2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Entscheidende Szene kurz nach Anpfiff: In der vierten Minute legt Heuchelheims Spielführer Tim Kreiling Schröcks Serkan Erdem – es folgen eine Rote Karte, ein Elfmeter und das 1:0 für die Gäste. 	Foto: PeB
Entscheidende Szene kurz nach Anpfiff: In der vierten Minute legt Heuchelheims Spielführer Tim Kreiling Schröcks Serkan Erdem – es folgen eine Rote Karte, ein Elfmeter und das 1:0 für die Gäste. Foto: PeB

Gysbers und Co machen kurzen Prozess

GL GI/MR: +++ Männerturner zerlegen nach zuletzt drei Niederlagen SG Kesselbach / Heuchelheim früh auf Verliererstraße / Schröck vorn +++

GIESSEN . Der MTV 1846 Gießen hält die heimischen Fahnen in den Donnerstagpartien der Gruppenliga Gießen/Marburg hoch. Das Team von Spielertrainer Michael Delle fertigte die SG Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen mit 5:0 ab und landete damit den einzigen Erfolg. Keine Heimsiege erzielten dagegen der TSV Lang-Göns sowie die FSG Wettenberg, die sich aber zumindest über Punktgewinne freuen konnten. Die stolze Heimserie der TSF Heuchelheim riss dagegen beim 1:4 gegen den neuen Spitzenreiter FSV Schröck.

TSV Lang-Göns – FC Burgsolms 0:0: Viertes Remis für den Aufsteiger aus Lang-Göns, der nun sieben Punkte aufweisen kann, ebenso wie sein gestriger Kontrahent aus Burgsolms.

„Unter dem Strich würde ich sagen, dass das Remis auch in Ordnung geht. In der ersten Halbzeit hatte der FCB zwar die besseren Chancen, hat sie aber nicht genutzt, auch weil unser Torhüter richtig stark gehalten hat. In der zweiten Halbzeit war es dann ausgeglichen, da war es ein Spiel komplett auf Augenhöhe“, berichtete TSV-Sprecher Matthias Janke, der sich darüber freute, dass eine 15-köpfige Abordnung Rot-West Gießens zum Gegenbesuch vor Ort war und sein Team unterstützte.

In der ersten Hälfte war die Nagel/Bassl-Truppe die bessere Elf, auch wenn die Gastgeber die erste Chance durch einen Kopfball von Jannis Kaiser zu bieten hatten (8.). Anschließend boten sich Patrick Schmidt (8., 24.) zwei Möglichkeiten, zudem auch Vadim Petrenko (35.) eine weitere, doch Marcel Wagner im TSV-Tor war nicht zu bezwingen. Ins Tor traf auf der Gegenseite zwar Jannis Kaiser, stand dabei aber im Abseits (30.). Erneut eröffnete eine Gelegenheit von Jannis Kaiser (48.) dann den zweiten Durchgang, ehe Johannes Paal Wagner (63.) zu einer weiteren Glanzparade zwang.

Danach war die Partie aber äußerst zerfahren, Chancen auf beiden Seiten blieben absolute Mangelware. Beide Teams belauerten sich und warteten auf die entscheidende Möglichkeit. Doch ein Kopfball des Langgönsers Ben Beitlich (75.), der am Tor vorbeiflog, war bereits der letzte Hochkaräter der Partie.

Schiedsrichter: Müller (Herborn). – Zuschauer: 100. – Tore: Fehlanzeige.

FSG Wettenberg – RSV Büblingshausen 1:1 (1:0): „Heute haben wir ganz klar zwei Punkte verloren. Es war zwar ein Spiel mit nur wenigen Großchancen, diese lagen aber auf unserer Seite. Zudem haben wir viel mehr für das Spiel getan, uns dafür aber nicht belohnen können. Büblingshausen hat hier mit einer Torchance einen Punkt mitgenommen“, berichtete ein enttäuschter FSG-Sprecher Christian Wagner.

Nach ausgeglichenem Beginn bot sich Wettenberg nach 20 Minuten eine „Monsterchance“. Nach einer Ecke tauchte Andree Heimer völlig freistehend vor Sven Mainusch auf, der RSV-Keeper parierte aber bravourös. Den Abpraller setzte ein Büblingshäuser Verteidiger noch an den Innenpfosten, ehe Sam Henrich einen weiteren Nachschuss dann übers Tor jagte. Nach einem der gewohnten Hammer-Freistöße von Leo Blumrich konnte Mainusch nur prallen lassen, Moritz Petzold staubte zur 1:0-Pausenführung (37.) ab.

Nach der Pause tat sich nicht viel, nach einem Fehler im Wettenberger Spielaufbau kamen die Gäste aber nach 63 Minuten urplötzlich zum Ausgleich. Ein Pressschlag fiel Neuzugang Chris Reuling vor die Füße, der die Kugel aus der Distanz in typischer Manier volley ins Netz jagte – 1:1. In der Folge machte die Panz-Elf nach ein paar Minuten des Sammelns wieder das Spiel und arbeitete am Siegtor, das um ein Haar auch noch gefallen wäre. Doch bei einer dicken Chance von Zugang von Veli Ülgit (88.) fand die Kugel nicht ihr Ziel, sodass die FSG auf den zweiten Saisonsieg warten muss.

Schiedsrichter: Thomas (Wiesbaden). – Zuschauer: 115. – Tore: 1:0 Petzold (36.), 1:1 Reuling (60.).

TSF Heuchelheim – FSV Schröck 1:4 (0:3): Drei Heimsiege in drei Spielen bei 10:0 Toren: So lautete die stolze Bilanz der Turn- und Sportfreunde vor der Partie. Doch bereits nach drei Minuten ereignete sich die wohl spielentscheidende Szene, die die Marx-Truppe früh auf die Verliererstraße brachte. „Die Rote Karte, verbunden mit dem Gegentor, war natürlich letztlich ausschlaggebend. Schröck war ein spielerisch starker Gegner und hatte danach alles unter Kontrolle. Zudem haben wir uns vor weiteren Gegentoren noch grobe Fehler erlaubt“, berichtete der TSF-Sprecher.

Keine drei Minuten waren gespielt, da tauchte Serkan Erdem frei vor dem TSF-Tor auf, beim Versuch, ihm den Ball vom Fuß zu spitzeln, brachte Tim Kreiling den Schröcker Stürmer aber zu Fall und musste mit Rot vom Feld. Den fälligen Elfmeter verwandelte Marcel Schmitt zur frühen 1:0-Führung.

Dies spielte den Gästen natürlich absolut in die Karten, der FSV agierte aus einer soliden Defensive heraus und lauerte auf Konter sowie auf Standards. Einer davon führte nach 32 Minuten zum 2:0, Erdem nickte nach einer Ecke ein. Und weil sich ein Heuchelheimer Abwehrspieler praktisch mit dem Pausenpfiff einen kapitalen Abspielfehler erlaubte, machte Erdem (45.) mit dem 3:0 schon alles klar.

Die Verkettung unglücklicher Umstände setzte sich aus TSF-Sicht auch nach dem Wechsel fort, nach 48 Minuten köpfte Dominik Seel die Kugel in die eigenen Maschen. Aufgrund der klar verteilten Fronten war die Luft in der Folge völlig raus, Julian Reinhardt gelang nach 70 Minuten per direkt verwandeltem Freistoß zumindest noch der 1:4-Ehrentreffer für die Weiß-Blauen, am klaren wie auch verdienten Schröcker Sieg änderte dies aber nichts mehr.

Schiedsrichter: Filges (Büdingen). – Zuschauer: 70. – Rote Karte: Kreiling (3., Notbremse). – Tore: 0:1 Schmitt (4., Foulelfmeter), 0:2

Erdem (33.), 0:3 Erdem (45.), 0:4 Seel (48., Eigentor), 1:4 Weiser (70.).

MTV 1846 Gießen – SG Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen 5:0 (4:0): Befreiungsschlag für die Männerturner, die nach zuletzt drei Niederlagen in Folge endlich wieder einen Dreier jubeln konnten. Der Gegner aus dem Lumdatal bleibt dagegen sieglos und holte sich neben fünf Gegentoren auch noch eine Rote Karte ab.

„Der Sieg geht absolut in Ordnung und ist hochverdient. Neben den fünf Toren hätten wir noch weitere machen müssen, wir hatten noch zahlreiche große Chancen und hätten wesentlich höher gewinnen müssen. Von Kesselbach kam rein gar nichts, da war ich doch sehr enttäuscht. Zumindest heute haben sie hier gespielt wie ein Absteiger“, resümierte MTV-Sprecher Wolfgang Auradniczek.

Von Beginn an waren die Gastgeber am Heegstrauchweg um Wiedergutmachung bemüht und wollten die altersmäßig doch etwas reifere Hassler-Elf mit Tempo und Dynamik in die Knie zwingen. Was bereits in der achten Minute perfekt gelang, denn nach einem langen Ball enteilte der bärenstarke Luca Gysbers seinem Gegenspieler und schoss aus 16 Metern zum 1:0 ein. Im Anschluss verpasste es die dominante Delle-Elf den Vorsprung auszubauen, erst nach 34 Minuten setzte Yannik Thielemeier das Leder ebenfalls aus der Distanz zum 2:0 in die Maschen. Noch vor der Pause brachen bei „KOA“ dann alle Dämme: Nach einer Kombination über Michel und Tobi Winter musste Gysbers aus fünf Metern freistehend nur den Fuß hinhalten, um das 3:0 (40.) zu markieren. Nur vier Minuten später setzte Spielertrainer Delle erneut Gysbers in Szene, der zum 4:0 einschoss und damit seinen Dreierpack noch vor dem Wechsel komplettierte. Wie groß der Frust bei den Lumdatalern gewesen sein muss, verdeutlichte das ebenso überharte wie unnötige Einsteigen von Caglayan Sen, der dafür mit glatt Rot bedacht wurde.

Ob des Spielstandes und der Überzahl ließen es die Männerturner im zweiten Durchgang deutlich ruhiger angehen, ließen Ball und Gegner aber nach wie vor laufen. Nach rund einer Stunde war es dann Tobi Winter, der den fünften Treffer anbringen konnte, gekonnt in Szene gesetzt von Gysbers, der damit neben seinen drei Toren auch als Vorlagengeber in Erscheinung trat. Der eingewechselte Paul Vollrath hätte den Sieg im Anschluss noch deutlicher gestalten können, ließ aber weitere gute Chancen aus. Was den Gastgebern aber nicht wehgetan haben dürfte, gelang nach drei Pleiten in Folge doch eine satte Wiedergutmachung. Auf die noch sieglose Dreier-SG von Stefan Hassler dürften dagegen eher unschöne Tage warten.

Schiedsrichter: Wiesner (Heddernheim). – Zuschauer: 80. – Rote Karte: Sen (45.). – Tore: 1:0 Gysbers (13.), 2:0 Thielemeier (34.), 3:0 Gysbers (40.), 4:0 Gysbers (44.), 5:0 Tobias Winter (61.).

Aufrufe: 02.10.2020, 08:00 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor