2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht

Borntaler Schlussoffensive verhindert Kersplebens Sieg

Ein turbulentes Spiel fand am Ende ein leistungsgerechtes Unentschieden, wobei der Spielverlauf den Hausherren am Ende zu Gute kam.

Von Beginn an spielten beide Vereine nach vorne und ein Abtasten fand gar nicht erst statt.

BERICHT aus Sicht der Gäste

Bereits in der 5. Minute erzielte Gästestürmer Robert Teichmann das 0:1 für seinen TSV. Nach starker Vorarbeit von Florian Rudolph netzte er freistehend in die lange Ecke ein. Die Führung hielt aber nur wenige Minuten. Im direkten Gegenzug gab es einen berechtigten Foulelfmeter, da André Seefeld im Laufduell das Nachsehen hatte und sich nur noch mit einer Grätsche zu helfen wusste. Den fälligen Strafstoß verwandelte Paul Friebel sicher. Kerspleben schien aber wenig geschockt und spielte weiter nach vorne, was nach knapp einer Viertelstunde die erneute Führung bedeutete. Wieder war es Robert Teichmann, der nach Vorarbeit von Marcus Kühn, der sich über die rechte Außenposition bis zur Grundlinie durchsetze, den Ball aus kurzer Distanz im Tor unterbrachte. In der Folge boten sich bis zum Halbzeitpfiff auf beiden Seiten gute Gelegenheiten, die aber allesamt ungenutzt blieben und somit ging mit 1:2 aus Sicht der Heimelf in die Pause.

Nach Wiederanpfiff bot sich allen Beteiligten eine verrückte zweite Halbzeit, die mit der gelb-roten Karte für TSV-Verteidiger in der 50. Minute begann. Nach einem harten Einsteigen, bei dem auch der Ball gespielt wurde, zog der bis dato gute Schiedsrichter, Johannes Ullmann, die Ampelkarte für den jungen Kersplebener, der in Halbzeit eins bereits die Verwarnung für ein taktisches Vergehen sah. Mit mehr Fingerspitzengefühl wäre eine allerletzte Ermahnung auch angemessen gewesen und hätte so nicht frühzeitige Auswirkungen auf den weiteren Spielverlauf gehabt. Nach der Entscheidung kam gewaltige Hitze auf den Platz. Viele harte Einsteigen, versteckte Fouls und Diskussionen, auf und abseits des Platzes waren die Folge. Gästetrainer Jan Niedlich musste nach einem solchen Wortgefecht mit dem Heimtrainer das Sportgelände verlassen, da er vom Schiedsrichter dafür die rote Karte vorgehalten bekam. Borntal drückte auf den Ausgleich und war spielbestimmend. Nach gut einer Stunde Spielzeit hatte Johannes Junggeilges die große Gelegenheit per Kopf, doch er scheiterte am stark reagierenden Gästetorwart Dennis Hillwig, der den Ball noch mit den Fingerspitzen um den Pfosten drücken konnte. Kerspleben versuchte mit Entlastungsangriffen und vereinzelten Kontern weiter Nadelstiche zu setzen, was in der 78. Minute auch gelang. Nach langem Abschlag traf Robert Teichmann zum dritten Mal an diesem Tage, als er sich im 1 gegen 1 durchsetze und dann auch noch Borntal-Torwart Rolf Köhler abgeklärt überlupfte. Doch wer dachte, dass diese 3:1 Führung ausreichen sollte, um in Unterzahl den Sieg in die Kabine zu retten, sah sich getäuscht. Eine erneut sehr fragwürdige Entscheidung in der 83. Minute sorgte für einen weiteren Platzverweis auf Seiten der Kersplebener. Kapitän Marcus Kühn, zuvor verletzt behandelt und am Seitenrand auf das Zeichen des Schiedsrichter wartend, dass er zurück auf das Spielfeld darf, deutete eine Handbewegung vom Schiedsrichter als Signal den Platz wieder betreten zu dürfen. Zur Verwunderung aller unterbrach dieser daraufhin die Partie und zeigte die nächste Ampelkarte. Als Begründung nannte er, dass er mit dieser Bewegung auf die nächste Situation hindeutete und dies auch gesagt haben wolle. Die Entscheidung stand und Kerspleben musste die letzten sieben Minuten plus Nachspielzeit mit zwei Mann weniger agieren. Alles kam so, wie es in solchen Spielen immer der Fall ist. Zwei Minuten nach dem zweiten Platzverweis nutzte Martin Wittke die sich nun bildenden Räume und steckte mustergültig auf Jonathan Bloß durch, der den Ball direkt im Dreieck unterbrachte. Man merkte den Kersplebenern die schwindenden Kräfte deutlich an und so gelang Paul Friebel, per wuchtigen Kopfball, mit seinem zweiten Treffer doch noch der, auf Seiten der Borntaler, viel umjubelte Ausgleich. Selbst ein Siegtreffer in der Nachspielzeit wäre noch möglich gewesen, jedoch landete der Ball am Außennetz.

So blieb es am Ende bei einem gerechten 3:3, was jedoch stark durch folgenschwere Entscheidungen beeinflusst wurde...

Aufrufe: 02.11.2020, 15:45 Uhr
Dennis Hillwig-NollAutor