Wahnsinn pur in Bicken

SG Lahnfels – VfB Wetter 1:2 (0:2): „Schade, dass wir unsere Möglichkeiten nicht genutzt haben. Da war definitiv mehr drin“, ärgerte sich Herbert Fett, Sprecher der SG Lahnfels. Satte 350 Zuschauer wollten das erste Nachbarschaftsderby nach mehr als drei Jahrzehnten sehen, in dem Gäste-Keeper Paul Diehl am Ende den Unterschied ausmachte. Wetter wurde seiner Favoritenrolle im ersten Durchgang absolut gerecht und drückte früh auf den Führungstreffer. Niko Gehrmann scheiterte mit einem Freistoß noch am Querbalken (17.) – fünf Minuten später zappelte der Ball dann aber erstmals im Netz: Maximilian Muth nutzte seinen Freiraum im gegnerischen Sechzehner und vollendete überlegt ins rechte Eck (22.). Artistisch legte Marcel Beinborn im Fallen den zweiten VfB-Treffer noch vor der Pause nach (38.). In der zweiten Hälfte wurde der Aufsteiger mutiger und erarbeitete sich reihenweise vielversprechende Torabschlüsse, doch Wetters Schlussmann Diehl lief zur Hochform auf und hielt alles, was auf seinen Kasten kam (50., 65., 69.). In der Schlussviertelstunde wurde es aber doch noch einmal hochspannend: Gäste-Spieler Piergiorgio Zucca sah nach wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte (74.) – in der gleichen Minute verwandelte Niklas Müller einen Foulelfmeter zum 1:2. Die Heimelf warf nun alles in die Waagschale, der Lucky Punch blieb aber aus. Den letzten Hochkaräter vergab Max Brunet, der einmal mehr in Diehl seinen Meister fand (85.).

TSV Michelbach – FC Burgsolms 2:1 (2:0): „Es war unterm Strich schon ein verdienter Sieg. Trotzdem hätten wir uns aufgrund der zweiten Halbzeit nicht beschweren dürfen, wenn es am Ende 2:2 ausgeht“, gab TSV-Sprecher Joscha Gnendiger offen zu. Beide Teams lieferten sich über weite Strecken einen Fight auf Augenhöhe, in dem sich die Heimelf das etwas größere Plus an Chancen erarbeitete. Ausschlaggebend für den Michelbacher Sieg war letztlich ein schneller Doppelschlag vor der Pause: Rick Winhauer staubte zum Führungstreffer ab (30.), ehe Hakan Keskin per Kopf keine 180 Sekunden später die Führung ausbaute. Nach dem Wechsel wurden die Gäste offensiv gefährlicher, erarbeiteten sich aber insgesamt zu selten klare Möglichkeiten. Michelbach ließ die endgültige Entscheidung seinerseits liegen, weil FCB-Keeper Marvin Ehrig mehrfach stark parierte. So wurde es in den Schlussminuten noch einmal spannend: Sukauthan Nitharsan versenkte das Leder aus acht Metern genau im Eck (86.). Der Burgsolmser Joker hätte die erste Saisonniederlage der Elf von Trainer Peter Nagel in der Nachspielzeit sogar noch abwenden können, doch sein Schuss streifte um Haaresbreite am langen Pfosten vorbei.

FSV Schröck – SG Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen 2:1 (1:0): Von Beginn an waren es die Platzherren, die der Partie ihren Stempel aufdrückten. Torjäger Alban Ademi gelang auch bereits nach zehn Minuten die Führung. Allerdings verpassten es die Schröcker, die Führung auszubauen, da der Gegner lange Zeit im Tiefschlaf war. Erst kurz vor und dann nach dem Wechsel wurden die Gäste stärker, ohne allerdings große Torchancen zu besitzen. So resultierte der 1:1-Ausgleich (58.) aus einem Foulelfmeter von Caglayan Sen. Der Treffer tat dem Aufsteiger gut, nach rund 70 Minuten war es dann aber wieder der FSV, der mehr für die Begegnung tat. Als sich der FSV in den Strafraum kombinierte, war es Michael Xenokalakis (80.), der zum 2:1 einnetzte.

TSV Steinbach II – FSG Wettenberg 5:1 (2:0): Eine klare Angelegenheit sahen die Zuschauer auf dem Rasenplatz in Rodenbach. Das Unheil für die Gäste brach früh herein, bereits nach fünf Minuten beförderte Kenan Karaman eine Flanke ins FSG-Tor. Der TSV ging nun fahrlässig mit seinen Chancen um, nach 36 Minuten fiel Treffer Nummer zwei dann doch, Temel Uzun nutzte eine Vorlage von Routinier Hüsni Tahiri zum 2:0. Hoffnung im Wettenberger Lager keimte kurz nach dem Wechsel auf, als Leon Walpert (47.) eine Ecke an die Latte köpfte, von Keeper Pauli trudelte der Ball dann über die Linie. Doch der Tabellenführer sorgte nur vier Minuten später wieder für den alten Abstand, erneut war es Uzun (51.), der den Fuß hielt. Und nachdem Tahiri widerum nur vier Minuten später per 20 Meter-Schuß auf 4:1 erhöht hatte, war der Aufsteiger endgültig geschlagen. Dann wurde es turbulent: Uzun brachte zunächst noch seinen dritten Treffer an, ehe er für den verletzten Pauli in der Schlussphase noch das Tor hütete, da Steinbach bereits drei Mal gewechselt hatte. Doch auch hierbei erwies sich der Torjäger a.D. als mehr als geeignet und gestattete der FSG keinen zweiten Treffer mehr.

TSV Bicken – MTV 1846 Gießen 3:3 (1:1): „Es war ein Spiel auf Augenhöhe, in der beide Mannschaften immer wieder ihre Phase und dann auch ihre Chancen gehabt haben“, berichtete TSV-Sprecher Wolfgang Berns. Gießen startete besser und ging früh durch Niklas Leidich in Führung (9.). Erst nach 20 Minuten war auch Bicken im Spiel angekommen und hatte Möglichkeiten. Der Ausgleich durch Daniel Moravac war verdient. Nach der Pause war der MTV besser in der Partie. Umso überraschender kam dann die Bickener Führung zustande, doch nach einem Foul an Duarte Marin verwandelte der Ex-Wiesecker Kais Gouri zum 2:1. Nur eine Minute später schien die Vorentscheidung gefallen zu sein, weil Joker Till Peters auf 3:1 erhöht hatte. Doch die Gäste gaben nicht auf, während die Platzherren in den Verwaltungsmodus schalteten. Dies bestrafte zunächst David Böhm (78.), der per Elfer auf 2:3 verkürzte und damit nochmal für Spannung sorgte. In der allerletzten Minute segelte dann nochmal eine Freistoßflanke in den Bickener Strafraum, und Spielertrainer Patrick Loeper, der sich zuvor selbst eingewechselt hatte, traf per Kopf noch zum kaum mehr für möglich gehaltenen, aber verdienten 3:3-Endstand.