. Die Hoffnung auf eine Wende währte aber nur zehn Minuten. Nach einem Foul an Mauer entschied der Unparteiische auf Strafstoß für Burk, den Rainer Wagner verwandelte.
Es passt zur derzeitigen Situation der Reuther, dass wenige Minuten später auf der Gegenseite Bernd Kilcher mit einem Strafstoß an Krahl scheiterte. Obwohl die Partie damit zugunsten der spielerisch überlegenen Gastgeber entschieden war, drängte Reuth weiter auf eine Ergebnisverbesserung, scheiterte aber mehrere Male am Torhüter oder an der eigenen Unzulänglichkeit. Burks Coach Thorsten Benning war mit der Leistung seiner Elf hochzufrieden, denkt aber auch schon an die Zukunft: „Wir müssen diese Leistung einmal konstant über einige Wochen abrufen, sonst kommen wir da unten so schnell nicht heraus.“ Stefan Braun
Bereits in der 4. Minute brachte Gröschel die Neidecker mit einem sehenswerten 25-Meter- Schuss in Führung. In der 42. Minute sah der Pinzberger Christian Bauer die Ampelkarte. Nach der Pause sorgte Hofmann mit einem Doppelschlag (55./60.) für die Entscheidung, zumal bei den Gästen mit Alexander Bauer ein weiterer Akteur mit Gelb-Rot vorzeitig Duschen gehen musste (66.). Der derzeit gut aufgelegte Pascal Hofmann traf noch die Querlatte.
In einem Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften gewann der Aufsteiger glücklich. Nach einem Fehler in der Deckung der Gastgeber sorgte Spielertrainer Aksoy Birol für die Gästeführung (29.). Drei Minuten nach Wiederanpfiff verlor Mittelehrenbach den Ball in der Vorwärtsbewegung an Christian Kress. Der legte auf Max Wunder auf und die Gäste führten 2:0. Benjamin Meixner brachte Mittelehrenbach mit dem Anschlusstreffer wieder in die Partie zurück (58.). Danach entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor, doch der „Ebser“ Keeper Alex Löw hatte einen Glanztag erwischt und rettete seinem Team mit mehreren Paraden den Auswärtssieg.
Eine überraschende Heimniederlage leistete sich Kersbach gegen Weilersbach. Die Gastgeber dominierten die erste Viertelstunde verloren danach aber den Faden und fanden nicht mehr ins Spiel. Amon (25.) und Nagengast (35.) sorgten für die überraschende Gästeführung. Reinhold verkürzte per Foulelfmeter (42.), doch ebenfalls ein Strafstoß sorgte mit dem Pausenpfiff für das 1:3, abermals durch Nagengast. Nachdem Amon mit einem Sonntagsschuss auf 1:4 erhöht hatte (65.), war die Partie entschieden. Reinhold sorgte mit einem direkt verwandelten Freistoß für eine Ergebniskorrektur (75.).
In einem technisch guten Spiel ging Wichsenstein durch Armin Schüpferling bereits früh in Führung (9.). Torhüter Probst konnte einen strammen Schuss von Güla nur abklatschen. Die Freude hierüber währte nur fünf Minuten, dann war Staatz nach einer Ecke mit dem Kopf zur Stelle und traf zum 1:1. Die abermalige Führung für Wichsenstein versemmelte Backof, der einen Strafstoß über den Querbalken jagte (26.). Beide Teams neutralisierten sich in der Folgezeit weitgehend. Die wenigen sich ergebenden Torchancen wurden zur Beute der beiden sehr gut aufgelegten Schlussleuten.
Eine bittere, aber verdiente Heimniederlage musste Spitzenreiter Hallerndorf im Kerwa-Spiel einstecken. Zunächst lief alles nach Plan für Hallerndorf. Runda sorgte bereits für die frühe Führung der Gastgeber (5.). Danach übernahmen die spielstarken Gäste das Kommando und kamen in der 27. Minute zum Ausgleich durch Taboubi. Den Siegtreffer für Baiersdorf, das einfach die bessere Tagesform hatte, erzielte der eingewechselte Kristi.
In diesem Lokalderby vergaben die Gastgeber einen weit höher möglichen Sieg. Der Dreier war am Ende hoch verdient. Allerdings gerieten die schon im ersten Durchgang überlegenen Gastgeber schon früh durch Christian Mehl in Rückstand und brauchten bis zur 43. Minute, ehe Messingschlager der Ausgleich gelang. Nach dem Seitenwechsel brachten dann Christian Kosel mit zwei Treffern (50./65.) und Jonas Schmidtlein (69.) Effeltrich auf die Siegerstraße.
Der zweite Saisonsieg des Schlusslichts hätte wesentlich deutlicher ausfallen können. Denn die überlegenen Gastgeber kamen mit den schwierigen Bodenverhältnissen nach ergiebigem Dauerregen besser zurecht, vergaben aber schon bis zur Pause beste Gelegenheiten. So reichte es nur zum 1:0, das Stefan Lindenberger per Nachschuss nach Foulelfmeter besorgte (26.). Nach dem 2:0 durch Stefan Kretzschmar (55.), war die Partie entschieden. Das Anschlusstor der Gäste durch Christian Kraft (85.) kam zu spät. bra/bb