2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielbericht
F: Martinschledde
F: Martinschledde

Dämpfer für den FC Gütersloh

Oberligist FC Gütersloh lässt selbst als bessere Mannschaft klarste Torchancen aus und kassiert durch einen Gegentreffer in der 88. Minute eine 0:1-Heimniederlage gegen Neuling FC Brünninghausen

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Drei Tage nach dem „Feiertag“ gegen den Bundesligisten FC Schalke 04 sind die Fußballer des FC Gütersloh ganz hart auf dem Boden der Oberliga-Realität aufgeschlagen. Das Team von Trainer Fatmir Vata kassierte gegen den FC Brünninghausen vor 622 Zuschauern im Heidewald eine 0:1-Heimniederlage. Statt des Team aus dem Bezirk Hombruch, das in der 88. Minute zum Sieg traf, hätten die Gütersloher mit einem durchaus möglichen klaren Erfolg nach dem vierten Spieltag die Tabellenspitze übernehmen können. So aber belegen sie Platz neun und wurden daran erinnert, dass es in dieser Saison vorerst wohl doch nur um den möglichst frühzeitigen Klassenerhalt geht.

FC Gütersloh - FC Brünninghausen 0:1
Wie schon bei der 0:1-Niederlage vor einer Woche in Bielefeld stellte der FCG die klar bessere Mannschaft. Ihre große Schwäche: Sie nutzte ihre Torchancen nicht. Die allergrößte vergab Tugay Gündogan in der 40. Minute. Nach einem schönen Diagonalpass von Kacper Rak bediente ihn Saban Kaptan mit einem Querpass, doch Gündogan schoss aus sechs Metern zentral frei vor Muhammed Acil stehend den Keeper des FC Brünninghausen an. „Den macht normalerweise mein Opa rein“, grantelte Fatmir Vata noch nach dem Spiel.

Im Spiel kochte der Gütersloher Trainer so sehr, dass er in der 41. Minute mehrfach den drei Meter neben ihm stehenden Schiedsrichterassistenten Florian Schneider anschrie „(Wechsel!!!“), obwohl die beiden zur Einwechslung vorgesehenen Jetfat Abrashi und Jakub Cesarek noch nicht einmal an der Bank bereitstanden. Schneider wunderte sich zwar („Was ist denn mit ihnen los“), blieb aber besonnen, und die Gemüter beruhigten sich wieder. Vata wartete dann bis zur Pause, brachte Abrashi für Gündogan und ließ Cesarek ganz draußen.

Von Anfang an hatte der FCG-Coach die „Schalke-Elf“ der 1. Halbzeit nominiert – mit einer Ausnahme: Für den am Donnerstag 90 Minuten lang eingesetzten Zakaria Azrioual, der über seine Nichtberücksichtigung ziemlich sauer war, kam Janis Flaskamp als zweiter Stürmer neben Saban Kaptan. Flaskamp (20., 61.) gehörte wie Rak (27., 57.), Matthäus Wieckowicz (10.) und Lars Beuckmann (51.) zu denen, die Top-Möglichkeiten ausließen. Da wirkte der Aufruf von Stadionsprecher Marcel Rotthaus zur Habzeitpause („Der FCG sucht Tor-Sponsoren, die pro Treffer einen Euro zahlen“) auf ungewollte Weise einladend.

Neben eigenem Unvermögen kam beim FC Gütersloh auch noch Pech dazu. Als Abrashi in der 70. Minute mit seiner besten Aktion an Gegenspieler Adil Elmoueden vorbei von rechts in den Strafraum eindrang und den Ball gerade nach innen spielen wollte, lief ihm der Brünninghausener Verteidiger von hinten in die Füße. Schiedsrichter Björn Sauer verweigerte jedoch den fälligen Elfmeter, und auch der gut postierte Assistent Maximilian Koch zeigte das Foul nicht an.

Im Spiel auf ein Tor packte der FCG in der Schlussviertelstunde sogar die Brechstange aus und schickte Innenverteidiger Lars Beuckmann als Mittelstürmer nach vorne. Chancen ergaben sich für die müde wirkenden und individuell unter ihrem Niveau bleibenden Güterslohern dadurch aber nicht mehr. Nachdem in den ersten beiden Spielen späte Treffer zu Siegen über Paderborn (2:0) und Haltern (1:0) geführt hatten, kassierte das Team nun ein spätes Gegentor als Quittung für das Auslassen der Chancen: In der 88. Minute ließ Florian Gondrum die Gäste jubeln.

Angesichts der Tatsache, dass nächsten Sonntag wieder ein Heimspiel (gegen den Tabellenzweiten Kaan-Marienborn) ansteht, sah sich Fatmir Vata sogar schon zu einer weitblickenden Warnung veranlasst: „Wir brauchen die Punkte für die Rückrunde.“


Schiedsrichter: Björn Sauer (SV Netphen) - Zuschauer: 623
Tore: 0:1 Florian Gondrum (88.)
Aufrufe: 03.9.2017, 21:58 Uhr
Wolfgang Temme / FuPaAutor