2024-05-08T11:10:30.900Z

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Fabian Bräuer (r.) vom TSV Bicken im Spiel gegen die SG Waldsolms.´Am Sonntag heißt der Gegner Schröck.	Foto: Lorenz Pietzsch
Fabian Bräuer (r.) vom TSV Bicken im Spiel gegen die SG Waldsolms.´Am Sonntag heißt der Gegner Schröck. Foto: Lorenz Pietzsch

Elf, zwölf, dreizehn - es darf ein wenig mehr sein

In der Fußball-Gruppenliga müssen der TSV Steinbach II, der SSC Burg und der TSV Bicken mit Rückschlägen umgehen

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Haiger/Herborn/Mittenaar (jes/csp/ma). Sieben Punkte – das ist in der ausgeglichen besetzten Fußball-Gruppenliga Gießen/Marburg nicht schlecht, entspricht andererseits aber nicht wirklich den Ansprüchen des TSV Steinbach II, des SSC Burg und des TSV Bicken. An diesem Wochenende geht es darum, sich etwas von den zweistelligen Rängen elf, zwölf und dreizehn zu lösen.

VfL Biedenkopf – SSC Burg (Fr., 19 Uhr): Von den Ergebnissen her läuft es beim SSC Burg. Die Mannschaft machte beim TSV Bicken in der letzten halben Stunde in Unterzahl einen 1:3-Rückstand wett und besiegte am Dienstag den Kreisoberligisten SSV Sechshelden im Kreispokal mit 4:2 nach Verlängerung. Und doch blieben aus Sicht von Trainer Steffen Hardt zumindest in Bicken viele Wünsche offen. Er sagt: „Das war von der Nummer eins bis zur Nummer 14 unser schlechtestes Spiel in den vergangenen beiden Jahren. Und es war ein verrücktes Spiel. Zwei Elfmeter gegen uns innerhalb einer Minute habe ich in meiner Karriere jedenfalls noch nicht erlebt. Letztendlich haben wir uns in Bicken mit dem Sieg belohnt, den wir bei der Heimniederlage gegen Burgsolms verdient gehabt hätten.“ In Sechshelden hätte sich seine Mannschaft gegen einen kampfstarken Gegner schon wieder besser präsentiert. Unter dem Strich steht folgende Erkenntnis: „Die Mannschaft zeigt Moral, wir haben auch einmal etwas Spielglück, und die Jungs sind topfit.“

Hardt hat den VfL Biedenkopf bei dessen 3:5-Heimniederlage gegen den MTV Gießen beobachtet. Sein Eindruck vor der Freitagspartie seiner Elf: „Das wird ein Fifty-fifty-Spiel.“ Hardt wird seinen Kader um Marcel Merkhardt und Simon Valentin aufstocken.

Biedenkopfs Trainer Vladi Kovacevic sieht seine Mannschaft – mit vier Zählern aus vier Spielen und angesichts einer 1:6-Niederlage in Burgsolms – derweil am Tiefpunkt angelangt. Er sagt mit Blick auf die jüngste Darbietung: „Ich habe noch nie eine derart willen- und leidenschaftslose Mannschaft gesehen wie meine in Burgsolms. Viele meiner Leute haben bedingt durch ihre ungenügende Trainingsbeteiligung nur Kraft für eine halbe Stunde. Dann kommen die Fehler und wir gehen unter. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich mit unserer Lage umgehen soll. Mein Hauptproblem ist, dass höchstens die Hälfte meines Kaders Kraft für Gruppenliga-Fußball hat.“ Und er fügt an, „dass ich meine Jungs menschlich sehr mag, was es mir auch so schwer macht, das Sportliche isoliert zu betrachten“.

Den SSC Burg lobt der VfL-Coach ausdrücklich: „Die Burger haben so richtig Geist. Sie drehen Rückstände und räumen im Hessenpokal den FV Breidenbach und den FSV Fernwald weg. Wenn wir jetzt nicht endlich damit beginnen, wie Männer zu denken und auf dem Feld wie Männer zu spielen, dann wird es böse aussehen“, verdeutlicht Kovacevic. Niklas Kraus ist weiter langzeitverletzt, während Sadettin Taskiran nach seinem Urlaub wieder in den Kader rückt.

TSV Steinbach II – MTV Gießen (So., 15 Uhr, in Rodenbach): Dass sieben Punkte aus fünf Spielen nicht den Ansprüchen des TSV Steinbach II entsprechen, weiß Trainer Maik Six. Zuletzt setzte es bei Aufsteiger SG Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen eine 1:3-Niederlage. „Wir hatten wieder Probleme mit der Chancenverwertung“, sagt Six und ergänzt: „Und dann machen wir endlich das 1:0 und kriegen prompt den Ausgleich, da müssen wir hellwach sein und die Führung verteidigen. Nach dem 1:1 sind bei uns die Köpfe runtergegangen“, blickt der TSV-Trainer zurück.

Nun gastiert mit dem MTV Gießen der aktuelle Tabellenzweite am Sonntag in Rodenbach. „Wir wären froh, da zu stehen, wo sie sind. Das ist eine junge und laufstarke Mannschaft, das haben wir bereits in der vergangenen Saison in Gießen festgestellt.“

Das Duell mit den Männerturnern offenbart aber auch Chancen für Steinbach: „Das Gute ist, dass die Liga diese Saison so ausgeglichen ist und jeder jeden schlagen kann. Waldgirmes II oder Cleeberg wären jetzt vermutlich schon wieder acht Punkte weg“, schmunzelt Six, der die oberen Ränge noch nicht aus den Augen verloren hat. „Doch um dort zu landen, dürfen wir uns nicht mehr viele Fehler erlauben“, mahnt Steinbachs Trainer.

TSV Bicken – FSV Schröck (So., 16 Uhr): Bickens Trainer Florian Kissel hat die Geschehnisse vom vergangenen Sonntag intensiv analysiert: innerhalb von 30 Minuten gab seine Mannschaft in Überzahl eine 3:1-Führung gegen den SSC Burg aus der Hand und verlor mit 3:4. Das Fazit: Es mangelte manchen Spielern nach verletzungsbedingten Wechseln an der Fähigkeit, die taktischen Vorgaben in Überzahl umzusetzen. Immer wieder habe sich Bicken dort, wo der Ball war, in Unterzahl befunden. Die Gegentreffer zwei und drei seien viel zu schnell gefallen. „Natürlich sind wir als Team enttäuscht, wenn du ein klasse Spiel machst und nach einer 3:1-Führung ohne Not gegen zehn Mann in der letzten Minute 3:4 verlierst.“

Gegen Schröck heißt es „neues Spiel, neues Glück“. Kissel ist optimistisch „Wenn wir die gleiche Leistung wie während der ersten 60 Minuten gegen Burg abrufen, dann werden wir dieses Spiel gewinnen und unsere ersten drei Punkte zu Hause einfahren.“

Personell gibt es noch einige Fragezeichen. Während Nils Benner, Marcel Beck und Konstantin Paul nicht spielen können und Finn Schäfer vermutlich erst im September so weit wäre, haben Manolo Bilic und Daniel Moravac in dieser Woche nicht mit voller Kraft trainiert. Kissel hofft, dass beide am Sonntag auflaufen werden. Denn: „Schröck hat schon einige geile Kicker dabei, zum Beispiel Alban Ademi oder Marcel Schmitt. Diese Mannschaft ist immer in der Lage, Tore zu schießen.“

Der Gegner aus Schröck ist so etwas wie die Wundertüte der Gruppenliga. Hier ein 6:0-Sieg gegen den FC Ederbergland II, dort eine 0:7-Niederlage gegen den TSV Steinbach ll. Zuletzt gab es einen 4:0-Erfolg über die SG Lahnfels. Damit nicht wieder turnusgemäß eine Niederlage folgt, redete FSV-Trainer Maurice Jauernick den Seinen ins Gewissen. „Jeder muss sich intensiv mit dem Gegner beschäftigen. Was können die, wo stehen sie, wer läuft bei denen auf? So sieht eine konzentrierte Vorbereitung aus. Wir dürfen jetzt nicht wieder nachlassen.“

Ob es bei Samet Sakarya nach Verletzung wieder zu einem Einsatz reicht, ist noch unklar. Torwart Jonas Wagner und Jersid Pilumaj stehen dagegen wieder zur Verfügung.



Aufrufe: 029.8.2019, 22:02 Uhr
Dill-ZeitungAutor