2024-04-25T10:27:22.981Z

Interview der Woche
Tobias Uhr - Neuer Jugendleiter beim FC Blau-Weiß Friesdorf. Foto: Kevin Mauel
Tobias Uhr - Neuer Jugendleiter beim FC Blau-Weiß Friesdorf. Foto: Kevin Mauel

"..um wieder elf Eigengewächse in der Startelf zu sehen"

Ein Interview mit Friesdorfs Jugendleiter Tobias Uhr

Tobias Uhr, 27 Jahre alt, hat trotz seines jungen Jahren schon enormes Fußballfachwissen angeeignet und dieses in verschiedensten Positionen zum Einsatz gebracht. Als Spieler war „Tobi“ beim SV Menden, TuS Oberpleis, Bonner SC, TuS Höhenhaus, Siegburg 04, FV Bad Honnef, SC Uckerath und den FC Hennef 05 aktiv. Als Trainer betreute er in Hennef von 2001 bis 2013 Mannschaften in allen Altersklassen und hat dort seit 2011 als Vorstandsmitglied in der Jugendabteilung agiert und einen ambitionierten Verein mit dorthin geführt, wo er jetzt steht. Zudem war er lange Zeit als Scout für die Jugendabteilung des 1.FC Köln auf den Fußballplätzen im Fußballverband Mittelrhein unterwegs.




Vier Monate nach seinem offiziellen Arbeitsantritt beim Verein, sprach FuPa Bonn/Sieg mit dem hochambitionierten Mann über seine ersten Eindrücke, seine ersten Ziele und über die Entwicklung der Jugendarbeit.

Frage: Fühlen Sie sich schon angekommen beim FC Blau-Weiß Friesdorf?

Ja, auf jeden Fall. Der Verein hat viele Mitarbeiter und Mitglieder, die mich sehr gut aufgenommen haben. Vom Vorstand über die Trainer bis zu den Spielern, waren alle vom ersten Tag an sehr nett zu mir und haben mir den Anfang leicht gemacht.

Worin unterscheidet sich Ihre Arbeit bei Friesdorf zu der, die Sie in Hennef ausgeübt haben?

In Hennef war ich nicht Jugendleiter, das war Martin Jedrusiak-Jung. Damit stand er als Allererster in der Verantwortung für die Vorgänge in der Jugendabteilung. In Friesdorf übernehme ich diese Aufgabe nun zum ersten Mal selbst und erlebe, wie viele Dinge beachtet werden müssen. Grundsätzlich ist die Jugendabteilung in Hennef aber auch noch etwas größer als unsere in Friesdorf und damit insgesamt noch arbeitsintensiver.

Was sind Ihrer Meinung nach die Dinge, die schon ganz gut laufen und umgekehrt, die noch ausbaufähig sind?

Vieles in Friesdorf lief bereits gut. Ich sehe meine Aufgabe darin, dass ich nicht viel ändere, damit diese Dinge auch weiterhin gut laufen. Verbessern wollen wir uns vor allem im sportlichen Bereich, indem wir über alle Altersstufen hinweg nach einem einheitlichen Ausbildungskonzept arbeiten.

Was sind Ihre nächsten Ziele, die Sie beim FC BW Friesdorf verfolgen? Wo wollen sie genau anpacken, bzw. etwas bewegen?

Da ich noch nicht lange dabei bin, war mir kurzfristig, für diese Saison wichtig, dass wir eine vernünftige Vorstandsmannschaft stellen und unser gutes Trainerteam weiter verbessern. Das hat auch gut funktioniert. Vor allem, dass mein Vorgänger Dirk Hochreiter mich weiter unterstützt und dem Verein erhalten bleibt, ist sehr wichtig. Aber auch viele andere Vorstandsmitglieder und Trainer arbeiten seit langer Zeit in Friesdorf und leisten hervorragende Arbeit. Zusammen mit diesem Team wollen wir nun unsere Ausbildung Stück für Stück weiter verbessern. Irgendwann sollen wieder viele Spieler der ersten Mannschaft aus dem eigenen Nachwuchs kommen.

Wo liegt die Komplexität bei der Arbeit im Jugendbereich?

Die Komplexität liegt, wie bereits erwähnt, darin, viele Interessen unter einen Hut zu bekommen. Hauptverein, Trainer, Eltern und Spieler, haben alle teilweise unterschiedliche Vorstellungen von den Zielen, die verfolgt werden sollten. Diese können nicht immer erfüllt werden, weshalb häufig Kompromisse geschlossen werden müssen, in Punkten wie Platzbelegung etc. Diese Interessen alle unter einen Hut zu bekommen, ist herausfordernd, aber wenn es gelingt, auch ein toller Ansporn für die weitere Arbeit.

Inwiefern hat sich die Jugendarbeit im Allgemeinen verändert in den letzten Jahren?

Generell ist das Freizeitangebot für Jugendliche heute viel größer als noch vor 20 Jahren, als ich angefangen habe, Fußball zu spielen. Darüber hinaus ist im Fußball die komplette Ausbildung professioneller geworden, von der Bundesliga bis in den Amateurbereich, sodass die Amateurvereine in größerer Konkurrenz zueinander stehen. Ich bin damals einfach zum nächsten Fußballplatz gelaufen und schon war ich im Verein. Hat ein Verein heutzutage keinen Kunstrasen und kein einheitliches Konzept über alle Jahrgänge, merken das die Spieler bzw. Eltern und werden unzufrieden. Deshalb muss jeder Verein heutzutage ein attraktives Angebot auf die Beine stellen, um Spieler und Eltern dauerhaft an sich zu binden.

Tobias Uhr in 10 Jahren?

Absolut überzeugt bin ich davon, dass der 1. FC Köln gerade seine 9. Meisterschaft in Folge holt. Ganz so vermessen bin ich, wenn es um Friesdorf geht, nicht. Toll wäre es aber, wenn ich mit vielen anderen Zuschauern auf den Sportplatz in Friesdorf kommen könnte, um wieder elf Eigengewächse in der Startelf der ersten Mannschaft zu sehen.

Die komplette Vorstellung: https://www.fupa.net/berichte/wir-stellen-vor-tobias-uhr-166201.html


Aufrufe: 025.9.2014, 10:49 Uhr
Won Song / FuPa Bonn/SiegAutor